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Abschluss einer Monsterwoche

Rhein-Neckar Löwen spielen am Dienstag in Lissabon: Es wird die dritte Partie in sechs Tagen sein, inklusive Flugreise

Abschluss einer Monsterwoche. Löwen spielen am Dienstag in Lissabon: Es wird die dritte Partie in sechs Tagen sein, inklusive Flugreise
Jon Lindenchrone lernt internationale Härte kennen.

Abschluss einer Monsterwoche: Drei Spiele in sechs Tagen – der ganz normale Handball-Wahnsinn. Für die Rhein-Neckar Löwen heißt das konkret: Donnerstag Leipzig, Sonntag Kiel, Dienstag Lissabon. Der ganz große Haken dabei: Das Spiel am Dienstag findet in Lissabon statt. Also machen sich die Löwen am Morgen nach dem Kiel-Kracher direkt auf den Weg zum Flughafen Frankfurt. Das Ziel der Reise: Mit dem dritten Sieg im dritten Gruppenspiel die Segel setzen Richtung Hauptrunde in der EHF European League.

Gegner und Gastgeber am Dienstagabend ist Benfica Lissabon. Anwurf ist um 20.45 Uhr. DYN überträgt ab 20.35 Uhr. Mit einem Sieg würden die Löwen ihr Punktekonto auf 6:0 ausbauen und dem Sieg in Gruppe A ein gehöriges Stück näherkommen. Lissabon hingegen braucht dringend beide Punkte. Nach der klaren Niederlage in Nantes und dem knappen Heimsieg gegen Kristianstad ist ein Weiterkommen stark gefährdet, sollte man gegen die Löwen leer ausgehen.

Seit dem letzten Duell beider Teams in der Saison 2021/22, an dessen Ende die Löwen die Segel streichen mussten, Benfica in die Gruppenphase einzog und den ganzen Wettbewerb gewann, hat sich einiges getan. Neuaufbau wurde zum Motto beider Klubs – inklusive Wechsel auf der Trainerposition. Während sich Sebastian Hinze bei den Löwen direkt mit dem Pokalsieg einführte, hat es sein Pendant auf Benfica-Seite nicht ganz so einfach.

Abschluss einer Monsterwoche: Benfica im Wandel

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Das Logo von Benfica Lissabon.

Mit Jesus Javier, genannt Jota, Gonzalez übernahm ein weiterer Spanier das Traineramt bei den Portugiesen und beerbte seinen Landsmann Chema Rodriguez, der nun „nur“ noch Ungarns Nationalmannschaft trainiert. Gonzalez kam von Paris St. Germain, wo er fünf Jahre lang als Co-Trainer Erfahrungen auf allerhöchstem Niveau sammelte. Bei Benfica hat er eine anspruchsvolle Aufgabe vor der Brust, muss den Übergang von einer fertigen Titel-Truppe zu einer neuen Generation moderieren und gleichzeitig den weiter hohen Erwartungen gerecht werden.

In der heimischen Liga Andebol 1 hinkt Benfica (Dritter, 27 Punkte) Stadt-Rivale Sporting (Erster, 33 Punkte) und dem FC Porto (Zweiter, 30 Punkte) hinterher. Gegen Sporting gab es direkt am ersten Spieltag eine krachende 26:32-Niederlage, Anfang Oktober in Porto ein ähnlich deutliches 33:37. Nicht zuletzt machen sich die Abgänge von Kreisläufer Rogerio Moraes (nach Melsungen), Torwart Sergey Hernandez (nach Magdeburg) und Spielmacher Lazar Kukic (zu Dinamo Bukarest) bemerkbar. Während mit dem Ex-Magdeburger Mike Jensen ein starker Ersatz auf der Torwart-Position gefunden wurde, konnten der Kukic- sowie der Moraes-Abgang nicht adäquat ersetzt werden.

Unter anderem neu im Benfica-Kader ist Ex-Löwe Filip Taleski. Auch Ole Rahmel kennt man noch aus der Bundesliga, genauso wie Rückraum-Shooter Petar Djordjic. Alle drei sollen Leistungsträger sein, was zudem für Kreisläufer-Kante Alexis Borges und den wuseligen Halbrechten Belone Moreira gilt. Doch sowohl in der Spitze als auch in der Breite des Kaders ist das nicht mehr das Benfica, das vor knapp zwei Jahren die Löwen aus den Play-offs zur Euro League warf, bis ins Finale stürmte und dort den SC Magdeburg in die Knie zwang. Was nicht heißt, dass die Löwen dieses Spiel nun auf die leichte Schulter nehmen werden.

Abschluss einer Monsterwoche: Löwen-Sinne geschärft

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Lion Zacharias beim Tempogegenstoß.

Für eine gesunde Anspannung wird nicht nur die krachende Liga-Pleite daheim gegen Kiel am Sonntag sorgen. Dass neben den Langzeitverletzten Gensheimer, Grupe und Ahouansou nun auch noch Patrick Groetzki (Fußsohlenentzündung) und Jannik Kohlbacher (grippaler Infekt) ausfallen, dürfte bei den verbliebenen Spielern die Sinne zusätzlich schärfen. Zudem hat man die wunderbare Chance, mit einem Erfolg die Weichen weiter auf Gruppensieg zu stellen.

Um 15 Uhr am Montag sollte die Landung in Lissabon erfolgen. Am Montagabend und am Dienstagmorgen stehen Trainingseinheiten auf dem Programm, ehe es am Dienstagabend um die Wurst geht im Estadio do Benfica.