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Allstar-Spiel schmeckt Gudmundsson nicht (Lampertheimer Zeitung)

Rhein-Neckar Löwen wechseln nach der WM in die heiße Saisonphase / Roggisch hat noch viel Lust

(br). Gudmundur Gudmundsson darf sich freuen: Der Coach der Rhein-Neckar Löwen hat sein Team wieder komplett. Und ganz wichtig für den Isländer: Keiner der bei der Weltmeisterschaft in Spanien, die am gestrigen Sonntag zu Ende ging, eingesetzten Akteure des aktuellen Spitzenreiters der Handball-Bundesliga scheint sich schwerer verletzt zu haben. Die Löwen können sich somit wieder voll auf die zweite Saisonhälfte konzentrieren. Die Löwen haben sowohl in der Liga als auch im DHB-Pokal und EHF-Cup noch die Chance auf einen Titel.

Für Oliver Roggisch und Patrick Groetzki waren die letzten Tage eine tolle Sache. Die beiden deutschen Nationalspieler trugen ihren Teil dazu bei, dass die Sportart Handball in Deutschand plötzlich wieder in aller Munde war. Die DHB-Auswahl schaffte es bis ins Viertelfinale. Dort sah es lange nach einer Überraschung aus, am Ende aber entschieden die Iberer mit Löwen-Kreisläufer Gedeon Guardiola im Aufgebot die spannende Partie dennoch mit 28:24 für sich. „Letztlich waren die Spanier cleverer. Sie sind nicht unverdient weitergekommen“, sagte Roggisch, der als Team-Kapitän der deutschen Mannschaft fungierte, nach der knappen Niederlage. Der 34-Jährige erhielt für seine starken Leistungen in Spanien großes Lob. Bundestrainer Martin Heuberger sprach sogar „vom besten Roggisch, den wir je hatten“. Zusammen mit seinem ehemaligen Teamkollegen Michael Haaß bildete Roggisch den deutschen Abwehrblock. Insgesamt erzielte der Kapitän im Angriff sogar vier Treffer. Roggisch präsentierte sich als echter Leader, quittierte in sechs WM-Spielen nur vier Zeitstrafen. So wenig wie nie zuvor bei internationalen Turnieren. Die WM behält der Defensivspezialist sicherlich in guter Einnerung. Der Routinier betonte nach seiner Rückkehr: „Das Auftreten des Teams war medaillenverdächtig. Ich habe selten so eine gute Stimmung in einer Nationalmannschaft erlebt.“

Roggisch machte mit seiner starken WM-Leistung auch Werbung in eigener Sache. Aktuell verhandelt er nämlich mit den Löwen-Offiziellen um einen neuen Vertrag beim Bundesligisten. Roggisch sagt: „Meine Zukunft ist noch nicht geklärt, ich würde aber gerne noch zwei Jahre spielen und hoffe, dass wir in den nächsten Wochen eine Lösung finden.“

Mit den Löwen geht es für Roggisch nach der langen Pause wieder am Dienstag, 5. Februar, richtig los. Dann wartet auf die Mannheimer der Pokalknaller bei der SG Flensburg-Handewitt. Wenige Tage später folgt am Samstag, 9. Februar, das erste Gruppenspiel im EHF-Cup auswärts bei Tatran Presov. In der Liga müssen die Löwen am 13. Februar beim TuS N-Lübbecke ran. Vorher bestreitet die Mannschaft von Coach Gudmundsson aber noch zwei Vorbereitungsspiele gegen Bundesliga-Konkurrenten: Am morgigen Dienstag treffen die Mannheimer in der Mehrzweckhalle in Kronau um 18.30 Uhr auf den HBW Balingen-Weilstetten. Am kommenden Freitag empfangen die Raubkatzen dann um 18 Uhr in der Stadthalle Östringen den VfL Gummersbach. Was Gudmundur Gudmundsson aber gar nicht gefällt: Am Samstag, 2. Februar, steigt das Bundesliga-Allstar-Spiel in Leipzig, in dem die internationalen Stars der Liga auf die deutsche Topspieler treffen. Die Löwen müssen für diese Showbegegnung Patrick Groetzki, Oliver Roggisch, den Isländer Alexander Petersson, den Schweden Kim Ekdahl du Rietz, den Dänen Niklas Landin, den Schweizer Andy Schmid sowie den Norweger Bjarte Myrhol abstellen. „Warum kann man dieses Spiel nicht an das Saisonende legen? Der Termin direkt nach der WM ist unglücklich und für uns kommt noch erschwerdend hinzu, dass wir gerade einmal drei Tage später das schwere Pokalspiel gegen Flensburg haben“, ärgert sich Gudmundur Gudmundsson.