Veröffentlichung:

Alvanos rächt sich

LÜBBECKE. Mit 26:31 (10:16) verloren die Rhein-Neckar-Löwen gestern in der Handball-Bundesliga beim TuS N-Lübbecke. Der Mann des Abends trug, welch Wunder, das Trikot der Gastgeber – doch ist den Badenern nur zu gut bekannt: Alexandros Alvanos „rächte“ sich an seinem Ex-Team.

Mittags gab es Nudeln mit Putenfleisch bei seinem Lübbecker Lieblings-Gastronom, zu späterer Stunde „vernaschte“ er die Rhein-Neckar Löwen: Alexandros Alvanos, am 1. November von den Löwen zum TuS N-Lübbecke gewechselter Linkshänder, war gestern Abend maßgeblich am überzeugenden 31:26-Sieg der Ostwestfalen beteiligt, die damit den Rhein-Neckar-Löwen den anvisierten Sprung auf den dritten Tabellenplatz vermasselten.

„Es hat wirklich fast alles geklappt, was wir uns vorgenommen hatten. Ich habe ja schon im Vorfeld gesagt, dass die Favoriten nicht immer gewinnen“, freute sich Alvanos diebisch nach dem Schlusspfiff vor 2950 Zuschauern. Löwen-Trainer Ola Lindgren war weniger froh: „Glückwunsch, Lübbecke war besser. Wir haben nicht alles ausgenutzt. Die Abwehr- und Torwartleistungen waren nicht gut genug. 26 erzielte Tore sind aber auch zu wenig.“

Von Beginn an merkte man dem TuS an, dass er sich einiges vorgenommen hatte, um für einen versöhnlichen Jahresabschluss zu sorgen. Vor dem sehr gut haltenden Nikola Blazicko arbeitete die Defensive ungemein diszipliniert und engagiert, zudem bot der Aufsteiger in der ersten Halbzeit die wohl beste Angriffsleistung der bisherigen Saison. Daran war vom ersten Angriff an Alexandros Alvanos beteiligt, der vor Spielfreude nur so sprühte und neben seinen beiden Treffern durch zahlreiche Assists für den guten Kreisläufer Artur Siodmiak sowie Michal Jurecki zu gefallen wusste. Die Löwen hatten dieser geballten Masse an Spielfreude und Effektivität nichts entgegen zu setzen. Beim Stande von 8:4 holte Trainer Ola Lindgren seine Jungs an die Seitenlinie – Standpauke …

Zwar kamen sie nach dem Wechsel überwiegend durch Gegenstöße auf 18:16 (38.) heran, doch der TuS hatte sich danach besser auf die 5:1-Deckung eingestellt. Spätestens beim 29:22 durch Alvanos (56.) hatte sich N-Lübbecke die Ovationen der Zuschauer verdient. Und da es bei dem 29-jährigen Griechen wie nach Plan lief, ließ er auch noch das 30:25 und 31:25 per Siebenmeter folgen.

„Wir haben gezeigt, was mit dieser Mannschaft möglich ist“, fand der überglückliche Alvanos. Die Löwen beenden das Jahr als Tabellenfünfter und bleiben so hinter ihren Erwartungen zurück.

TuS N-Lübbecke: Blazicko, Putera – Felixson (2), Siodmiak (5), Hansen (1), Jurecki (4), Tluczynski (11/5), O. Tesch, Rui, Niemeyer (2), Alvanos (6/1), Tesch, Bartsch, Wiese
Rhein-Neckar-Löwen: Fritz, ab 10. Szmal – Gensheimer (4/4), Roggisch (1), Harbok (2), Bielecki (6), Manojlovic, Gudjonsson (1), Stefansson (6/1), Müller (1), Klimowets, Myrhol (1), Sigurdsson (1), Groetzki (3)
Spielfilm: 4:1 (4.), 6:3 (6.), 8:5 (12.), 11:5 (17.), 13:9 (24.), 18:12 (35.), 18:16 (38.), 22:16 (44.), 22:18 (47.), 23:20 (50.), 27:20 (54.), 31:26 – Zeitstrafen: 4/5 – Siebenmeter: 7/7 – Beste Spieler: Blazicko, Alvanos, Tluczynski – Bielecki – Zuschauer: 2950 – Schiedsrichter: Methe /Methe (Vellmar).

 31.12.2009