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Am Kreis lief’s für Bjarte Myrhol rund

Mannheim. Sie wollten Wiedergutmachung. Die Rhein-Neckar Löwen mussten nach dem mageren und glücklichen 27:26-Sieg zwei Tage zuvor gegen den TSV Hannover-Burgdorf zeigen, was sie wirklich können und dass sie noch an ihr Saisonziel glauben: nämlich den dritten Platz in der Handball-Bundesliga und damit die Qualifikation für die Champions League. TSV Dormagen hieß nun gestern der Gegner, ein Verein, der gegen den Abstieg kämpft. Und es gelang: Die Löwen siegten mit 37:24 (15:10) und zeigten deutlich, wer Herr im Hause ist.

„Wir haben heute ganz andere Löwen gesehen“, sagte Trainer Ola Lindgren, „laufbereit, aggressiv. Das Spiel gegen Hannover-Burgdorf war ein Weckruf! Es war eine gute Leistung der Mannschaft, sie hat die richtige Antwort gegeben.“ Vor 4.940 Zuschauern in der SAP Arena starteten die Hausherren furios und führten nach fünf Minuten bereits mit 5:0. Danach schlichen sich zwar einige Fehler ein, aber das machte nicht, denn nun begann die große Show von Bjarte Myrhol, der zuletzt für den Spanier Carlos Prieto Platz gemacht hatte. Der Norweger wurde immer wieder am Kreis angespielt, fing ausgezeichnet und wirbelte die Dormagener Abwehr immer wieder durcheinander. Nach 18 Minuten und sieben Toren machte er seinem Kollegen Andrej Klimovets Platz.

Da auch Henning Fritz im Tor wieder eine ausgezeichnete Leistung zeigte, marschierten die Löwen bis zur Pause zu einem 15:15 – was jedoch noch nicht das letzte Wort war. Denn nach dem Seitenwechel machte Bjarte Myrhol genau da weiter, wo er im ersten Durchgang aufgehört hatte und ballerte aus allen Lagen. Selbst rückwärts traf er ins Tor der Gäste. „Es gab viele Anspiele an den Kreis“, erklärte nach dem Spiel Ola Lindgren die reichliche Ausbeute des Norwegers, der immerhin auf 15 Treffer kam – ohne auch nur einen Siebenmeter.

Lindgren freute sich zudem, dass die Mannschaft keine Kraft zu vergeuden brauchte und es keine Verletzte gab, denn am Samstag steht mit dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei BM Valladolid die nächste schwere Aufgabe an. Die gestern gezeigte Leistung lässt hoffen, dass sich die Löwen in Spanien eine gute Ausgangsbasis schaffen fürs Rückspiel am Ostersonntag.

Stenogramm: 4:0 (5.), 6:2 (10.), 8:3 (15.), 11:6 (20.), 14:9 (25.), 15:10 (Halbzeit, 19:13 (35.), 24:15 (40.), 27:16 (45.), 30:18 (50.), 34:21 (55.), 37:24 (Endstand).

Rhein-Neckar Löwen: Fritz, Szmal (bei einem Siebenmeter) – Stefánsson 2/1, Guðjónsson 2, Bielecki 3 – Groetzki 3, Gensheimer 2 – Myrhol 15 – Roggisch, Tkaczyk 4, Harbok (n.e.), Manojlovic 3, Müller 1, Klimovets 2.

TSV Dormagen: Vortmann, Feshchanka (ab 52.) – Nippes 6, Wisotzki 2, Balomenos 2 – Schagen 2, Holst – Linder 2 – Meyer 3, Dmytruszynski 2, Wittig, Mahé 1/1, Chantziaras, Lochtenbergh 4/4.

Von Hasso Waldschmidt

 24.03.2010