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Andi Wolff mit Kampfansage Richtung Frankreich

Deutschlands Torwart selbstbewusst vor Duell mit Titelverteidiger / Spieltag drei mit Favoritensiegen und einigen Überraschungen

Andi Wolff, hier 2018 gegen Island, ist bekannt für klare Botschaften.Am dritten Spieltag der Handball-Weltmeisterschaft in Deutschland und Dänemark hat es am Montag überwiegend Favoritensiege gegeben – und einige Überraschungen. Eine davon – und leider keine gute – bescherte die deutsche Nationalmannschaft ihren Fans in Berlin, als sie am Abend gegen Russland 22:22 spielte und dabei den ersten Punktverlust beim Heimturnier quittieren musste. Schon am Dienstagabend um 20.30 Uhr kann sich die DHB-Auswahl rehabilitieren – im Spitzenspiel von Gruppe A gegen den Titelverteidiger.

Vor dem mit Spannung erwarteten Duell mit Frankreich machte Deutschland-Keeper Andi Wolff eine Kampfansage. Mit Blick auf einen möglichen Einsatz des lange verletzten und zunächst nicht nominierten Superstars Nikola Karabatic sagte Wolff im ARD-Interview: „Ich denke nicht, dass es einem egal sein kann, wenn ein solcher Spieler zur gegnerischen Mannschaft stößt. Die Franzosen strotzen ohnehin nur so vor Qualität. Es ist kein Zufall, dass er jetzt kommt. Das riecht ein bisschen nach Inszenierung. Das Ganze macht das Spiel gegen Frankreich noch mehr zum Highlight.“ Man wolle den Franzosen, so Wolff weiter, „dieses Schauspiel heimzahlen“ und zeigen, dass man heiß sei, hier zuhause spiele und sie schlagen könne.   

Franzosen haben an Korea zu knabbern

Frankreichs Abwehr, hier 2018 gegen Dänemark, überzeugt derzeit nicht immer.Am Montagabend tat sich der Weltmeister bereits gegen Korea lange schwer, führte bis zur 41. Minute lediglich mit zwei Treffern, ehe ein zehnminütiger Zwischensprint ohne Gegentor die Entscheidung brachte. Am Ende stand es 34:23 für die Equipe Tricolore, die damit die Tabellenführung in Gruppe A übernahm – mit nun einem Zähler Vorsprung auf Andi Wolff und die deutsche Nationalmannschaft (5 Punkte). Platz drei haben die Russen inne (4 Punkte), gefolgt von Brasilien (2 Punkte), das bereits am Nachmittag Serbien (1 Punkt) mit 24:22 in die Schranken wies. Rhein-Neckar-Löwe Bogdan Radivojevic war einmal mehr bester Schütze Serbiens zusammen mit dem Berliner Fuchs Mijajlo Marsenic. Beide trafen je fünfmal.

In Gruppe B, aus der die besten drei Teams in der Hauptrunde auf die drei besten Teams der Deutschland-Gruppe treffen, zeigte Europameister Spanien erstmals eine Schwäche. Gegen den krassen Außenseiter Japan lagen die Iberer zur Pause 10:11 hinten, kämpften sich letztlich zu einem 26:22 und bleiben mit 6:0 Punkten zusammen mit Kroatien an der Spitze. Löwen-Abwehrchef Gedeón Guardiola traf einmal. Die Kroaten wiederum setzten ein Ausrufezeichen, indem sie im Balkan-Derby Mazedonien 31:22 besiegten und der bisher stark auftretenden Truppe um Rhein-Neckar-Löwe Filip Taleski (drei Tore) keine Chance ließen.

Skandinavier weiter souverän

Löwe Mikael Appelgren glänzt derzeit im schwedischen Trikot.In den Gruppen C und D, die bei Co-Gastgeber Dänemark über die Bühne gehen, sorgen weiterhin die Skandinavier für Aufsehen. So feierten die Dänen um Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen die nächste starke Leistung, fegten Saudi-Arabien mit 34:22 aus der Halle. Löwe Mads Mensah trug sich mit einem Tor in die Trefferliste ein. Ebenfalls klar auf Kurs Hauptrunde befinden sich die Norweger, die Österreich beim 34:24 deutlich distanzierten. Im dritten Spiel sorgte Tunesien mit dem 36:30 über Chile für seinen ersten Turniererfolg.

Gruppe D wird weiterhin von den starken Schweden angeführt. Das Löwen-Quartett Andreas Palicka, Mikael Appelgren, Jerry Tollbring und Jesper Nielsen feierte nach anfänglichen Schwierigkeiten gegen Angola einen 37:19-Kantersieg. Nielsen und Tollbring trafen je viermal, Appelgren entwickelte sich mit einer sich stetig steigernden Leistung zum Matchwinner. Die Schweden um den zukünftigen Löwen-Coach Kristján Andrésson führen die Gruppe mit 6:0 Punkten vor Ungarn (5 Punkte, 32:26 gegen Katar) und Katar (2 Punkte) an, danach folgen Ägypten (2 Punkte, 22:20 gegen Argentinien), Angola und Argentinien.