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Andy Schmid macht klare Ansage vor Leipzig-Spiel

Löwen-Spielmacher fordert „Wille, Einsatz und Leidenschaft“ im Duell mit heimstarken Sachsen

Andy Schmid im Gespräch mit Patrick Groetzki.

Spiel eins nach dem Handball-Wahnsinn gegen Kiel: Am Donnerstag um 19 Uhr müssen die Rhein-Neckar Löwen beim SC DHfK Leipzig ran. Müssen ist das richtige Wort: Sieben Mal spielten die Leipziger in dieser Bundesliga-Saison zuhause. Bis auf die Partie gegen Topteam Magdeburg gab es ausschließlich Siege. Gewarnt sind die Löwen nicht nur deshalb.

„Leipzig ist eine Mannschaft mit sehr viel Selbstvertrauen. Sie spielen ein gutes System und gehören kämpferisch zu den besten Teams der Liga. Wenn sie nicht sogar das kampfstärkste Team von allen sind“, sagt Löwen-Spielmacher Andy Schmid. Da trifft es sich gut, dass Schmids Löwen gerade die eigene Kampfkraft unter Beweis gestellt haben.

Schmid hat großen Respekt vor Leipzig

Gegen den THW lagen sie 6:13 zurück, kurz vor Schluss noch einmal 22:25. Zweimal sahen die Löwen wie der sichere Verlierer aus. Und drehten am Ende eines der verrücktesten Handball-Spiele ihrer Historie in einen Heimsieg. „Für uns war das die pure Erleichterung. Wobei wir aufpassen müssen, vor dem nächsten Spiel nicht davon auszugehen, dass das jetzt ein Selbstläufer wird“, sagt Andy Schmid.

In Leipzig wird Handball gearbeitet.

Das Gegenmittel? „Das, was wir gegen den THW in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, das müssen wir gegen Leipzig und einfach in jedem Spiel auf die Platte bringen. Wille, Einsatz, Leidenschaft: Das sind Grundvoraussetzungen in unserem Sport, und die brauchen wir immer.“ Gegen Leipzig werde man wieder ans Maximum gehen müssen und alles aufbieten. Um das zu verstehen, reicht eigentlich schon ein Blick auf die Tabelle.

Duell der Tabellennachbarn

Vor dem Duell Leipzig gegen Löwen stehen die Badener nur aufgrund des klar besseren Torverhältnisses vor den Sachsen. Beide Teams weisen eine Bilanz von 16:8 Punkten aus. Und während Leipzig damit klar über dem Soll liegt, sollten sich die Löwen mit Blick auf die ersten beiden Plätze nur noch ganz wenige Punktverluste erlauben. Am besten stehen derzeit Hannover und Kiel mit jeweils vier Minuszählern da. Am Sonntag treffen beide Mannschaften im Topspiel auf THW-Terrain aufeinander.

Egal, wie dieses Spiel ausgeht: Die Löwen sollten sich bestenfalls bis Weihnachten komplett schadlos halten und alle Zähler einfahren, die es zu holen gibt. In Leipzig haben sie dabei mit dem größtmöglichen Widerstand zu rechnen: „Das ist eine extrem eingespielte Mannschaft mit einem starken Trainer. Wir haben da letztes Jahr nicht umsonst verloren“, erinnert sich Andy Schmid an das schmerzhafte 26:28 am letzten Bundesliga-Spieltag der Saison 2018/19.

Im Angriff noch Luft nach oben

Romain Lagarde ist noch nicht in der Bundesliga angekommen.

Damit es nicht wieder eine Bruchlandung in Sachsen gibt, brauchen die Löwen eine Leistung wie am Donnerstag in der SAP Arena. Eine Abwehrreihe, in der jeder jedem hilft und das Zentrum dichtgehalten wird. Torhüter, die dahinter den Rest abräumen, aber auch mal einen völlig freien Wurf wegnehmen. Und vor allem einen Angriff, der schwer auszurechnen und von möglichst allen Positionen aus durchschlagskräftig ist.

Vor allem an letzterem haperte es auch gegen Kiel noch ein bisschen. Andy Schmid war eigentlich der einzige, der aus dem Rückraum dauerhaft Gefahr ausstrahlte. Das tat er dafür aber mit aller Vehemenz. Warten müssen die Löwen noch auf den nachhaltigen Durchbruch ihrer Halblinken. Steffen Fäth kehrt nach seiner Grippeerkrankung wieder zurück in den Kader. Mads Mensah zeigt leicht steigende Form. Am meisten Sorgen bereitet aktuell Neuzugang Romain Lagarde, der noch gar nicht angekommen scheint in der stärksten Handball-Liga der Welt.

Bringen die Löwen auch ihn ins Spiel, wird es noch einmal ein gutes Stück wahrscheinlicher, sich in der hart umkämpften Spitzengruppe der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga zu behaupten. Der bestmögliche Zeitpunkt für einen Lagarde-Durchbruch wäre Donnerstag, 19 Uhr, in Leipzig.