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Angriff außer Form (BNN)

Weil die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag erst gegen 23 Uhr im Hotel Lindner in Leipzig eintrafen, blieb den Handballern nach der ernüchternden 20:24-Niederlage bei den Füchsen Berlin wenigstens die Begegnung mit trunkenen Fußballfans des Erstliga-Aufsteigers RB Leipzig erspart. Mit sächsischer Seligkeit wurden die Spieler des Tabellenführers erst gestern Morgen konfrontiert, als ihnen RB-Trainermanager Ralf Rangnick beim Frühstück entgegen humpelte. Artig gratulierten die Löwen dem Leipziger Projektleiter, der sich beim Bierduschen einen Muskelfaserriss zugezogen hatte, zum Einzug in die Beletage des deutschen Fußballs.

Im Oberhaus ihres Metiers sind die Löwen längst etabliert. Für sie geht es in den verbleibenden vier Spielen darum, ebenfalls ein ambitioniertes Projekt erfolgreich zu Ende zu bringen. „Wir sind immer noch Tabellenführer, haben das deutlich bessere Torverhältnis und damit alles noch in der eigenen Hand“, stellte Patrick Groetzki nach der vierten Punktspiel-Niederlage fest, mit der die Löwen ihren bisherigen Vorsprung nach Minuspunkten gegenüber Verfolger THW Kiel einbüßten. Der Rechtsaußen fügte hinzu: „Wir müssen schnell aus dieser Niederlage lernen und schon am Mittwoch in Leipzig eine sportliche Antwort geben.“ Mit dem Tabellenelften SC DHfK hat die Mannschaft am morgigen Mittwoch (20.45 Uhr/Sport 1) in der Leipziger Arena die nächste Verabredung.
Bevor sich Trainer Nikolaj Jacobsen noch die halbe Nacht um die Ohren schlug mit Videoanalysen, hatte er erklärt: „Ich bin unheimlich enttäuscht und auch ein wenig sprachlos. Wir haben uns diese verdiente Niederlage selbst zuzuschreiben. Unsere Abwehr war gut, aber im Angriff hatte bis auf Alexander Petersson kein Spieler von uns Normalform.“
Von Reinhard Sogl