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Apfels Sahne-Tag bringt nächsten Löwen-Sieg

RNL in Not-Besetzung machen ein ganz starkes Spiel in Leipzig – 16 Appelgren-Paraden sind der Schlüssel

Apfels Sahne-Tag bringt nächsten Löwen-Sieg: RNL in Not-Besetzung machen ein ganz starkes Spiel in Leipzig, 16 Paraden sind der Schlüssel.
Juri Knorr im Zweikampf mit Maciej Gebala.

Apfels Sahne-Tag bringt nächsten Löwen-Sieg: Mit 31:28 (15:13) haben die Rhein-Neckar Löwen am Donnerstagabend das Nachholspiel des 21. Spieltages beim SC DHfK Leipzig gewonnen und damit den zweiten Sieg in Folge gelandet in der LIQUI MOLY HBL. Mikael Appelgren machte das zweite Top-Spiel in Folge und entnervte den Gegner mit zahlreichen Weltklasse-Paraden. Im Angriff lief der Ball richtig flüssig durch die Löwen-Reihen. Alle vier Rückraum-Spieler erwischten einen ähnlich starken Tag wie ihr Torhüter.

In absoluter Not-Besetzung kommen die Löwen in der Leipziger Quarterback Immobilien Arena an. Mit Philipp Ahouansou, Lion Zacharias und Ymir Örn Gislason (alle Knie), Uwe Gensheimer und Lukas Nilsson (beide Achillessehne), David Späth (Reha nach Kreuzbandriss), Jannik Kohlbacher (Rücken) und Nikolas Katsigiannis (krank) fehlen acht Stammkräfte. Es bleibt genau ein Dutzend Löwen-Spieler, das sich in den Kampf wirft mit den Gastgebern aus der Messestadt – wobei Joel Birlehm und Juri Knorr nach überstandener Krankheit noch lange nicht wieder bei 100 Prozent sind.  

Der Start könnte besser kaum sein. Nach dem 1:0 für Leipzig durch Maciej Gebala lassen es die Löwen dreimal krachen. Kristjan Horžen macht das 1:1, holt sich hinten die Kugel und leitet den 1:2-Gegenstoßtreffer von Andy Schmid ein (3.). Benjamin Helander legt nach Fehlwurf Marko Mamic das 1:3 nach: ein Beginn ganz nach Geschmack der Löwen (5.). Dass es auch danach wie geschmiert läuft, liegt an zwei Faktoren: der unheimlich hohen Wurfeffizienz der Löwen. Und Mikael Appelgren. Der Comebacker im Löwen-Tor wird am Ende von Halbzeit eins auf 8 Paraden und eine Quote von 38 Prozent kommen. Es ist die nächste Ausnahmeleistung von Apfel!

Apfels Sahne-Tag bringt nächsten Löwen-Sieg: Grundstein in Hälfte eins

Apfels Sahne-Tag bringt nächsten Löwen-Sieg: RNL in Not-Besetzung machen ein ganz starkes Spiel in Leipzig, 16 Paraden sind der Schlüssel.
Albin Lagergren geht hoch und spielt den Ball zu Andy Schmid.

Den Leipzigern ziehen Apfels Paraden zunächst den Zahn. Beim 4:7 durch den einmal mehr auftrumpfenden Schmid sind es plus drei aus Löwen-Sicht (11.), kurz danach sogar plus vier (5:9, 13.). Schmids vierter Treffer bringt das 6:11 und die erste Fünf-Tore-Führung (16.). Leipzig-Trainer André Haber nimmt bereits die zweite Auszeit, stellt um auf 5-1-Abwehr – und beobachtet die erste kleine positive Reaktion seiner Mannschaft. Der SC, bis dahin völlig verunsichert in allen Phasen, erarbeitet sich über die verbesserte Verteidigung erste Erfolgserlebnisse. Beim 9:12 sind es nur noch drei Tore Rückstand für die Sachsen (18.).

Nach doppelter Löwen-Antwort und dem zwischenzeitlichen 9:14 (21.) folgt eine konfuse Phase. Beide Teams leisten sich einige leichte Fehler. Apfel hält wie ein Wahnsinniger, doch seine Vorderleute können die Vorlagen nicht mehr nutzen. Es schleicht sich wieder einmal Konfusion ins Löwen-Spiel, und das münzen die Leipziger um in eine kleine Aufholjagd vor der Pause. Über das 10:14 durch Luca Witzke (22.) und das 11:14 durch Marc Esche (25.) kommen die Leipziger bis zur Pausensirene auf 13:15 ran und haben noch alle Chancen, die Partie zu ihren Gunsten zu drehen.

Halbzeit zwei beginnt, wie die erste Hälfte endet: mit je einem Ballverlust und einer Parade von Gelb und Grün, also vier vergeblichen Angriffen in Serie. Kristjan Horžen mit seinem dritten Treffer löst die Verklemmung, macht das 13:16 (33.). Auch das 14:17 geht auf das Konto des jungen Slowenen. Auf der Gegenseite landet Appelgren Parade Nummer zehn (34.). Mait Patrail klaut Lovro Jotic einen Ball. Juri Knorr wirft den Siebenmeter am Tor vorbei und scheitert damit wie zuvor Schmid und Helander von der Linie (35.). Es bleibt ein wildes Spiel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Die etwas klarere Linie haben die Löwen – und Kirkeløkke macht mit Tor Nummer vier das 15:18 (37.).

Apfels Sahne-Tag bringt nächsten Löwen-Sieg: Team bleibt cool in kritischen Phasen

Apfels Sahne-Tag bringt nächsten Löwen-Sieg: RNL in Not-Besetzung machen ein ganz starkes Spiel in Leipzig, 16 Paraden sind der Schlüssel.
Andy Schmid prellt den Ball im Angriff der Löwen.

Beim 16:18 hat Appelgren wieder ein Körperteil am Ball, vereitelt mit seiner elften Glanztat den Leipziger Anschlusstreffer (38.) und macht es möglich, dass nach Juri Knorrs erstem Treffer plus drei auf der Anzeigetafel steht statt nur noch plus 1 (16:19, 39.). Unwiderstehlich der Hammer von Kirkeløkke zum 17:21 (41.). Bemerkenswert, wie schnell und gleichzeitig sicher der Ball durch die Löwen-Reihen läuft. Spielerisch sieht das heute richtig gut aus. In doppelter Löwen-Unterzahl verkürzt der SC auf 19:21 (44.), geht das Jojo-Spielchen dieser Begegnung kurz wieder in Richtung der Gastgeber. Das spürt Löwen-Trainer Ljubomir Vranjes und nimmt seine zweite Auszeit.

Das Ergebnis: Albin Lagergren, der auf Rückraum Mitte ein Super-Spiel macht, fliegt zum 19:22 (44.). Schmid spielt Patrick Groetzki frei: 20:23 (46.). Vorne finden die Löwen immer eine Lösung, halten damit den Druck hoch auf den Gegner. Nach Apfels zwölfter Parade haut Knorr den nächsten Distanzkracher raus: 21:25 (48.). Lagergren macht den ersten Siebenmeter-Treffer klar – mit seinem ersten Versuch von der Strafwurflinie überhaupt im Löwen-Trikot (22:26, 49.). Nach Knorrs fünftem Streich und dem 23:27 ist Apfel wieder zur Stelle, nimmt zwei freie Würfe in Folge weg, eine Parade spektakulärer als die andere (52.). Spätestens jetzt stehen die Zeichen klar auf Auswärtssieg. Den lassen sich die Löwen nicht mehr nehmen und krönen damit eine bärenstarke Mannschaftsleistung.

SC DHfK Leipzig – Rhein-Neckar Löwen 28:31 (13:15)

Leipzig: Saeveraas (6 Paraden), Simonsen, El-Tayar (1 Parade) – Gebala (4), Ernst, Remke, Krzikalla, Binder (5), Milosevic (1), Mamic (1), Witzke (4), Jotic (1), Wiesmach (2), Sunnefeldt (2), Esche (1), Ivic (7/1)

Löwen: Appelgren (16 Paraden), Birlehm – Schmid (7), Kirkeløkke (6), Patrail, Knorr (5), Helander (2), Móré, Abutovic, Groetzki (2), Lagergren (5/1), Horžen (4)

Trainer: André Haber – Ljubomir Vranjes

Schiedsrichter: André Kolb & Markus Kauth

Strafminuten: Mamic (2), Binder (2), Ivic (2), Wiesmach (2) – Abutovic (4), Knorr (2)

Siebenmeter: 1/2 – 1/4

Siebenmeter-Paraden: Ivic wirft an die Latte (43.) – Saeveraas hält gegen Schmid (7.) und Helander (23.), Knorr wirft vorbei (35.)   

Spielfilm: 1:0, 1:3, 3:5, 4:7, 5:9, 6:11, 9:14, 11:14, 11:15, 13:15 (HZ), 14:17, 16:20, 19:21, 21:25, 23:28, 27:29, 28:31 (EN)