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Arbeitssieg beim Angstgegner
Löwen gewinnen nach drei Unentschieden wieder beim HC Erlangen
Die Rhein-Neckar Löwen haben sich nach der schmerzhaften Heimniederlage gegen Leipzig zurückgemeldet in der LIQUI MOLY HBL. Am Sonntag gewannen sie in Erlangen mit 26:20 (12:12) und stehen mit 8:2 Punkten wieder an der Tabellenspitze der stärksten Liga der Welt. Entscheidend für den vierten Sieg im fünften Saisonspiel war die deutliche Steigerung in der Abwehr und ein Sahnetag von Andreas Palicka im Tor. Kapitän Uwe Gensheimer glänzte mit elf Treffern.
Beide Teams beginnen hochgradig nervös. Nach Erlangens erstem technischen Fehler erzielt Andy Schmid das 0:1 (1.). Vor dem nächsten Tor gibt es erst einmal fünf Paraden und zwei weitere technische Fehler. Dann trifft Uwe Gensheimer per Gegenstoß zum 0:2 (5.). Palicka lässt die Paraden vier und fünf folgen, Gensheimer wieder im Schnellangriff stellt auf 0:3 – da ist die Löwen-Welt in bester Ordnung (immer noch 5.).
Das ändert sich schnell. Mit einem Doppelschlag bringen Sime Ivic und Nikolai Link die Franken auf 2:3 ran (6.), Nico Büdel legt per zweiter Welle das 3:3 nach (7.). So schnell ist der schöne Vorsprung dahin, und die Löwen müssen wieder von vorne beginnen. Bauen können sie dabei weiter auf einen überragenden Andreas Palicka, der sich auch von sichtbaren Schmerzen im rechten Knie nicht aus dem Tritt bringen lässt. In der 12. Minute landet er seine sechste Parade – Gegenüber Klemen Ferlin im Erlanger Tor stellt mit einem gehaltenen Siebenmeter gegen Gensheimer auf Gleichstand (14.).
Ein Krimi – aber diesmal nur bis zur Pause
Ein Doppelschlag von Ivic besorgt das 8:6 für den HCE, die Löwen gleichen schnell wieder aus (8:8, 20.). Bis zur Pause kann sich kein Team absetzen oder auch nur optische Vorteile erringen. Es ist ein Spiel der Torhüter: Beim 12:12 zur Pause steht Palicka mit neun und Ferlin mit zehn Paraden prächtig da. Eine Augenweide ist das 12:12 von Niclas Kirkeløkke, der seinen Schlagwurf artistisch um den Gegenspieler dreht.
Halbzeit zwei eröffnet Patrick Groetzki mit dem 12:13 (32.). Mit der zweiten Zeitstrafe binnen einer Minute schwächen sich die Gastgeber selbst, Romain Lagarde nutzt den Platz zum 12:14 (33.). Die Zwei-Tore-Führung halten die Löwen bis zum 15:17 durch Lagarde (40.). Nach einem Pfostenknaller Ivics findet Schmid Rafael Baena am Kreis: Es steht 15:18 (42.). Wieder sieben Minuten später erhöhen die Gäste mit dem sechsten Siebenmeter-Tor von Gensheimer auf vier Tore Vorsprung (18:22, 50.).
Weil die Erlanger in dieser Phase gar keinen Zug zum Tor mehr entwickeln, die Löwen-Abwehr überragend arbeitet, ist das Spiel so gut wie entschieden. Mit vier Gensheimer-Toren in Folge stellen die Löwen auf 19:25 (56.). Am Ende steht es 20:26. Die Freude über den wichtigen Auswärtssieg schmälert die Verletzung Andreas Palickas, der mit elf Paraden Mann des Spiels ist, danach aber über starke Schmerzen im Knie klagt und hofft, dass nichts Schlimmeres passiert ist.
HC Erlangen – Rhein-Neckar Löwen 20:26 (12:12)
Erlangen: Ferlin, Ziemer – Sellin, Jäger (1), Overby (2), Firnhaber (3), Ivic (4), Büdel (1), Bissel (1), Mosindi, Schäffer, Metzner, Link (5), Von Gruchalla, Jeppsson, Olsson (3)
Löwen: Palicka, Katsigiannis (ab 56.) – Schmid (1), Gensheimer (11/7), Kirkeløkke (1), Lagarde (4), Patrail (1), Tollbring, Ahouansou, Abutovic, Lagergren (1), Groetzki (3), Baena (1), Veigel, Gislason (1), Nilsson (2)
Trainer: Michael Haaß – Martin Schwalb
Schiedsrichter: Suresh und Ramesh Thiyagarajah
Siebenmeter: / – 7/8
Löwen: Gensheimer scheitert an Ferlin (14.)
Strafminuten: Overby (4), Firnhaber (4), Büdel (2), Schäffer (2), Link (2), Olsson (2) – Schmid (2), Gensheimer (2), Lagarde (2), Gislason (2)
Spielfilm: 0:3, 3:3, 8:6, 8:8, 12:12 (HZ), 12:14,15:18, 18:22, 18:24, 20:26 (EN)