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Arbeitssieg in Gummersbach: Löwen bauen Tabellenführung aus

Zwangspause für Bastian Rutschmann

Die Rhein-Neckar Löwen haben ihre Tabellenführung in der DKB Handball-Bundesliga weiter ausgebaut. Durch einen 32:27 (15:16) Erfolg beim VfL Gummersbach schraubten die Badener ihre Punkteserie auf 10:0 nach fünf Spieltagen. Überragender Werfer am Abend war Spielmacher Andy Schmid mit elf Treffern. „Es war das erwartet schwere Spiel, wir wollten zu Beginn der Partie zu viel, haben mit zu viel Herz und zu wenig Kopf gespielt. Wie wir uns aber ab der 20. Minuten präsentiert haben macht mich stolz. Am Ende bin ich sehr zufrieden mit dem heutigen Sieg“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach der Partie.

Schlechte Nachrichten gab es für den Tabellenführer allerdings schon vor der Partie. So müssen die Löwen längerfristig auf Bastian Rutschmann verzichten. Der Torhüter zog sich beim Aufwärmen vor der Partie gegen den HSV Handball am vergangenen Samstag beim goldgas Tag des Handballs eine Augenverletzung zu. Ein Ball traf Rutschmann unglücklich am linken Auge, eine genaue Untersuchung ergab eine Ablösung der unteren Netzhaut, die bereits operativ wieder verfestigt wurde.Der Schlussmann wird den Löwen voraussichtlich vier Wochen fehlen und wurde bereits am Abend von Roko Peribonio vertreten.

In Gummersbach hatten die Löwen lange Zeit Probleme in die Partie zu finden, erst ein Schlussspurt vor der Halbzeitpause ebnete den Weg zum späteren Erfolg. Die ersten beiden Treffer des Spiels erzielte der VfL  Gummersbach, Florian von Gruchalla  und Andreas Schröder trafen, ehe Bjarte Myrhol nach tollem Anspiel von Andy Schmid das erste Tor der Gäste markierte.  Den Gastgebern gehörten die ersten Minuten des Spiels, nach einem weiteren Treffer von Mark Bult führte der VfL nach acht Minuten mit 3:1, Löwen Trainer Nikolaj Jacobsen nahm seine erste Auszeit, um seine Mannschaft neu einzustellen. Andy Schmid verkürzte für die Gäste auf 2:3, vorher waren die Gelbhemden aber schon mehrmals an Carsten Lichtlein im Tor der Gummersbacher gescheitert. Nach einem Ballverlust von Joakim Larsson war allerdings auch Lichtlein chancenlos – den folgenden Gegenstoß verwandelte Patrick Groetzki zum 3:3 Zwischenstand (10.). Gummersbach bestimmte aber weiter die Partie, zunächst traf Gunnar Stein Jonsson zum 5:4, und nachdem Löwen Kapitän Uwe Gensheimer mit einem Heber vom Siebenmeterpunkt an Carsten Lichtlein scheiterte, erhöhte Mark Bult mit zwei Toren in Folge beim 7:4 erstmals auf drei Treffer Vorsprung für die Blau-Weißen. 

Die Löwen schienen völlig von der Rolle, nach einem Ballverlust von Andy Schmid besorgte Raul Santos das 8:4, Nikolaj Jacobsen hatte bereits reagiert und Roko Peribonio für den glücklosen Niklas Landin gebracht, doch auch Peribonio bekam keinen Ball zu packen. Bis auf 12:7 schraubte der VfL so seine Führung in der Mitte der ersten Halbzeit, vor allem weil der Abwehrblock der Löwen seinen Namen zunächst überhaupt nicht verdiente. So kamen vor allem die Rückraumschützen der Hausherren um Mark Bult und Andreas Schröder zu leichten Toren aus der zweiten Reihe. Verlassen konnten sich die Gäste in dieser Phase allerdings auf Andy Schmid, der Schweizer erzielte bis zur 23. Minute bereits fünf Tore, darunter sehenswerte Treffer nach jeweils toller Einzelleistung aus dem Rückraum. So verkürzte der Spielmacher auch zum 10:14 aus Löwensicht, ehe VfL Trainer Emir Kurtagic sein Team erstmals zur Auszeitansprache bat. Mit Erfolg, der in der ersten Hälfte überragende Andreas Schröder erhöhte für den VfL umgehend auf 15:10. Eine Umstellung der Abwehr mit einem vorgezogenen Uwe Gensheimer war dann das Zeichen zur Aufholjagd für die Gäste. Gummersbach gelang bis zur Pause nur noch ein Treffer, den Löwen dagegen fünf. So traf Bjarte Myrh  ol, buchstäblich mit dem Halbzeitpfiff, zum 15:16 Anschlusstreffer aus Sicht des Tabellenführers.

Andy Schmid gelang dann im ersten Angriff der zweiten Hälfte der Ausgleich, ehe nach einem Ballverlust des VfL Kim Ekdahl du Rietz beim 17:16 den Tabellenführer erstmals überhaupt in Führung brachte. Eine Zeitstrafe gegen den Schweden nutze Gummersbach jedoch umgehend zum Ausgleich. Uwe Gensheimer und Alexander Petersson besorgten wenig später beim 20:18 aber die erstmalige Zwei-Tore-Führung der Gäste – VfL Trainer Emir Kurtagic nahm seine zweite Auszeit. Das Spiel kippte nun zu Gunsten der Löwen, die nach einer erneuten Zeitstrafe gegen Kim Ekdahl du Rietz auch in Unterzahl durch Bjarte Myrhol weiter erfolgreich waren. (21:19). Kaum wieder komplett legte der Spitzenreiter weiter nach, Alexander Petersson erhöhte mit seinen Tagestreffern drei und vier beim 23:19 erstmals auf vier Tore Vorsprung für die Löwen, die sich nun in der Abwehr deutlich aggressiver als in der ersten Halbzeit präsentierten.  Der überragende Andy Schmid traf zwölf Minuten vor dem Ende mit seinem zehnten Tor in den Winkel – 25:21 für die Löwen, die in den Schlussminuten das Tempo nochmals anzogen.  Spätestens beim 27:22 Zwischenstand zehn Minuten vor dem Ende war die Partie entschieden.

Am Ende siegten die Löwen dank einer deutlichen Leistungssteigerung  in der zweiten Halbzeit  mit 32:27 (15:16). Der Spitzenreiter baut seine Tabellenführung durch den fünften Sieg im fünften Spiel damit auf 10:0 Punkte aus. Bereits am kommenden Samstag sind die Badener erneut auswärts gefordert, dann geht es um 19:00 Uhr in Wuppertal beim Bergischen HC um den sechsten Bundesligasieg in Folge.

Das Video zum Spiel mit Statements:

VfL Gummersbach – Rhein-Neckar Löwen 27:32  (16:15)

VfL Gummersbach: Lichtlein, Puhle; Ernst (1), Schindler, Kühn, Persson (2), Larsson (3), Jonsson (1), Predragovic, von Gruchalla (4/2), Bult (4), Becker (1), Schröder (5), Santos (6/1)

Rhein-Neckar Löwen: Peribonio, Landin; Schmid (11/2), Gensheimer (2), Kneer, Suton (n.e.), Sigurmannsson (n.e.), Myrhol (5), Mensah (1), Groetzki (5), Reinkind (n.e.), Guardiola, Petersson (4), Ekdahl du Rietz (3)

Trainer: Emir Kurtagic – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Sebastian Grobe / Adrian Kinzel

Zuschauer: 3119

Zeitstrafen 2 – 4

Siebenmeter: 3/2 – 3/2

VfL Gummersbach: von Gruchalla scheitert an Landin

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Lichtlein.

Strafminuten:  Schindler (2), von Gruchalla (2) – Mensah (2), Ekdahl du Rietz (4), Gensheimer (2)

Spielfilm: 3:1 (8.), 3:3 (10.), 9:5 (16.), 12:8 (20.), 16:11 (25.), 16:15(HZ),18:20 (37.), 20:23 (45.), 22:27 (50.), 25:30 (55.), 27:32 (EN)

Beste Spieler: Lichtlein, Schröder – Schmid, Myrhol