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Arena-Premiere mit Festspiel-Charakter

Rhein-Neckar Löwen liefern ein fantastisches erstes Bundesliga-Heimspiel der Saison 23/24 ab

Arena-Premiere mit Festspiel-Charakter: Rhein-Neckar Löwen liefern ein fantastisches erstes Bundesliga-Heimspiel der Saison 23/24 ab.
Patrick Groetzki fliegt zu einem von acht Treffern.

Arena-Premiere mit Festspiel-Charakter: Die Rhein-Neckar Löwen haben das erste Liga-Heimspiel der Saison 23/24 in der SAP Arena deutlich gewonnen und dabei super-unterhaltsamen Handballsport geboten. Gebührend gefeiert wurde das 34:24 (18:11) über den HC Erlangen von bestens aufgelegten Löwen-Fans. Die entscheidende Phase sahen diese zwischen der 20. und 30. Minute, in der vor allem Philipp Ahouansou gnadenlos aufdrehte und womöglich seine besten Minuten im Löwen-Trikot erlebte. Nach Spiel Nummer drei dieser HBL-Saison stehen die Löwen nun bei 3:3 Punkten.

Bestens eingestimmt durch die Verkündung der Vertragsverlängerung von David Späth starten die Löwen und ihre Fans in den Abend. Sportlich legen zunächst die Erlanger jeweils ein Tor vor (2:3, 4.), dann kommen die Gelben auf, für die Kapitän Patrick Groetzki die erste Führung erzielt (4:3, 8.). Wahnsinn, welche Ringerszenen sich am Kreis des HCE abspielen, wo Jannik Kohlbacher gegen das Duo Sebastian Firnhaber / Nikolai Link Schwerstarbeit zu verrichten hat. Auf der Gegenseite zeigt Löwen-Torwart Mikael Appelgren früh die Zähne. Vor dem 4:3 hält er den Siebenmeter von Christoph Steinert, mit Parade Nummer vier verteidigt er den ersten 3-Tore-Vorsprung, den die Löwen vor allem durch Ballgewinne in der aufmerksamen Abwehr erzielen (8:5, 14.).

Arena-Premiere mit Festspiel-Charakter: Plötzlich startet die Philipp-Ahouansou-Show

Arena-Premiere mit Festspiel-Charakter: Rhein-Neckar Löwen liefern ein fantastisches erstes Bundesliga-Heimspiel der Saison 23/24 ab.
Philipp Ahouansou im Duell mit Nikolai Link.

Groetzki mit seinem dritten Treffer erhöht auf plus vier (9:5, 15.). Erlangen zahlt den Preis für seine superharte Defensive mit einer doppelten Unterzahl – und die Löwen nutzen die Räume für schnelle Treffer. Super auch der Rückzug nach Ballverlusten: Die Löwen haben sich nach etwas mehr als 18 Minuten in dieses schwere Spiel gearbeitet (9:6, 19.). Was aber nicht passieren darf, sind einfache Passfehler wie vor dem 9:7 durch Tim Zechel. Prompt nimmt Löwen-Coach Sebastian Hinze seine erste Auszeit (20.). Mega-Szene direkt danach: Philipp Ahouansou wuchtet ein zum 10:7, auf der Gegenseite hechtet Appelgren ins Tor und verhindert den Treffer in die leere Bude (21.). Steal Ahouansou, Konter Móré: Schon steht es 12:7, muss Hartmut Mayerhoffer die zweite Auszeit nehmen (22.).

Zwei Treffer können die Franken danach draufpacken, dann gibt Appelgren mit seiner siebten Parade den Spielverderber, macht Móré mit seinem vierten Tor das 13:9 (24.). Ymir Gislason stellt zurück auf plus fünf (15:10, 28.). Die Löwen nehmen dem Gegner direkt wieder den Wind aus den Segeln. Klasse die Löwen-Abwehr. Und was Ahouansou nach seiner Einwechslung macht, ist einfach sagenhaft. Das 16:10 ist sein fünfter Treffer in wenigen Minuten. Der 2-Meter-Mann im linken Rückraum ist schlicht nicht aufzuhalten, feuert aus allen Lagen, hat richtig Bock auf Spektakel beim ersten Heimspiel der Saison. Beim 17:11 bedient er Jannik Kohlbacher mustergültig (30.). Nach dem 18:11 quasi mit der Halbzeitsirene verabschieden die Löwen-Fans ihren Helden mit Philipp-Ahouansou-Sprechchören in die Halbzeitpause.

Arena-Premiere mit Festspiel-Charakter: hoch verdienter und mitreißender Heimsieg

Arena-Premiere mit Festspiel-Charakter: Rhein-Neckar Löwen liefern ein fantastisches erstes Bundesliga-Heimspiel der Saison 23/24 ab.
Mikael Appelgren und Patrick Groetzki an der Bande.

Kohlbacher stellt mit dem 20:12 erstmals auf plus acht für die Löwen (33.). Ballverlust Erlangen, Gegenstoß Jon Lindenchrone: Da steht es 21:12, wird dieser Abend mehr und mehr zu einem Handball-Fest (34.). Bei den Franken übernimmt Simon Jeppsson die Verantwortung, hält seine Mannen mit dem 23:16 einigermaßen über Wasser (40.). Kein Kraut gewachsen ist gegen die Sprungkraft und Coolness von Móré, der mit seinem sechsten Tor unmissverständlich antwortet (24:16, 40.): Dieses Spiel geben die Löwen nicht mehr aus der Hand. Bemerkenswert, wie die Gelben weiter in der Abwehr schuften, der Innenblock aus Gislason und Kohlbacher einen Erlanger Angriff nach dem anderen niederkämpft. Auf der Gegenseite löst es Lindenchrone elegant, stellt den alten 9-Tore-Abstand wieder her (25:16, 42.).

Als es nach Kohlbachers 27:17 erstmals zweistellig ist, Erlangen ein Debakel droht, nimmt Hartmut Mayerhoffer seine letzte Auszeit (45.). Kollege Hinze nutzt die Gelegenheit, kräftig durchzuwechseln. Unter anderem kommen Andreas Holst und Steven Plucnar. Eine Wahnsinns-Granate feuert Gustav Davidsson ab zum 29:19 (49.). Von unten nach oben gezogen, ein Strahl wie aus dem Handball-Lehrbuch. Wow! Der Rest ist formschönes Schaulaufen mit hohem Unterhaltungswert. Nach 60 Minuten feiern Löwen und Fans einen hoch verdienten und genauso mitreißenden Heimsieg. So kann man starten in die Heimspiel-Saison.

Rhein-Neckar Löwen – HC Erlangen 34:24 (18:11)

Löwen: Appelgren (1.-55., 11 Paraden), Birlehm, Späth (ab 55., 4 Paraden) – Kirkeløkke (2), Plucnar, Knorr (2), Óskarsson (1), Móré (7), Ahouansou (6), Holst, Davidsson (1), Groetzki (8/1), Gislason (1), Lindenchrone (3), Kohlbacher (3), Kessler

Erlangen: Obling (1.-18. und ab 40., 7 Paraden), Ferlin (ab 18.-40., 2 Paraden) – Heiny (1), Lønborg (1), Seitz (2), Bialowas (3), Firnhaber (2), Büdel, Bissel (1), Svensson (2), Guardiola, Link, Jeppsson (4), Steinert (2/1), Olsson (3), Zechel (3)

Trainer: Sebastian Hinze – Hartmut Mayerhoffer

Schiedsrichter: Tanja Kuttler & Maike Merz

Zuschauer: 4808

Strafminuten: Davidsson (2) – Svensson (2), Steinert (2), Link (4)

Siebenmeter: 1/2 – 1/3

Vergebene / parierte Siebenmeter: Appelgren hält gegen Steinert (8./16.) – Obling hält gegen Groetzki (43.)

Spielfilm: 0:1, 2:3, 5:3, 6:4, 9:5, 9:7, 12:7, 12:9, 14:9, 18:11 (HZ), 18:12, 21:12, 22:15, 24:16, 27:17, 28:18, 31:20, 31:22, 32:23, 34::24 (EN)