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Auch mal einen Arbeistssieg
Heidelberg. Das Restprogramm ist für die Bundesliga-Handballer der Rhein-Neckar Löwen überschaubar. Bis zur Sommerpause sind es noch vier Spiele. Dicke Brocken, echte Schwergewichte, warten nicht mehr. Vier Siege erscheinen machbar. Und die sollen auch unbedingt her, denn nur so darf weiter von der erneuten Champions-League-Qualifikation geträumt werden. Als Tabellen-Vierter wären die Badener nämlich der deutsche Vertreter bei einem abschließenden Quali-Turnier, das quasi der letzte Strohhalm für die Königsklasse ist.
Doch das ist momentan noch Zukunftsmusik. Momentan interessiert nur der SC Magdeburg. Der Altmeister möchte den Löwen am Sonntag um 18.30 Uhr (live bei Sport1) ein Bein stellen. Vor der Reise in den wilden Osten sprach die RNZ mit Thorsten Storm, dem Manager der Löwen.
> Thorsten Storm, wie groß war die Erleichterung nach dem Derbysieg gegen Göppingen?
Gegen Göppingen haben wir uns deutlich besser präsentiert als zuletzt in Flensburg. Trotzdem war natürlich auch gegen Frisch Auf noch nicht alles optimal. Gerade im Angriff haben wir erneut zu viele Chancen vergeben. Das ist eine Sache der Konzentration. Hier müssen wir uns steigern, um weiterzukommen.
> Wodurch sind die schwankenden Leistungen der Mannschaft zu erklären?
Zunächst einmal tun mir solche Auftritte wie in Flensburg insbesondere für unsere Fans sehr leid. Dort haben wir uns wirklich sehr, sehr schlecht präsentiert. Wobei die Mannschaft eben lernen muss, wie man ein Spiel an einem schlechten Tag trotzdem noch irgendwie gewinnen kann. Wenn jeder unserer Spieler den Kopf in den Sand steckt und abtaucht – wird es aber natürlich nichts. Es muss nicht immer eine Gala wie in Lemgo sein. Wir brauchen auch mal die sogenannten Arbeitssiege.
> Ist in Magdeburg eine Gala zu erwarten?
Nein. Dort deutet vieles auf einen Arbeitssieg hin. Magdeburg kann befreit aufspielen, will uns unbedingt ein Bein stellen. Wir können dort hingegen eigentlich nichts gewinnen: wir müssen einfach. Ich denke, dass uns in Magdeburg wieder einmal eine ganz hitzige Atmosphäre erwartet – da gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren.
> Michael Müller kommt derzeit immer besser in Fahrt…
Das stimmt. Wobei es auch nicht zu erwarten war, dass Michael Müller bei uns prompt wie eine Bombe einschlägt. Einjunger Spieler muss in solch einer Mannschaft erst einmal seine Rolle finden. Vielleicht hätten wir ihm aber auch von Anfang an mehr Spielanteile gegen die Kleinen geben müssen. Das wäre dann auch für Olafur Stefansson gut gewesen. Denn bei ihm war der Akku zuletzt auch ein wenig leer.
Von Daniel Hund
15.05.2010