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Löwen lassen nichts anbrennen

35:24-Erfolg der Lindgren-Sieben in Magdeburg

Die Rhein-Neckar Löwen haben mit einem 35:24 (17:11)-Auswärtserfolg beim SC Magdeburg den vierten Tabellenplatz in der Toyota Handball-Bundesliga bestätigt. Die Badener setzten sich am Sonntag in einer weitgehend einseitigen Partie vor 5236 Zuschauern in der Bördelandhalle bereits in der ersten Hälfte vorentscheidend ab und stellten damit früh die Weichen auf Sieg. Drei Spieltage vor Schluss der Saison 2009/10 haben die Schützlinge von Trainer Ola Lindgren einen Zähler mehr auf dem Konto als Frisch Auf Göppingen, das zuvor durch einen klaren Erfolg gegen Dormagen vorgelegt hatte. Am Sonntag (17:45 Uhr) gastieren die Füchse aus Berlin in der Karlsruher Europahalle.

„Natürlich bin ich nach diesem Auswärtssieg mit elf Toren sehr zufrieden. Zuvor hatten wir vor dieser Partie sehr viel Respekt. Aber wir hatten einen sehr guten Start erwischt und das Spiel kontrolliert, auch wenn es beim 15:19 etwas enger geworden ist. Aber danach hatten wir wieder Stabilität in der Abwehr“, bilanzierte Löwen-Trainer Ola Lindgren nach der Schlusssirene, SCM-Coach Sven Liesegang erklärte: „Wir haben die ersten drei, vier Dinger gleich verballert. Glücklicherweise haben wir es geschafft, nur mit sechs Treffern Rückstand in die Pause zu gehen. Als wir dann bis auf vier Tore dran waren, haben wir vorne elementare Fehler gemacht. Insgesamt hat uns im Angriff die Durchschlagskraft gefehlt.“

Zu Beginn des Duells in Sachsen-Anhalt kauften die Löwen dem SCM schnell den Schneid ab: Basierend auf einer sehr beweglichen, aggressiven Deckung vor einem sehr gut disponierten Keeper Henning Fritz bauten die Badener ihren Vorsprung kontinuierlich aus. 5:1 stand es nach zwölf Minuten aus Sicht der Gäste – da hatte SCM-Coach Liesegang seine Auszeit bereits genommen. Aber viel fiel den Magdeburgern danach auch nicht ein. Immer wieder blieben sie in der dicht gestaffelten Abwehr hängen oder scheiterten an „Fritze“. Für den gebürtigen Magdeburger Fritz war sein Heimspiel wie immer etwas Besonderes, er krönte „das emotionale Wiedersehen“ mit einer tollen Leistung und 14 Paraden bereits im ersten Abschnitt. Bei elf Gegentoren. Nicht mal ein Dutzend Treffer ließen die Badener im ersten Durchgang zu und legten damit bereits den Grundstein zum Auswärtserfolg. Zu harmlos, planlos und ohne Biss präsentierten sich die Hausherren in der Offensive. „Unsere gut funktionierende Defensive war der ausschlaggebende Punkt, dadurch sind uns leichte Tore gelungen“, urteilte denn auch ein zufriedener Torhüter Fritz nach der Begegnung. Aller guten Dinge waren drei: Torwart, Abwehr und Gegenstoß… „Wir haben die Magdeburger stets auf Distanz gehalten und haben das gemacht, was wir machen mussten: nämlich zwei Zähler gewonnen“, erklärte Löwen-Manager Thorsten Storm.

Nach dem Wechsel gönnten sich die Badener zwar einige Unkonzentriertheiten und ließen den SCM zeitweise bis auf vier Treffer heranrücken, aber das änderte nichts an einem letztlich sehr souveränen Start-Ziel-Sieg der Lindgren-Sieben, die routiniert und konsequent das Ergebnis in der Schlussphase wieder in die Höhe schraubte. „Ich bin zufrieden mit den beiden Punkten und der Leistung der Mannschaft“, meinte Coach Lindgren und verschwand im Mannschaftsbus, der der Löwen erst etwas mehr als sieben Stunden später wieder in Kronau ausspucken sollte.

SC Magdeburg: Müller, Quenstedt (ab 16.) – Wiegert (2), Tönnesen (1), Van Olphen (4) – Weber (10/5), Grafenhorst (3) – Jurecki (2) – Theuerkauf (2), Böhm (n.e.), Grohmann (n.e.), Kabengele, Coßbau, Krause.
Rhein-Neckar Löwen:
Fritz, Szmal (bei einem Siebenmeter) – Stefánsson (4/2), Guðjónsson (5), Bielecki (2) – Groetzki (4), Gensheimer (6/2) – Myrhol (4) – Roggisch, Tkaczyk (2), Harbok (1), Manojlović (3), Müller (4), Klimovets.
Strafminuten:
Grafenhorst (2), Wiegert (2), Weber (2, Jurecki (2) – Myrhol (2), Stefánsson (2), Müller (2), Manojlović (4) .
Disqualifikation:
Roggisch (59. dritte Zeitstrafe).
Trainer:
Sven Liesegang – Ola Lindgren.
Zuschauer: 5236.
Schiedsrichter: Matthias Brauer/Kay Holm (Hamburg/Hagen).
Spielfilm: 0:3 (7.),  1:5 (12.), 4:11 (17.), 5:14 (22.),  9:17 (27.), 11:17 (Hz.), 12:19 (33.),  15:19 (36.), 16:22 (42.), 19:25 (47.), 21:29 (53.), 22:32 (57.), 24:35 (Endstand).
Zeitstrafen: 4/8.
Siebenmeter: 7/5 – 5/4.
SC Magdeburg: Tönnesen scheitert an der Latte.
SC Magdeburg: Weber scheitert an Fritz.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Quenstedt.
Beste Spieler: Weber – Fritz, Guðjónsson.