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Auf Atmosphäre gespannt

Kronau. Der Anfang ist gemacht, die Rhein-Neckar Löwen haben in der Handball-Bundesliga die erste Auswärtshürde genommen, den ersten Stolperstein aus dem Weg geräumt. Mit 27:24 (13:14) hat die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson beim TV Großwallstadt gewonnen und die ersten beiden Punkte geholt. „Nach dem anstrengenden Wochenende in Kielce war der Sieg sehr wichtig,“ sagte gestern der Trainer im Kronauer Trainingszentrum. „Auswärts ist es nicht einfach, Großwallstadt ist sehr gut eingespielt und hat sieben, acht sehr gute Spieler. Deshalb bin ich sehr zufrieden.“

Nun dürfen sich die Löwen auf ein „Heimspiel-Doppelpack“ freuen. Am Samstag (19 Uhr) kommt HBW Balingen-Weilstetten in die SAP Arena, am Mittwoch nächster Woche (19 Uhr) folgt schon einer der Saisonhöhepunkte mit dem Heimspiel gegen den amtierenden Deutschen Meister HSV Hamburg. Doch der Trainer konzentriert sich in der Vorbereitung zunächst einmal auf die Schwaben, denen Trainer Dr. Brack oft eine unkonventionelle Taktik mit auf den Weg gibt. „Balingen spielt vielleicht mit drei Kreisläufern, oder mit sieben Feldspielern“, ist „Gudmi“ beim nächsten Gegner auf Überraschungen gefasst. „Wir brauchen deshalb eine andere Strategie als gegen andere Mannschaften. Wir müssen alles geben – so wie gegen in jedem Spiel.“ Immerhin sind die Schwaben mit einem überraschend hohen 36:28-Heimsieg gegen Gummersbach in die Saison gestartet, das sollte Warnung genug vor dem Außenseiter sein.

Gespannt sieht auch ein Löwen-Neuzugang der Heimpremiere entgegen. „Das ist etwas ganz Besonderes für mich, zu Hause zu spielen. Ich bin gespannt auf die Atmosphäre“, sagt Rückraumspieler Kzysztof Lijewski, der mit fünf Treffern beim TV Großwallstadt erfolgreichster Löwen-Schütze war und sich nun ganz besonders auf das Spiel am nächsten Mittwoch gegen seinen alten Verein, den HSV Hamburg, freut: „Für mich ist es gegen meinen Ex-Verein etwas ganz besonderes, da ist ja auch mein Bruder dabei. Das ist eine große Mannschaft, die werden alles tun, um uns zu schlagen. Ich hoffe, die Zuschauer werden uns unterstützen.“

Ob Lijewski im rechten Rückraum in der nächsten Saison – wie geplant – Unterstützung durch den Berliner Alexander Petersson erhält, scheint nicht mehr sicher. Wie aus Berliner Handballkreisen zu vernehmen ist, soll der Isländer zum ehemaligen Löwen-Aufsichtsratvorsitzenden Jesper Nielsen nach Kopenhagen, statt zu den Löwen wechseln. „Es sind viele Gerüchte im Umlauf, aber das höre ich zum ersten Mal“, sagte hierzu Geschäftsführer Thorsten Storm.

Von Hasso Waldschmidt