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Der Fokus liegt bereits auf Balingen
Kronau/Östringen. Viel Zeit blieb den Handballprofis der Rhein-Neckar Löwen nicht, um den hart erkämpften 27:24(13:14)-Auftakterfolg beim TV Großwallstadt zu feiern. Bereits gestern stand für die Spieler des badischen Bundesligisten regeneratives Üben und Pflege auf dem Programm – der Spielplan gönnt dem Team von Trainer Gudmundur Gudmundsson keine Ruhepause. Auch der Isländer wollte sich nicht lange mit dem Auftritt bei den Mainfranken aufhalten, nur so viel ließ sich der Taktikfuchs entlocken: „Wir wissen, dass wir besser spielen können. Aber wir haben gekämpft wie Löwen, dafür muss ich der Mannschaft ein Riesenkompliment machen.“
In Gedanken war der Coach schon beim nächsten Gegner. Morgen empfangen die Badener um 19 Uhr den HBW Balingen-Weilstetten zum ersten Saisonheimspiel in der Mannheimer SAP-Arena – und Gudmundsson warnt sein Team eindringlich vor den Schwaben, zumal bereits am nächsten Mittwoch der deutsche Meister HSV Hamburg seine Visitenkarte im Badischen abgibt. „Wir konzentrieren uns zunächst nur auf Balingen, denn das ist eine unbequeme Mannschaft. Wir wissen, dass wir jeden Gegner ernst nehmen müssen und machen deshalb immer nur einen Schritt nach dem anderen“, betont der Übungsleiter, fordert aber dennoch die nächsten zwei Punkte.
Oliver Roggisch sieht das genauso. „Balingen spielt einen sehr unorthodoxen Handball, dennoch müssen wir sie schlagen. Wir sind besser besetzt und haben zudem den breiteren Kader“, meint der Abwehrspezialist, der sich nach dem Ausfall von Bjarte Myrhol in dieser Saison immer wieder mit ins Angriffsspiel einschalten soll und bereits gegen Großwallstadt zwei Treffer erzielte. „Ich bin so fit wie nie. Ich konnte endlich einmal eine Vorbereitung voll durchziehen und habe zudem zehn Kilo abgenommen“, sagt „The Rogg“, der sich in seiner neuen Rolle wohlfühlt und auch in Großwallstadt zu den Besten im Löwen-Kader zählte. „Oli hat sich wirklich gesteigert. Er ist ruhiger geworden und hat jetzt ja schon mehr Tore gemacht als letzte Saison“, scherzt Trainer Gudmundsson, der seinem Abwehrchef sowie an Torhüter Goran Stojanovic ein Sonderlob verteilte: „Seine Leistung hinter unserer starken Abwehr war Weltklasse.“
Der Neuzugang entschärfte insgesamt 20 Würfe und war mit einer Quote von 45 Prozent der Matchwinner. Und wie die neue Nummer eins der Badener fiebert auch Krzysztof Lijewski seinem Heimdebüt entgegen. „Das ist immer etwas Besonderes. Ich freue mich auf die Atmosphäre“, betont der Linkshänder, der vom HSV gekommen ist und im Spiel beim TVG in der Schlussphase Verantwortung übernahm. „Dafür wurde ich ja auch geholt“, sagt der Pole, der mit zwei Treffern endgültig die Weichen auf Sieg für die Löwen stellte.
Von Christof Bindschädel