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Auf Beutezug in Nordhessen (BNN)

Karlsruhe/Kassel. Die Rhein-Neckar Löwen haben bei ihrem Gastspiel in Nordhessen reichlich Beute gemacht. Der badische Handball-Bundesligist behielt gestern Abend bei der MT Melsungen überraschend deutlich mit 35:28 (21:17) die Oberhand und festigte damit den fünften Tabellenplatz. Mit dem 15. Saisonsieg hielt die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson zudem die vage Hoffnung auf die erneute Teilnahme an der Königsklasse am Leben. Der EHF-Cup-Viertelfinalist hat weiterhin nur vier Punkte Rückstand auf den drittplatzierten HSV Hamburg. Zudem liegen die Badener nur zwei Minuspunkte hinter der SG Flensburg-Handewitt, die derzeit den Champions-League-Qualifikationsplatz inne hat.

Die Löwen warteten in der Kasseler Rothenbachhalle mit einer vorzüglichen Teamleistung auf und verbuchten letztlich verdientermaßen die Zähler Nummer 30 und 31 auf ihrem Punktekonto. Von der ersten Minute an waren die Gäste hellwach und nutzten ihre Chancen eiskalt. Über 5:2 (8.) und 7:3 (10.) legten die Badener bis zur zwölften Minute auf 9:4 vor – nach dem dritten Treffer von Kreisläufer Bjarte Myrhol hatte Melsungens Trainer Michael Roth die Nase voll und versuchte, seine Mannschaft in einer Auszeit wachzurütteln.

Doch der Motor bei Gudmundssons Mannschaft geriet in der ersten Halbzeit kaum ins Stottern. Großen Anteil daran hatte Spielmacher Andy Schmid. Der Schweizer lief in den folgenden Minuten zu Höchstform auf, erzielte die nächsten vier Löwen-Tore in Serie und sorgte bis zur 17. Minute somit im Alleingang für eine beruhigende Sechs-Tore-Führung der spielfreudigen Gäste. Zwar kamen die Hausherren, die im Hinspiel (30:30) einen Zähler aus der Mannheimer SAP-Arena entführt hatten, nun etwas besser in die Partie, doch die Löwen um Kapitän Uwe Gensheimer marschierten weiter vorneweg.
Auch nach dem Seitenwechsel waren die Gäste jederzeit Herr der Lage und gerieten nicht mehr in Bedrängnis. Bis zum 24:29 (49.) blieben die Nordhessen auf Schlagdistanz und durften auf einen Punktgewinn hoffen, doch mit einem Doppelpack von Krzysztof Lijewski und den Treffern von Patrick Groetzki sowie Karol Bielecki zogen die abgeklärten Gudmundsson-Schützlinge den Gastgebern endgültig den Zahn. „Wir haben sehr konzentriert begonnen und insgesamt eine richtig gute Leistung gezeigt. Vor allem vorne haben wir klasse gespielt – da war nahezu jeder Angriff ein Treffer“, erklärte Nationalspieler Groetzki. Die Löwen gehen nun mit breiter Brust in das morgige Heimspiel (19.45 Uhr/live in Sport1) gegen den SC Magdeburg.

Von Christof Bindschädel