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Auf hartem Pflaster

Der HC Erlangen, Löwen-Gastgeber in der Partie des 25. Spieltages, genießt den Ruf, besonders kräftig zuzulangen

Auf hartem Pflaster: Der HC Erlangen, Löwen-Gastgeber in der Partie des 25. Spieltages, genießt den Ruf, besonders kräftig zuzulangen.
Juri Knorr geht gegen Erlangen in den Zweikampf.

Auf hartem Pflaster: Die Rhein-Neckar Löwen erwartet am Samstagabend eines der härtesten Auswärtsspiele in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Wobei hart wortwörtlich gemeint ist. Der HC Erlangen, Gastgeber in der Partie des 25. Spieltages, genießt nicht von ungefähr den Ruf, besonders gerne besonders kräftig zuzulangen.

Die vier Vorkämpfer der Franken kommen zusammen auf stattliche 62 Zeitstrafen, was 124 Minuten Extra-Pausenzeit entspricht. Unangefochtener Zeitstrafen-König ist Abwehrchef Nikolai Link, der allein 24 Mal vom Feld geschickt wurde. Dazu kommen 15 für Nico Büdel, 13 für Tim Zechel und 10 für Sebastian Firnhaber. Zum Vergleich: Die vier härtesten Löwen-Abwehrspieler bringen es im Verbund auf gerade einmal 37 temporäre Hinunterstellungen, angeführt von Jannik Kohlbacher mit 12 Mal zwei Minuten.

Auf hartem Pflaster: Hinze erwartet „eine sehr, sehr aggressive Verteidigung“

„Eine sehr, sehr aggressive Verteidigung“ erwartet Löwen-Trainer Sebastian Hinze am Samstagabend. Und nicht nur das: Erlangen agiere sehr flexibel in der Defensive, beherrsche zwei Systeme, weshalb man sich auch ein wenig überraschen lassen müsse von dem, was der Gegner in Sachen Abwehr auf die Platte bringt, welche Räume angeboten werden für den eigenen Angriff. Und genau da, in der Offensive der Löwen, sieht der Coach die aktuell größte Baustelle.

Auf hartem Pflaster: Der HC Erlangen, Löwen-Gastgeber in der Partie des 25. Spieltages, genießt den Ruf, besonders kräftig zuzulangen.
Niclas Kirkelökke nimmt es mit Nico Büdel auf.

„Erkenntnisreich“ nennt Sebastian Hinze den Sieg unter der Woche in der European League gegen Zabrze. Vor allem in der ersten Halbzeit habe man gesehen, wo Luft nach oben ist im Spiel seiner Mannschaft. Durch den Ausfall von Gustav Davidsson muss man einmal mehr neu ins System finden, die idealen Konstellationen herauskristallisieren, Harmonie und Spielfluss wiederherstellen. Dabei helfe die zweite Halbzeit gegen Zabrze, in der man sich deutlich gesteigert habe, so Hinze. Daran möchte man am Samstag in der Arena Nürnberger Versicherung, wo der HC Erlangen seine Heimspiele austrägt, anknüpfen.

Gute Nachrichten gibt es aus dem Löwen-Lazarett: Mikael Appelgren hat seinen kleinen Muskelfaserriss superschnell auskuriert und steht wieder voll zur Verfügung. Patrick Groetzki fiebert seinem Comeback beim Heimspiel gegen die Füchse Berlin entgegen, und auch Uwe Gensheimer macht große Fortschritte, absolviert immer weitere Teile des Mannschaftstrainings. Es sieht ganz so aus, als würde der Lauser in seiner letzten Saison als aktiver Handballer doch noch deutlich mehr spielen können als die allerletzten Partien Ende Mai und Anfang Juni.

Auf hartem Pflaster: Abwehr/Torwart-Paket als Anker im Löwenspiel

Mut macht den Löwen nicht nur die Rückkehr wichtiger Führungsspieler. Mut macht vor allem das Paket Abwehr/Torhüter, das sich in den letzten Wochen immer mehr zum Anker im Spiel der Gelben gemausert hat. Mit Ausnahme des Heimspiels gegen Hamburg war auf die Defensive zuletzt immer Verlass, war sie der Schlüssel für die Beendigung der langen Sieglos-Serie. Insbesondere der Innenblock aus Olle Forsell Schefvert und Ymir Örn Gislason mit Juri Knorr und Jannik Kohlbacher daneben: Das funktioniert! Und über die Form von David Späth im Tor kann man aktuell nur in Superlativen sprechen.

Mit Blick auf die Stärken beider Teams wäre alles andere als ein abwehr- und kampfbetontes Spiel eine Überraschung. Mit 17:29 Punkten müssen die Erlanger als Tabellen-13. noch Punkte für den Klassenerhalt sammeln, beträgt der Abstand zum ersten Abstiegsplatz lediglich vier Zähler. Und auch die Löwen wollen ihre bescheidende Punktebilanz von 20:26 am liebsten deutlich aufhübschen. Ein Sieg in Erlangen wäre dafür der ideale Startpunkt.