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Auf nach Hamburg!

Löwen reisen zum REWE Final Four – Guardiola angeschlagen

Ein letztes Training, eine letzte Besprechung, dann geht es für die Rhein-Neckar Löwen am heutigen Freitag nach Hamburg. Zum neunten Mal stehen die Löwen in der Endrunde um den DHB Pokal. Beim REWE Final Four 2016 soll es endlich klappen mit dem ersten Pokalsieg in der Vereinsgeschichte. „Natürlich fahren wir nach Hamburg, um den Pokal zu gewinnen. Aber das tun die drei anderen Teams auch, jede der vier Mannschaften hat sich die Teilnahme redlich verdient“, gab Oliver Roggisch, Sportlicher Leiter der Rhein-Neckar Löwen, beim gestrigen Pressegespräch in Kronau einen Einblick in die Stimmungslage seiner Mannschaft.

Vom „Hamburg-Fluch“ und bisher acht nicht mit Erfolg gekrönten Teilnahmen wollte Roggisch nichts wissen. „Wir schauen nur auf das was kommt, nicht was einmal war. Wir wollen ein gutes Spiel abliefern und dann hoffen wir mal, dass wir am Sonntag noch ein zweites Mal spielen dürfen.“ Ähnlich sieht es Spielmacher Andy Schmid. „Ich fahre ohne große Gefühle nach Hamburg. Lasst uns einfach Handball spielen, wir haben sicher das Potential den Pokal zu holen, dazu benötigen wir zweimal eine Topleistung“, so der Schweizer.

Für viele Experten ist das morgige Halbfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt ein vorweggenommenes Endspiel. „Natürlich konzentrieren wir uns voll auf das Spiel gegen Flensburg, aber mit einem Sieg ist noch niemand Pokalsieger geworden. Selbst wenn wir Flensburg schlagen sind wir noch nicht am Ziel, dann wartet noch einmal eine schwere Aufgabe im Finale“, weiß Nikolaj Jacobsen. Im Gegensatz zu seinen Spielern hat der Trainer der Löwen gute Erinnerungen an Hamburg. „Für mich war das letzte Jahr eine Premiere mit den Löwen, als Spieler habe ich den Pokal oft gewonnen, das würde ich nun als Trainer gerne noch einmal erleben.“ Während die Löwen sich in der vergangenen Woche ausgiebig auf das Halbfinale gegen die Norddeutschen vorbereiten konnten, musste Flensburg am vergangenen Mittwoch noch im Viertelfinale der Champions League beim polnischen Meister Kielce antreten. Die äußerst unglückliche wie umstrittene Niederlage der Flensburger in letzter Sekunde hat Nikolaj Jacobsen natürlich am TV erlebt. „Jeder der den Handball verfolgt hat gesehen, dass die letzte Entscheidung falsch war und es einen Siebenmeter für Flensburg hätte geben müssen“, spricht Jacobsen wohl vielen Handballfans aus der Seele. Ein mögliches Siebenmetertor hätte das 29:29 bedeutet, mit diesem Ergebnis wäre Flensburg zum Final Four der Champions League nach Köln gefahren.

Jacobsen glaubt unterdessen nicht, dass die Niederlage der SG Auswirkungen auf das morgige Duell hat. „Natürlich haben wir den Vorteil, kein Spiel unter der Woche gehabt zu haben und konnten uns besser vorbereiten. Aber morgen ist es ein Halbfinale, 13.000 Zuschauer werden die Mannschaften pushen, das setzt noch einmal zusätzliche Kräfte frei, zumal der Pokal wohl die letzte Chance für Flensburg auf einen Titel ist“, erwartet der Trainer der Löwen einen heißen Kampf mit dem Titelverteidiger, der bei den vergangenen beide Teilnahmen jeweils Endstation für die Löwen war. Ungewiss ist der Einsatz von Gedeon Guardiola, der Spanier zog sich am vergangenen Dienstag im Training eine Bauchmuskelzerrung zu und setzte zuletzt zwei Tage mit dem Training aus. „Wir werden bei Gedeon kein Risiko eingehen, entscheiden vielleicht erst nach dem Aufwärmen ob er spielt. Mit Stefan Kneer habe ich eine sehr gute Alternative im Deckungsblock“, so Jacobsen abschließend.

Die Löwen bestreiten am morgigen Samstag das erste Halbfinale, Anwurf in der barclaycard Arena von Hamburg ist um 15 Uhr. Um 17:45 Uhr stehen sich dann der SC Magdeburg und der Bergische HC gegenüber. SPORT1 überträgt beide Partien live. Wie schon im Vorjahr war das Kartenkontingent der Rhein-Neckar Löwen in Rekordzeit vergriffen, über 1000 Fans machen sich am Wochenende auf den Weg in den Norden um den Tabellenführer der Bundesliga beim Kampf um den DHB Pokal zu unterstützen. „Für mich ist das Final Four um den DHB Pokal eine der besten Sportveranstaltung im Handball überhaupt, ich fahre immer gerne nach Hamburg und freue mich auch dieses Jahr auf einen tollen Event mit dem hoffentlich richtigen Ausgang für uns“, sprach Löwen Manager Lars Lamadé, während Nikolaj Jacobsen witzelte. „Vielleicht solltest du mal zu Hause bleiben, damit es klappt.“