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Aufholjagd nach Abwehrumstellung

Kielce (eg/ug). Der Abwehrchef musste zwei Minuten und neun Sekunden vor dem Abpfiff wegen seiner dritten Zeitstrafe das Spielfeld verlassen. Kaum hatte Oliver Roggisch in den vorderen Zuschauerreihen Platz genommen, sorgte Patrick Groetzki mit dem letzten Treffer der Partie für die endgültige Entscheidung. Mit 35:32 (15:19) Toren haben sich die Rhein-Neckar Löwen im Hexenkessel von Kielce behauptet und ihre gute Ausgangsposition in der Gruppe B der Handball-Champions-League weiter verbessert.

Das tiefe Durchatmen nach dem Erfolg gegen den polnischen Meister hatte mehrere Gründe. „Es war das erwartet schwere Spiel“, erklärte Ola Lindgren. „Am Ende haben wir verdient gewonnen“, befand Uwe Gensheimer. Der Trainer und der Linksaußen hatten wesentlichen Anteil an den beiden Punkten, die den Bundesligisten gleichauf mit dem Tabellenführer MKB Veszprem hielten.

Das Gastspiel am kommenden Sonntag (15 Uhr/live bei Eurosport) in Ungarn sollten Lindgrens Schützlinge allerdings anders angehen als ihren Auftritt vor 4 200 euphorisch gestimmten Zuschauern in Kielce. Eine Halbzeit lang sah es danach aus, als müssten die Gäste der Mannschaft von Trainer Bogdan Wenta um den ehemaligen Löwen Mariusz Jurasik den Vortritt lassen. Zwar zeigte sich Andrej Klimovets am Kreis durchsetzungsfreudig und reihte sich sogar Roggisch bei für ihn eher untypischen Vorstößen in die Torwerferliste ein, doch erfüllten fest eingeplante Größen ihre Aufgaben zumindest vorerst nicht. Der Vier-Tore-Rückstand zur Pause stempelte die Löwen nicht gerade zu Sieganwärtern.

„Wir haben uns zurückgekämpft“, betonte später der im zweiten Durchgang nicht mehr zu bremsende Gensheimer. Im Zusammenwirken mit Klimovets verkürzte er den Rückstand. Wunschgemäß verlief die Aufholjagd deshalb, weil Henning Fritz nach seiner Einwechslung und etwas Anlaufzeit wieder die Form seiner Glanzpartie gegen den THW Kiel erreichte und Lindgren mit einer Abwehrumstellung den Polen ziemlich viel Effektivität raubte. „Ich finde es sehr mutig, dass unser Trainer das ausprobiert hat. Es war aber genau die richtige Entscheidung“, lobte Roggisch den Wechsel zur offensiveren Deckungsvariante.

Somit hatte auch Olafur Stefanssons schlechte Leistung keine Negativfolgen. Der Isländer blieb weit unter seinem gewohnten Niveau, ohne Torerfolg und ab Mitte der ersten Halbzeit meist auf der Ersatzbank. Auch Slawomir Szmal nimmt von der Reise in sein Heimatland nur wenige gute Erinnerungen mit. Der von den Zuschauern nebst Landsmann Karol Bielecki freundlich empfangene Torhüter durfte nur anfangs zwischen die Pfosten. Nach einem unglücklichen Auftakt musste er Fritz Platz machen und hinterher Wechselgerüchte zur Kenntnis nehmen. Angeblich soll Szmal künftig für Kielce spielen und bei den Löwen durch den Dänen Kasper Hvidt (FC Kopenhagen) ersetzt werden.

KS Kielce: Jurasik 7, Stojkovic 7/2, Knudsen 6, Podsiadlo 5, Rosinski 3, Kuchczynski 1, Nat 1, Grabarczyk 1, Jachlewski 1.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 10/2, Klimovets 6, Bielecki 6, Müller 4, Groetzki 3, Harbok 2, Roggisch 2, Monojlovic 1, Prieto 1.

 15.02.2010

Das tiefe Durchatmen nach dem Erfolg gegen den polnischen Meister hatte mehrere Gründe. „Es war das erwartet schwere Spiel“, erklärte Ola Lindgren. „Am Ende haben wir verdient gewonnen“, befand Uwe Gensheimer. Der Trainer und der Linksaußen hatten wesentlichen Anteil an den beiden Punkten, die den Bundesligisten gleichauf mit dem Tabellenführer MKB Veszprem hielten.

Das Gastspiel am kommenden Sonntag (15 Uhr/live bei Eurosport) in Ungarn sollten Lindgrens Schützlinge allerdings anders angehen als ihren Auftritt vor 4 200 euphorisch gestimmten Zuschauern in Kielce. Eine Halbzeit lang sah es danach aus, als müssten die Gäste der Mannschaft von Trainer Bogdan Wenta um den ehemaligen Löwen Mariusz Jurasik den Vortritt lassen. Zwar zeigte sich Andrej Klimovets am Kreis durchsetzungsfreudig und reihte sich sogar Roggisch bei für ihn eher untypischen Vorstößen in die Torwerferliste ein, doch erfüllten fest eingeplante Größen ihre Aufgaben zumindest vorerst nicht. Der Vier-Tore-Rückstand zur Pause stempelte die Löwen nicht gerade zu Sieganwärtern.

„Wir haben uns zurückgekämpft“, betonte später der im zweiten Durchgang nicht mehr zu bremsende Gensheimer. Im Zusammenwirken mit Klimovets verkürzte er den Rückstand. Wunschgemäß verlief die Aufholjagd deshalb, weil Henning Fritz nach seiner Einwechslung und etwas Anlaufzeit wieder die Form seiner Glanzpartie gegen den THW Kiel erreichte und Lindgren mit einer Abwehrumstellung den Polen ziemlich viel Effektivität raubte. „Ich finde es sehr mutig, dass unser Trainer das ausprobiert hat. Es war aber genau die richtige Entscheidung“, lobte Roggisch den Wechsel zur offensiveren Deckungsvariante.

Somit hatte auch Olafur Stefanssons schlechte Leistung keine Negativfolgen. Der Isländer blieb weit unter seinem gewohnten Niveau, ohne Torerfolg und ab Mitte der ersten Halbzeit meist auf der Ersatzbank. Auch Slawomir Szmal nimmt von der Reise in sein Heimatland nur wenige gute Erinnerungen mit. Der von den Zuschauern nebst Landsmann Karol Bielecki freundlich empfangene Torhüter durfte nur anfangs zwischen die Pfosten. Nach einem unglücklichen Auftakt musste er Fritz Platz machen und hinterher Wechselgerüchte zur Kenntnis nehmen. Angeblich soll Szmal künftig für Kielce spielen und bei den Löwen durch den Dänen Kasper Hvidt (FC Kopenhagen) ersetzt werden.

KS Kielce: Jurasik 7, Stojkovic 7/2, Knudsen 6, Podsiadlo 5, Rosinski 3, Kuchczynski 1, Nat 1, Grabarczyk 1, Jachlewski 1.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 10/2, Klimovets 6, Bielecki 6, Müller 4, Groetzki 3, Harbok 2, Roggisch 2, Monojlovic 1, Prieto 1.

 15.02.2010