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Auswärtssieg! Löwen gewinnen in Magdeburg

Beim 29:24-Erfolg rührt die Abwehr zeitweise Beton an

Die Rhein-Neckar Löwen haben am Freitagabend in der Magdeburger Getec Arena ihr anderes Gesicht gezeigt. Nachdem sie am vergangenen Samstag das 30:30 gegen Melsungen mit ausdruckslosen Mienen quittiert hatten, war die Freude nach dem 29:24 (16:12)-Erfolg beim SC Magdeburg umso größer. Die Badener strahlten nach einer souveränen Leistung um die Wette und traten gut gelaunt die Heimreise an.

„Um hier zu gewinnen, muss man überragend spielen und das haben wir heute getan“, bilanzierte Trainer Guðmundur Guðmundsson zu diesem wichtigen Doppelpack in der Fremde, mit dem die Löwen nun Kontakt zur Spitze halten. Die Woche über hatten sie konzentriert gearbeitet, nun holten sich die Löwen ihre Belohnung ab: Den Sieg in einem „Vier-Punkte-Spiel“. Natürlich hatte Guðmundsson nach dem Remis zu Hause gegen Melsungen eine Reaktion erwartet. Und die gelang den Löwen durch eine Mannschaftsleistung auf hohem Niveau. „Die Abwehr war sensationell, wir hatten eine super Torhüterleistung und haben im Angriff sehr diszipliniert agiert“, fasste Guðmundsson zusammen.

Das Handball-Bundesliga-Duell begann vor 6.419 Zuschauern mit einem Doppelpack von Rechtsaußen Patrick Groetzki – 0:2. So konnte es weitergehen. Allerdings hatten die Magdeburger beim 4:3 (6.) zum ersten Mal die Nase vorn. Die Badener schlossen in der Anfangsphase zu früh ab, der SCM kam zu leichten Toren. Aber die Abwehr der Löwen steigerte sich im Verlauf des ersten Abschnitts. Vor allem Goran Stojanović nahm wichtige Bälle weg, brachte es nach 30 Minuten auf elf Paraden. Nach der ersten Drei-Tore-Führung der Löwen (8:11/20.), schafften die Bördeländer zunächst den Anschluss, waren auch beim 11:12 (25.) bis auf einen Treffer dran. Dann aber nagelte Stojanović den Kasten zu, gelang dem SCM fünf Minuten lang kein Tor mehr. Die Folge: Die Badener zogen bis auf 11:16 davon, zeigten sich nun auch im Angriff verbessert und sicherer. Auf das Konto der beiden Halben Bielecki und Lijewski gingen neun der 16 Tore. Und vor allem Bielecki trotzte den Pfiffen an seiner alten Wirkungsstätte – er strotzte vor Selbstvertrauen und brachte es am Ende auf sieben Treffer.

Nach dem Wechsel packte die Defensive der Löwen noch energischer zu und rührte zeitweise Beton an. In der ersten Viertelstunde nach der Pause gelangen den Hausherren gerade mal vier Treffer. Und für den Angriff bedeutete dies leichte Tore. Jeder Fehler des SCM wurde eiskalt bestraft. So zogen die Badener über 15:20 (37.) auf 15:23 (43.) davon. Das war bereits die Vorentscheidung in einer Partie, die die Löwen im Magdeburger Hexenkessel sehr diszipliniert und sehr engagiert nach Hause spielten. Die taktisch sehr gut eingestellte Guðmundsson-Sieben dominierte das Duell und wurde unterm Strich für ihren Kampfgeist und ihre Cleverness mit zwei Zählern belohnt. Auch wenn in der Schlussphase etwas die Konzentration nachließ und die Magdeburger das Ergebnis noch etwas freundlicher gestalten konnten. „Wir haben eine tolle Mannschaftsleistung gezeigt, sehr gut in der Abwehr gestanden und konnten uns auf einen sehr gut aufgelegten Torhüter Goran Stojanović verlassen. Das hat unserem Angriff die entsprechende Sicherheit gegeben“, meinte Manager Thorsten Storm und fügte an: „Das war ein sehr schweres Spiel für uns und ein ganz wichtiger Sieg.“

SC Magdeburg: Eijlers, Gustavsson (ab 22.) – Natek (5), Tönnesen (3/2), van Olphen (3) – Weber (6), Grafenhorst (2) – Jurecki (2) – Wiegert, Doborac, Rojewski (2), Landsberg, Pajovič (1), Hornke (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen: Stojanović, Fritz (bei einem Siebenmeter) – Lijewski (5), Lund, Bielecki (7) – Groetzki (5), Gensheimer (9/3) – Gunnarsson (2) – Roggisch, Schmid (1), Šešum, Ruß, Müller, Durak (n.e.).
Strafminuten: Rojewski (4), Grafenhorst (2), Natek (2), Tönnesen (2), van Olphen (2) – Bielecki (2), Lund (4), Roggisch (4).
Trainer: Frank Carstens – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 6.419.
Schiedsrichter: Ralf Damian / Frank Wenz (Bingen/Mainz).
Spielfilm: 0:2 (2.), 4:3 (7.), 6:7 (12.), 8:11 (20.), 11:15 (28.), 12:16 (Hz.); 13:18 (35.), 15:23 (43.), 16:24 (45.), 20:27 (55.), 22:28 (58.), 24:29 (Endstand).
Zeitstrafen: 6 / 5.
Siebenmeter: 3/2 – 4/3.
SC Magdeburg: Tönnesen scheitert an Fritz.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert am Pfosten.
Beste Spieler: van Olphen, Weber – Stojanović, Gensheimer, Bielecki.