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Badischer Serbe nun in schwäbischen Diensten (MM)

Zarko Sesum kehrt am Mittwoch mit FrischAuf Göppingen in die SAP Arena zurück und hofft gegen die Löwen auf einen großen Kampf

GÖPPINGEN/MANNHEIM. Mit den Schwaben und den Badenern ist es so eine Sache, augenzwinkernde Neckerei und leidenschaftliche Rivalität trennt oft nur ein ganz schmaler Grat. Vor allem im Sport haben es die Südwest-Derbys meistens in sich, wenn sich zwei Teams aus den beiden Landesteilen Baden-Württembergs gegenüberstehen. Spiele zwischen den Rhein-Neckar Löwen und FrischAuf Göppingen in der Handball-Bundesliga machen da natürlich keine Ausnahme, wovon sich die Fans am Mittwochabend (19 Uhr, SAP Arena) einmal mehr überzeugen können. Und Fachmann auf diesem Gebiet müsste inzwischen Zarko Sesum sein, der im Sommer von den Löwen nach Göppingen wechselte.

Auf die Unterschiede zwischen Baden und Schwaben angesprochen, übt sich der Serbe allerdings in Diplomatie. „Vielleicht sind die Schwaben zunächst etwas verhaltener und achten mehr auf Regeln“, hat der Ex-Löwe beobachtet, nach dem Umzug ins Vorland der schwäbischen Alb ist der 28-Jährige aber schnell heimisch geworden. „Die Mannschaft und das Umfeld haben mich super aufgenommen“, fühlt sich der Familienvater 40 Kilometer vor den Toren Stuttgarts sichtlich wohl. Was zusätzlich zu seiner guten Laune beiträgt, ist natürlich die sportliche Situation bei FrischAuf. Die Göppinger sind die einzige Mannschaft der Bundesliga, die noch keine Niederlage beziehen musste. In Mannheim kommt es damit zu einem echten Spitzenspiel zwischen den Löwen als Tabellenführer und dem direkten Verfolger aus Göppingen. „Das darf man jetzt aber nicht überbewerten, wir haben ja erst fünf Spiele hinter uns und hatten einen guten Spielplan“, relativiert Sesum die Ausgangslage. Doch mit dem Heimsieg gegen Berlin und dem Punktgewinn in Magdeburg haben die Schwaben bereits zwei Ausrufezeichen gesetzt. Beim Tabellenzwölften aus dem Vorjahr scheint es unter dem neuen Trainer Magnus Andersson wieder zu laufen.

„Wir haben einen guten Zusammenhalt in der Mannschaft“, erklärt Zarko Sesum das Erfolgsgeheimnis und ist auch persönlich zufrieden. „Ich habe viele Spielanteile – das macht am meisten Spaß“, sagt der umsichtige Rückraumspieler, der bislang 15 Mal für die Göppinger ins Schwarze traf.

„Die Löwen sind der klare Favorit“

Am Mittwoch sieht er allerdings seinen Ex-Klub im Vorteil. „Das ist doch ganz klar. Die Löwen sind eingespielt und der klare Favorit – nicht nur in diesem Spiel“, rechnet Sesum auch mit Blick auf das Titelrennen wieder mit den Badenern. „Kiel ist immer erster Anwärter, aber dann kommen gleich die Löwen“, erwartet er wieder ein spannendes Rennen, in dem auch die Göppinger ihre Spuren hinterlassen wollen. Und wenn nicht als direkt Beteiligte, dann zumindest als Spielverderber. Dagegen werden sich wiederum die Löwen wehren, aber Sesum hofft zumindest auf „einen harten Kampf“. Mit den Badenern und Schwaben ist es schließlich so eine Sache . . .

Von Thorsten Hof