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Bei Manager-Suche „auf gutem Weg“ (BNN)

Gespräche mit potenziellen Lamadé-Nachfolgern / Löwen wieder gegen Melsungen

Den Rhein-Neckar Löwen wird Lars Lamadé noch lange erhalten bleiben. Allerdings ab der kommenden Saison nicht mehr als Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten, sondern wieder als Aufsichtsrat und nicht zuletzt als für das Marketing von SAP zuständiger Mitarbeiter. Wie Lamadé am Tag vor dem heutigen Bundesliga-Heimspiel (20.15 Uhr) gegen die MT Melsungen dieser Zeitung sagte, gibt er am Saisonende sein Manager-Amt bei den Löwen ab, weil er beim Software-Konzern künftig das gesamte Sponsorship für Europa und Asien verantwortet – und damit auch das Engagement bei den Löwen. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, aber wegen der vielen Reisetätigkeit könne er beide Aufgaben parallel nicht mehr wahrnehmen.

Wie Lamadé und Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard Slavetinsky unisono betonten, stünden die Löwen bereits in intensiven Gesprächen mit potenziellen Kandidaten. „Wir sind auf einem gutem Weg. Ich bin hundertprozentig optimistisch, dass wir bald einen Nachfolger präsentieren können“, sagte Slavetinsky, der Lamadé für dessen Arbeit lobte: „Er macht einen super Job.“
Der jetzt 44-jährige Lamadé, Aufsichtsrat bei SAP, hatte im September 2014 das Erbe von Thorsten Storm angetreten, der nach seiner Unterschrift beim THW Kiel von den Löwen freigestellt worden war.
Die Suche nach einem Nachfolger hatte sich seinerzeit als etwas schwierig erwiesen, weshalb die Löwen die Personalie mit Lamadé lösten. Dieses Mal seien „die Baustellen“ weniger, deshalb auch die Rekrutierung einfacher eines Managers, der einen Betrieb führen können muss und idealerweise auch Handball-Erfahrung hat. Derzeit ist vor allem eine Baustelle offen: Der künftige Top-Sponsor. Lamadé äußerte sich optimistisch, dass der goldgas-Ersatz schon in „ein, zwei Wochen“ vorgestellt werden kann.
Auf einem sehr guten Weg sieht der Geschäftsführer die Mannschaft weiterhin, auch wenn Kiel aufgrund eines Spieles mehr derzeit die Tabelle anführt. Mit einem Sieg im schon vierten Saisonduell mit Melsungen könnten die Löwen zurück an die Spitze. Beim 26:23-Sieg vor einer Woche im Pokal-Wiederholungsspiel hatten die Gastgeber die Nordhessen am Ende im Griff. Wie Lamadé erwartet auch Trainer Nikolaj Jacobsen für die Löwen erneut ein ganz hartes Stück Arbeit gegen den kampfstarken Tabellenvierten, der allerdings den starken Torhüter Johan Sjöstrand aufgrund einer Handverletzung ersetzen muss.
Von Reinhard Sogl