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Bewegte Löwen danken Kielce (BNN)

Bundesligist feiert Punktlandung in einem dramatischen Handballspiel

Mannheim. Zehn Sekunden vor der Schlusssirene gab es kein Halten mehr. Mit vier Toren Vorsprung führten die Rhein-Neckar Löwen gegen den KS Kielce in einem Handballkrimi. Die Gastgeber hatten zudem Freiwurf. Also wussten die Spieler und auch die begeisterten 8 800 Zuschauer in der Mannheimer SAP-Arena, dass die Champions- League-Saison für die Badener weiter geht. Die Uhr tickte herunter, Gäste-trainer Talant Duschebajew diesmal nicht aus. Es blieb beim 27:23 (16:14). Damit hatten die Löwen das Vier-Tore-Defizit aus dem Hinspiel wettgemacht. Wegen der mehr erzielten Treffer bei der 28:32-Niederlage in Kielce zogen sie ins Viertelfinale ein.

„Ich danke Kielce, das war ein fantastisches Handballspiel. Ich bin sehr stolz auf mein Team“, sagte Trainer Gudmundur Gudmundsson. Der Coach lobte neben einer starken Angriffs- und Abwehrleistung insbesondere Torhüter Niklas Landin, der mit einer neuerlichen Weltklasseleistung Garant des Triumphes war.

Auch Kapitän Uwe Gensheimer, der wegen seines Muskelfaserrisses das hochdramatische Duell auf der Bank miterlebt hatte, bezeichnete die 60 Minuten als „aufregend und hochklassig“ und sagte: „Wir haben mit Leidenschaft und Emotionen gespielt – auch für unseren Coach.“ Wie berichtet, war Gudmundsson von Duschebajew nach dem Hinspiel verbal und handgreiflich attackiert worden.

Manager Thorsten Storm musste noch am Abend den Flug nach Wien buchen, wo heute um 12.15 Uhr der ViertelfinalGegner ausgelost wird. Die Löwen könnten auf den THW Kiel, den FC Barcelona oder MKB-MVM Veszprem treffen. Einen Wunschgegner gibt es nicht. „Die sind alle gleich schwer“, sagte Gensheimer.

Die Löwen waren beim 3:2 erstmals in Führung gegangen. Danach aber gelang es ihnen während der ersten 30 Minuten nicht, sich mehr als zwei Tore abzusetzen. Die Mannschaft von Duschebajew, der mit gellenden Pfiffen und Buhrufen empfangen worden war, stand in der Abwehr ebenfalls kompakt. Mit einem Blitzstart in Hälfte zwei bauten die Gastgeber die 16:14-Pausenführung aus. Nach exakt 36 Spielminuten traf Patrick Groetzki zum 20:15. Doch dieser Vorsprung schmolz auf 21:19. Dann aber zogen die Löwen entscheidend davon.

Rhein-Neckar Löwen: Groetzki 5, Sigurmannsson 5, Ekdahl du Rietz 4, Myhrol 4, Petersson 3, Schmid 3, Gorbok 2, Manojlovic 1.

KS Kielce: Jurecki 5, Chrapkowski 3, Strlek 3, Tkaczyk 3, Bielecki 2, Lijewski 2, Olafsson 2, Aguinagalde Akizu 1, Cupic 1, Zorman 1.