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Bleibenden Eindruck hinterlassen (MM)

Oliver Roggisch beendet seine Karriere – und acht acht weitere Löwen verlassen den Verein

MANNHEIM. Emotional ging es in der SAP Arena sowieso schon zu. Das dramatische Saisonfinale in der Handball-Bundesliga und das Karriereende von Oliver Roggisch sorgten für ergreifende Momente, noch dazu wurden neben Roggisch weitere acht Löwen verabschiedet.

Gudmundur Gudmundsson: Der Trainer kommt im September 2010 zum Handball-Bundesligisten und übernimmt ab Juli die dänische Nationalmannschaft. „Es war eine schwierige Entscheidung“, sagt der Isländer, der das Angebot des Vize-Europameisters und Vize-Weltmeisters als „große Ehre“ empfindet und es deshalb auch annimmt. Die intensive Zeit bei den Löwen werde er nie vergessen, sagt Gudmundsson: „Wir haben hier etwas aufgebaut.“

Tomas Svensson: 2011 heuert der Schwede bei den Löwen an. Stück für Stück ändert sich seine Rolle. Erst ist er spielender Torwarttrainer, dann nur noch Coach der Torhüter und schließlich der Assistent von Gudmundsson. „Er hat die Tür für mich langsam immer weiter geöffnet.“ Svenssons Frau und seine drei Kinder leben in Barcelona, nach drei Jahren Fernbeziehung will der Schwede zurück in seine Wahlheimat: „Ich bin fast 30 Jahre lang für den Handball unterwegs gewesen und kenne eigentlich kein freies Wochenende. Jetzt ist es erst einmal genug. Ich will nun Ehemann und Papa sein.“

Zarko Sesum: Der Serbe bleibt der Bundesliga erhalten und schließt sich nach vier Löwen-Jahren Frisch Auf Göppingen an. „Ja, ich weiß, ich weiß. Ein Wechsel zum baden-württembergischen Landesrivalen wird nicht gerne gesehen. Das habe ich jetzt schon oft genug gehört“, sagt der Rückraumspieler und lacht: „Aber so ist nun mal der Profisport, irgendwo muss ich spielen.“

Isaías Guardiola: Der Linkshänder wechselt zu Aalborg Handball nach Dänemark. Die zwei Jahre bei den Löwen hat er genossen: “ Ich habe in meiner Karriere keinen besseren Klub gesehen.“

Sergey Gorbok: Von 2007 bis 2010 ist der Russe bereits einmal ein Löwe, im Sommer 2013 kehrt der 31-Jährige zurück. Jetzt zieht es ihn zu Vardar Skopje: „Klub-Präsident Sergej Samsonenko investiert dort in ein interessantes Projekt“, erklärt Gorbok, warum er das Angebot des ambitionierten mazedonischen Vereins annahm: „Mit Michail Tschipurin, Timur Dibirow und Alexei Rastworzew spielen schon drei Freunde von mir dort.“

Goran Stojanovic: Der Montenegriner kehrt der Bundesliga den Rücken und wechselt zum katarischen Spitzenklub El Jaish SC. „Ich habe dort einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben“, berichtet der Torwart, der 2011 zu den Gelbhemden kam.

Nikola Manojlovic: Vor einem Jahr wechselt er zum zweiten Mal zu den Badenern, für die der Serbe schon in der Saison 2009/2010 spielte. In der Abwehr wird er zu einer tragenden Säule, seine Zukunft ist noch ungewiss. Mit seiner Zeit bei den Löwen ist er auf jeden Fall zufrieden: „Ich habe meine Chance genutzt.“

Rajko Prodanovic: Der Rechtsaußen wird zu Saisonbeginn als Ersatz für den verletzten Marius Steinhauser geholt, hinter Patrick Groetzki kommt er allerdings kaum zum Einsatz. Das Jahr bei den Löwen sei dennoch eine „besondere Erfahrung gewesen“, sagt Prodanovic, der zu Pick Szeged wechselt.

Von Marc Stevermüer