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Bruch nach der Pause

Löwen verlieren bei starken Lemgoern den Faden und müssen sich geschlagen geben

Bruch nach der Pause: Die Rhein-Neckar Löwen spielen in Lemgo eine starke erste Hälfte, führen mit einem Tor und verlieren dann den Faden. Nach 60 Minuten stehen bei einem starken TBV Lemgo Lippe ein 31:34 (18:17) und die dritte Niederlage im vierten HBL-Auswärtsspiel. Wie in den letzten beiden Spielen auch haben die Löwen zu wenig Torwart-Leistung, lassen in der Abwehr nach und finden vorne nur auf manchen Positionen zu ihrer Normalform, wobei sie mit Olle Forsell Schefvert (krank) und Juri Knorr (verletzt) zwei ganz zentrale Figuren ersetzen müssen.

Wie in den letzten beiden Spielen ist auch dieses Löwen-Spiel zunächst nichts für Abwehr-Liebhaber. Gerade einmal vier Paraden bringen beide Teams in den ersten 30 Minuten zustande – auch, weil die 6:0-Formationen davor so gut wie nichts zu fassen bekommen. Lemgoer wie Löwen finden fast in jedem Angriff eine Lösung für einen klaren Abschluss. Zwei Läufe unterbrechen den ausgeglichenen Spielverlauf in Durchgang eins. Den ersten haben die Lemgoer zwischen dem 5:6 und 8:6 (15.), den zweiten die Löwen zwischen dem 10:8 und 10:11 (22.).

Stark bei den Löwen Gustav Davidsson als Spielgestalter, Sebastian Heymann als Torschütze (5 von 7) und Jon Lindenchrone auf halbrechts. Lemgos Offensiv-Anführer sind die Außen Bobby Schagen und Samuel Zehnder sowie der frühere Löwe Tim Suton auf halblinks. Spannend die Symmetrie: Beide Teams greifen die Nahtstellen auf den Halbpositionen an – mit Option auf außen weiterzuleiten – und bekommen das jeweils als Defensive kaum verteidigt. Der TBV arbeitet zudem mit raffinierten Einläufern, die immer mal wieder den Löwen-Innenblock aufreißen. Auf der Gegenseite haben die Löwen Vorteile im Tempospiel nach Ballgewinn und nehmen deshalb durchaus verdient ein 17:18 mit in die Pause.

Bruch nach der Pause: Urh Kastelic und TBV-Angriff machen den Unterschied

Das erste Ausrufezeichen in Durchgang zwei kommt von Urh Kastelic im TBV-Tor, der Ivan Martinović den ersten Löwen-Siebenmeter abkauft (19:19, 33.). Auf der Gegenseite bleibt Lindenchrone nicht zu stoppen, nutzt jede Gelegenheit zum schnellen Abzug (20:21, 35.). Martinović macht mit dem 22:22 sein 750. Bundesliga-Tor (40.). Nach wie vor kann sich keine Mannschaft absetzen, haben wir ein Duell komplett auf Augenhöhe. Nach drei schwächeren Löwen-Minuten vergibt Niels Versteijnen die erste Chance auf eine Drei-Tore-Führung und Sebastian Hinze nimmt die erste Auszeit in Hälfte zwei (24:22, 44.).

Wichtig, dass Davidsson durchbricht zum 24:23 (45.). Versteijnen dreht die Kugel zum 26:23 ins Löwen-Tor – da sind es dann doch minus drei aus Sicht der RNL (47.). Steal und Tor Lukas Hutecek: Beim 28:24 sind es vier Treffer Rückstand (50.), verlieren die Löwen gleich auch noch den nächsten Ball. Suton klaut, Zehnder trifft: Nach dem 29:24 nimmt Hinze die letzte Löwen-Auszeit (51.), droht die Partie komplett wegzugehen an die Mannschaft, die sich deutlich weniger Fehler erlaubt. Martinović trifft den Pfosten, Suton bricht durch (30:24, 52.). Jetzt brauchen die Löwen ein Handball-Wunder.

Stattdessen pariert Kastelic zum fünften Mal, macht Zehnder den Decker drauf mit dem 31:24 (54.). Am Ende ist es eine aus Löwen-Sicht zu klare Angelegenheit und die dritte Niederlage im vierten Auswärtsspiel. Die Löwen kassieren zu viele Treffer, haben keine Torwart-Leistung und sind auch im Angriff nach der Pause die unterlegene Mannschaft.  

Bruch nach der Pause: TBV Lemgo Lippe – Rhein-Neckar Löwen 34:31 (17:18)

Lemgo: Möstl (3 Paraden), Kastelic (6 Paraden) – Hutecek (2), Theilinger, Zehnder (7/5), Brosch (3), Simak (1), Schagen (7), Carstensen, Suton (3), Versteijnen (6), Wagner (1), Houtepen (1), Faust, Geislers

Löwen: Appelgren (6 Paraden), Späth – Martinović (3/1), Nothdurft (3), Plucnar, Óskarsson, Heymann (6), Móré, Davidsson (3), Groetzki (3), Schefvert, Lindenchrone (10), Kohlbacher (3)

Trainer: Florian Kehrmann – Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Suresh & Ramesh Thiyagarajah

Strafminuten: Wagner (2), Houtepen (2) – Plucnar (4), Nothdurft (2)

Siebenmeter: 5/6 – 1/3

Vergebene / parierte Siebenmeter: Kastelic hält gegen Martinović (33.), Móré wirft an den Pfosten (37.) – Appelgren hält gegen Zehnder (38.)

Spielfilm: 1:0, 1:1, 5:4, 5:6, 8:6, 10:8, 10:11, 11:11, 17:18 (HZ), 17:19, 19:19, 22:21, 24:22, 26:23, 30:24, 32:25, 33:27, 34:28, 34:31 (EN)