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Champions League wieder in Reichweite (MM)

Mannheim. Keine Kampfansage, keine Versprechen. Die Rhein-Neckar Löwen halten den Ball flach, wollen weder eine Siegesserie ankündigen noch von der Champions League reden. Sie sind gebrannte Kinder, zu groß war in der Vergangenheit die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Was ist denn in dieser Handball-Bundesliga-Saison noch möglich? „Gute Frage“, sagt Trainer Gudmundur Gudmundsson vor der heutigen (20.15 Uhr) Auswärtspartie bei MT Melsungen und dem Heimspiel am Freitag (19.45 Uhr) gegen den SC Magdeburg.

Lazarett lichtet sich

Der Isländer lässt sich nicht aus der Reserve locken, schaut auch nicht auf die Konkurrenz aus Hamburg, Berlin und Flensburg, die zuletzt im Kampf um das Ticket für die Königsklasse ein paar Zähler liegen ließ: „Richtig ist, dass diese Mannschaften nicht allzu weit weg von uns sind. Erst einmal müssen wir aber selbst erfolgreich durch diese Woche kommen. Wir schauen auf uns, denken von Spiel zu Spiel.“

Zwei Wochen lang pausierten die Löwen – zumindest, was die Pflichtspiele angeht. Die Füße legten sie trotzdem nicht hoch. „Wir haben intensiv trainiert“, berichtet Gudmundsson. Und es blieb ein bisschen Zeit, die Wunden nach dem Debakel in Kiel zu lecken und die vielen Wehwehchen auszukurieren. Die zuletzt nur bedingt einsatzbereiten Børge Lund, Patrick Groetzki und Krzysztof Lijewski sind endlich wieder voll belastbar. „Die Pause“, schnauft Gudmundsson kräftig durch, „hat uns richtig gut getan. Hoffentlich sehen wir das auch gegen Melsungen.“

Bereits zum dritten Mal in dieser Saison treffen die Gelbhemden auf die Nordhessen. Im Hinspiel retteten die Löwen mit viel Mühe und noch mehr Glück ein Unentschieden, im Pokal setzten sich die Badener auswärts in der Verlängerung durch. „Uns erwartet eine ganz heiße Kiste. Beide Spiele gegen Melsungen hätten in dieser Saison auch anders ausgehen können“, weiß Manager Thorsten Storm um die knifflige Aufgabe.

Trainer Gudmundsson hat in Kapitän Nenad Vuckovic den Schlüsselspieler in Reihen der von Michael Roth trainierten MT ausgemacht. „Er ist die zentrale Figur in dieser wirklich guten Mannschaft, die ein sehr unangenehmer Gegner sein kann.“ Zwei Mal mussten die Löwen das schon erleben – auf ein drittes Mal würden sie liebend gern verzichten.

Von Marc Stevermüer