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Chance im Umbruch (MM)

Die Verantwortlichen der Rhein-Neckar Löwen sollten ehrlich zu sich sein: So ganz freiwillig war der Kurswechsel von den großspurigen Jägern der Kieler Zebras zum nun propagierten Mix aus routinierten Könnern und hoffnungsvollen Talenten schließlich nicht. Wären die dänischen Millionen weiter geflossen, hätten die Badener wohl munter weiter mit der Brechstange hantiert, um Erfolg zu haben.

Doch manchmal liegt in einem erzwungenen Umbruch tatsächlich eine Chance. Beispiele aus dem Fußball wie die aus Stuttgart oder Dortmund lassen grüßen. Nun ist damit nicht immer automatisch ein Titel verbunden, doch die Löwen könnten zunächst ein viel größeres Ziel erreichen: Sympathien (zurück) zu gewinnen, die sie mit überzogenen Ambitionen und forschem Auftreten nicht selten selbst verspielt haben.

Die Voraussetzungen dafür sind geschaffen: Geblieben sind Leistungsträger und Identifikationsfiguren wie Gensheimer, Groetzki, Roggisch, Schmid und Myrhol, dazu kommen echte Typen, Nachwuchskräfte mit internationaler Erfahrung sowie Talente aus den eigenen Reihen und aus der Region. Wenn diese Mischung nun auch ehrliche Arbeit abliefert, sollte einem Neuanfang nichts im Wege stehen.