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„…dann wird es richtig schwer“

Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen über das Liga-Topspiel in Magdeburg

Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen weiß um die Schwere der Aufgabe.Sonntagnachmittag. Ausverkaufte Halle. Topspiel. Handballherz, was willst du mehr? Wenn die Rhein-Neckar Löwen zum 28. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga beim SC Magdeburg auflaufen, geht es um jede Menge Prestige – und zwei ganz wichtige Punkte. Beide Teams wollen am Ende der Runde gerne auf Platz drei stehen. Aktuell trennen Magdeburg und Löwen 31 Tore.

In das Spitzenspiel gehen SCM und RNL mit jeweils 42:12 Punkten. Das deutlich bessere Torverhältnis hat aktuell die Truppe von Bennet Wiegert vorzuweisen. Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen weiß, was auf ihn und seine Spieler zukommt: „Magdeburg auswärts – das ist eine schwierige Aufgabe. Bis auf das Spiel jetzt in Erlangen haben sie in diesem Jahr in der Liga alles gewonnen, als einziges Team Flensburg geschlagen.“ Und nicht nur das: Auch beim THW Kiel haben die Magdeburger Mitte Februar beide Punkte mitgenommen (28:25), Melsungen regelrecht deklassiert (32:24). Die letzte Heimniederlage datiert auf den Tag vor Heiligabend 2018. Damals gab es ein 25:27 gegen die Füchse Berlin.

Magdeburg 2018/19 steht für attraktivsten Handball

Albin Lagergren fehlt dem SCM verletzt. Der Schlüssel zum Erfolg in Magdeburg, er liegt in der eigenen handballerischen Qualität. Wer in der Defensive nicht aufmerksam genug steht und im eigenen Angriff zu viele Fehler macht, wird eiskalt bestraft. Nicht zuletzt etliche Bundesliga-Trainer und Handball-Experten sprechen dem Traditionsklub von der Börde das attraktivste Spielsystem zu, in dem sich rasantes Tempo, hohe technische Standards, disziplinierte Defensive und brachiale Wurfgewalt vereinen. Dazu kommt eine hohe individuelle Klasse, die sich nicht zuletzt in der Person Michael Damgaard widerspiegelt.

Die dänische Rückraum-Fackel schoss den SCM beim REWE Final Four Anfang April quasi alleine ins Finale, in dem man dann Kiel mit 24:28 unterlag. Sage und schreibe 15 Treffer markierte der 29-jährige Ausnahmekönner beim 30:29 über die TSV Hannover-Burgdorf. „Auf Michael muss man immer gucken“, sagt Niko Jacobsen. „Vor allem gilt das für das Zusammenspiel mit Marko Bezjak und Christian O’Sullivan. Da muss man schauen, dass er nicht zu viele leichte Würfe kriegt.“

„Alex ist eine Säule der Mannschaft“

Löwe Alex Petersson fällt wohl bis Saisonende aus.In Sachen Personal haben die Löwen in dieser Saison nicht den allerbesten Stand. Aktuell fällt neben dem langzeitverletzten Jesper Nielsen auch noch Alexander Petersson aus – und das aller Voraussicht nach bis zum Ende der Saison. Ein schwerer Schlag – zumal sich der Rückraum-Rechte zuletzt in starker Form präsentierte. „Alex ist eine Säule der Mannschaft. Wenn er nicht dabei ist, fehlt er uns sehr. Insbesondere in der Abwehr.“ Umso wichtiger werde es sein, einen guten Rückzug zu haben, Magdeburg den direkten Weg zum Tor zu versperren: „Wenn du das nicht schaffst und sie viele leichte Treffer machen können, dann wird es richtig schwer, dort etwas zu holen.“

Beim SCM brennen sie auf das Duell mit den Löwen. Die Halle ist schon lange ausverkauft, Mads Christiansen spricht im Vorbericht auf der Vereinshomepage von einem „Vier-Punkte-Spiel um Platz drei“. Auf den Linkshänder im Rückraum wird genauso viel Arbeit zukommen wie auf sein Löwen-Pendant Vladan Lipovina, denn auch bei Magdeburg fällt mit Albin Lagergren die etatmäßige Nummer eins im rechten Rückraum aus. Der schwedische Nationalspieler hatte sich beim REWE Final Four den rechten Fuß gebrochen.

„Fans und Spieler werden voll da sein“

SCM-Spielmacher Marko Bezjak im Hinspiel. Nicht nur die Tabellensituation motiviert die Grün-Roten. Auch die Bilanz gegen die Löwen könnte besser sein und ist aus Sicht des SCM dringend verbesserungswürdig. 38 Mal trafen beide Klubs aufeinander, 28 Mal setzten sich die Badener durch. Die letzten vier Spiele gingen allesamt an die Gelben, darunter das Pokal-Halbfinale 2018. Mads Christiansen verspricht: „Am Sonntag werden die Fans und wir Spieler voll da sein.“

Ob das auch für alle Löwen gilt? Andy Schmid und Gedeón Guardiola gehen jedenfalls wie schon gegen Flensburg angeschlagen ins Spiel. Bleibt zu hoffen, dass genug Sprit im Löwen-Tank ist, um die Magdeburger Turbo-Handballer zu stoppen. „Wir werden versuchen, dort Punkte zu holen“, sagt Coach Jacobsen. Die Löwen begleiten die Partie wie immer im Liveticker auf ihrem Facebook- und Twitterkanal. Zudem überträgt HBL-Medienpartner Sky live ab 15.55 Uhr.