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Das nächste Drama in Düsseldorf
Löwen erleben beim Bergischen HC ein Kampfspiel und haben am Ende die besseren Nerven
Das nächste Drama in Düsseldorf: Nach dem Supercup-Krimi gegen Kiel haben die Rhein-Neckar Löwen einen weiteren Handball-Krimi in Düsseldorf erlebt. Am sechsten Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga meistern die Männer in Gelb eine echte Nervenschlacht beim Bergischen HC und stehen nach 60 hart umkämpften Minuten mit einem 31:29 (18:16) da.
Die Löwen müssen neben den längerfristig fehlenden Uwe Gensheimer, Halil Jaganjac, Olle Forsell Schefvert, Magnus Grupe und Lion Zacharias kurzfristig ohne Juri Knorr auskommen. Der Spielmacher hat sich eine Bauchmuskelverletzung zugezogen. Für ihn startet Gustav Davidsson auf der Mitte, und der Schwede macht es richtig gut. Das 1:1 erzielt er nach Durchbruch per Dreher, das 1:2 per Gegenstoß (2.). Sein Pendant auf Bergischer Seite, Linus Arnesson, zieht mit einem Traumtor nach: Das 2:2 ist ein Zauberschuss von unten nach oben gezogen, der direkt im Torwinkel einschlägt (3.). Die Schweden, so scheint es, haben richtig Bock auf Handball.
Weil den Badischen Löwen in dieser Frühphase einige Fehler unterlaufen, geht der Bergische auf 4:2 weg (8.). Jetzt nehmen sich die Gastgeber zwei Minusaktionen – und die Gelben gleichen durch Jubilar Patrick Groetzki aus (4:4, 8.). Der Löwen-Kapitän bestreitet in Düsseldorf sein 500. Bundesliga-Spiel. In der elften Minute steht es 5:5 in Toren und 4:3 in Fehlern für den BHC. Es ist eine ziemliche Nervenschlacht, die sich da entfaltet. Beide Teams müssen personell improvisieren, was sich selbstverständlich im Spielfluss und in der Ballsicherheit bemerkbar macht. Besser schneiden dabei die Löwen ab, liegen nach fünf starken Minuten 6:9 vorne (15.). Beim 9:14 sind es sogar fünf Treffer plus für die Gäste – und BHC-Trainer Jamal Naji nimmt bereits seine zweite Auszeit.
Das nächste Drama in Düsseldorf: Löwen-Vorsprung schmilzt
Die Standpauke erzielt Wirkung. Arnesson übernimmt komplett das Kommando, was zu einer deutlichen Fehlerreduzierung auf Seiten der Hausherren führt. Auf der Gegenseite leisten sich die Löwen nun schwache Abschlüsse, so dass ihr Vorsprung bis auf einen Treffer schmilzt (16:17, 28.). Dank Groetzkis drittem Tor nehmen die Löwen ein 16:18 mit in die Halbzeitpause. Es ist ein Spiel der Fehler und der Mittelmänner: Arnesson kommt zur Pause auf sieben Tore und drei Assists, Davidsson auf vier Treffer und zwei Assists. Auch beide Torhüter sind im Spiel, kommen auf sechs (Johannesson) und fünf ganz starke Paraden (Birlehm). Steigerungsbedarf gibt es bei der Spielanlage und in der Abwehr.
Durchgang zwei startet so nervös wie der erste aufgehört hat – mit drei Fehlwürfen in Folge. Jannik Kohlbacher holt einen Siebenmeter, den Arnor Óskarsson nicht am starken Peter Johannesson vorbeibekommt (35.). Davidsson mit seiner fünften Bude macht es besser (18:21, 36.). Kohlbacher kassiert seine zweite Zeitstrafe im Ringkampf mit Frederik Ladefoged (38.). Philipp Ahouansou bricht durch zum 19:22, hält den Vorsprung bei plus drei, muss dann aber auch mit zwei Minuten vom Feld (38.). Doppelte Unterzahl und Siebenmeter gegen die Löwen. Mikael Appelgren hält gegen Arnesson! Steal Ladefoged, Kontertor Beyer: Da sind die Bergischen wieder ran auf 21:22 (41.). Johannesson mit Monster-Parade gegen Davidsson – jetzt machen es sich die Mannheimer wieder unnötig selbst schwer.
So wichtig, dass David Móré cool bleibt vom Siebenmeterstrich (21:23, 43.) und aus unmöglichem Winkel unter starker Bedrängnis trifft (22:24, 45.). Big Points durch den Löwen-Youngster. Auf der Gegenseite feuert Andersen an den Pfosten, Andreas Holst erhöht im Gegenzug wieder auf plus drei (22:25, 47.). Es bleibt ein zäher Kampf. Philipp Ahouansou fasst sich ein Herz, hämmert durch den Mehrfach-Block (23:26, 49.). BHC-Youngster Aron Seesing hält dagegen mit zwei Treffern und einem herausgeholten Stürmerfoul. Nach Eloy Maldonados 25:26 nimmt Löwen-Coach Sebastian Hinze seine zweite Auszeit (50.).
Das nächste Drama in Düsseldorf: Krimi steuert aufs Finale zu
Erste Aktion danach: Ballverlust Löwen. Noah Beyer gleicht aus für den BHC (26:26, 51.). Yannick Fraatz kriegt den Abpraller nach Klasse-Parade von Appelgren (27:27, 52.). In einem ohnehin nervösen Spiel geht es jetzt richtig ans Zittern. Stürmerfoul Holst, Seesing trifft: Da ist die erste BHC-Führung seit einer halben Ewigkeit (28:27, 53.). Lindenchrone schlägt zurück (28:28, 54.). Appelgren hält gegen Beyer (29:29, 56.), Johannesson gegen Lindenchrone (57.). Nach der siebten Appelgren-Parade können die Löwen wieder vorlegen. Kohlbacher zieht den Siebenmeter. Móré verwandelt! 29:30 (59.)! Letzte BHC-Auszeit 83 Sekunden vor Schluss. Appelgren lenkt den Wurf von Arnesson an die Latte. 32 Sekunden auf der Uhr, Hinze nimmt die letzte Auszeit. Ahouansou ballert hinein ins Glück. 29:31! Löwen-Sieg! Jetzt erst einmal durchatmen.
Bergischer HC – Rhein-Neckar Löwen 29:31 (16:18)
Löwen: Appelgren (ab 31., 9 Paraden), Birlehm (1.-30., 5 Paraden), Späth – Kirkeløkke (4), Plucnar, Óskarsson (1/1), Móré (5/2), Ahouansou (4), Holst (2), Davidsson (6), Groetzki (3), Gislason, Lindenchrone (2), Kohlbacher (3), Kessler
BHC: Rudeck, Johannesson (11 Paraden) – Beyer (5), Persson, Nothdurft (1), Weck, M’Bengue (2), Ladefoged, Andersen (3), Fraatz (2), Babak, Arnesson (8/4), Maldonado (1), Stutzke (1), Santos, Seesing (5)
Trainer: Sebastian Hinze – Jamal Naji
Schiedsrichter: Mario Zupanovic & Martin Thöne
Strafminuten: Maldonado (2) – Davidsson (2), Kohlbacher (4), Holst (2)
Siebenmeter: 4/6 – 3/5
Vergebene / parierte Siebenmeter: Groetzki wirft über das Tor (3.), Johannesson hält gegen Óskarsson (35.) – Birlehm hält gegen Beyer (6.), Appelgren gegen Arnesson (38.)
Spielfilm: 1:0, 1:2, 4:2, 4:4, 5:5, 5:7, 6:9, 9:14, 11:16, 16:18 (HZ), 17:19, 18:21, 19:22, 21:22, 21:23, 22:25, 25:26, 28:27, 29:29, 29:31 (EN)