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Das neue Trainerduo die optimale Lösung

Die visuell umgestaltete Homepage der Rhein-Neckar Löwen hat einiges zu bieten. Gerade die Gesichter der neuen Rudelmitglieder lassen sich durch ein kurzes Verweilen auf der Startseite prima einstudieren. Henning Fritz, der mit geballten Fäusten in die heimischen vier Wände transportiert wird, kennt man hingegen bereits. Seine Reflexe sind legendär, sein Stellungsspiel zwischen den Pfosten gefürchtet. Die Vita des „Hexers“ ist lang: Welttorhüter, Weltmeister, Champions-League Sieger. Seit 2007 jagt er beim Handball-Bundesligisten dem kleinen Harzbällchen hinterher. Ein Titel sprang mit den Löwen dabei noch nicht heraus. Das könnte sich bald ändern. Gestern nahm sich der zweifache Familienvater Zeit für ein RNZ-Interview.

 

Henning Fritz, die Vorbereitung neigt sich langsam dem Ende entgegen. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?

 

Gut. Unser neuer Trainer Ola Lindgren hat viele neue Elemente eingebracht. Vor allem auf die Fitness und das Krafttraining legt er sehr viel Wert. Das ist schon eine Umstellung, allerdings eine, die uns sehr gut bekommt. Ich denke, dass wir zum Saisonbeginn extrem fit sein werden.

 

Bei wie viel Prozent ist die Mannschaft derzeit?

 

In Prozenten lässt sich das wirklich schwer ausdrücken. Aber wir haben sicherlich noch reichlich Arbeit vor uns. Gerade im spielerischen Bereich müssen wir noch nachlegen. Die Feinabstimmung in der Abwehr und im Angriff ist noch nicht hundertprozentig da, was aber ganz normal ist: Wir haben einige neue Spieler in unserer Mannschaft. Wichtig ist, dass wir all die Qualitäten, die jeder einzelne von uns hat, in ein einheitliches Spielsystem bringen.

 

Was ist Ola Lindgren für ein Mensch, wie kann man ihn beschreiben?

 

Er ist sehr ruhig und legt viel Wert auf Gespräche. In denen versuchen wir dann, auftretende Probleme zu lösen. Ola Lindgren besticht einfach durch seine angenehme Art, die übrigens auch unseren neuen Co-Trainer Kent-Harry Andersson auszeichnet. Dieses Gespann ist die optimale Lösung für uns.

 

Der Kader der Rhein-Neckar Löwen ist stärker als in der letzten Saison…

 

Sicherlich, das zeigt ja schon alleine unsere jetzige Besetzung. Mit den Neuverpflichtungen ist uns ein weiterer Schritt nach vorne gelungen. Wobei die Luft in der Spitzengruppe der Liga ohnehin immer dünner wird. Wir haben auch schon in der Rückrunde der vergangenen Saison viel erreicht, sind in der Bundesliga dritter geworden und standen sowohl in der Champions League als auch im DHB-Pokal im Halbfinale.

 

Man wird an Titeln gemessen…

 

Deshalb gilt es unsere Fehlerzahl zu minimieren. Besonders im Ligaalltag, wenn wir gegen vermeintlich kleine Vereine ran müssen, müssen wir voll konzentriert bei der Sache sein. In diesen Spielen entscheiden sich Meisterschaften. In den Partien gegen Kiel oder Hamburg weniger.

 

Mit welchem Ziel starten die Löwen in die Saison?

 

Es wäre sicher gelogen, wenn wir sagen würden, dass es für uns nur darum geht, uns wieder für die Champions League zu qualifizieren. Schließlich haben wir das Potenzial, um ganz oben zu stehen.

 

Trauen Sie dem THW Kiel einen erneuten Alleingang zum Titel zu?

 

Kiel hat ein paar wichtige Spieler verloren. Das eigene Selbstvertrauen ist aber nach wie vor riesig. Das ist ihr großer Vorteil gegenüber anderen Spitzenteams. An diesem Glauben an die eigene Stärke müssen auch wir arbeiten.

 Von Daniel Hund

19.08.2009