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„…dass es das Beste für uns gibt“

Herzschlagfinale um die deutsche Meisterschaft: Löwen gastieren am Samstag in Gummersbach

Spannender, ja dramatischer geht es kaum: Mit sieben Toren Vorsprung gegenüber dem THW Kiel gehen die Rhein-Neckar Löwen am Samstag, 16 Uhr, ins Saisonfinale um die deutsche Meisterschaft. Die Gelbhemden gastieren beim VfL Gummersbach, die Norddeutschen empfangen zeitgleich die Füchse Berlin.

Als am Mittwoch der Vorwoche das letzte Heimspiel gespielt, als mit einer Energieleistung die MT Melsungen 41:28 besiegt, als ein weiterer Schritt zum Titel gegangen war, da ließen sich die Löwen-Spieler nebeneinander aufs Parkett der SAP Arena fallen und blickten gespannt gen Videowürfel. Dort lief ein Zusammenschnitt der bislang so erfolgreich verlaufenen Saison, unterlegt mit Ausschnitten des Songs „Auf uns“. Darin heißt es untere anderem „Ein Hoch auf das, was vor uns liegt, dass es das Beste für uns gibt“.

Ein Liedausschnitt, der bestens zur aktuellen Situation der Rhein-Neckar Löwen passt. Denn vor den Badener liegt das letzte Saisonspiel, das dafür sorgen könnte, dass es für die Gelbhemden „das Beste gibt“, nämlich den erstmaligen Gewinn der deutschen Meisterschaft, den größten Erfolg der Vereinsgeschichte in der besten Saison der Vereinsgeschichte. Ein Erfolg, der, ganz nebenbei, nach dem Gewinn des EHF-Cups in der Vorsaison die zweite mit einem Titel abgeschlossene Spielzeit in Folge bedeuten würde.

Doch noch, bis etwa Samstagnachmittag 17.30 Uhr, ist das alles Zukunftsmusik. Die Ausganglage im Fernduell, bei dem man in der Leichtathletik oder im Radsport wohl von einem Fotofinish sprechen würde, ist dabei klar. Der THW Kiel hat durch seinen 35:21-Erfolg am Sonntagnachmittag bei der TuS Nettelstedt-Lübbecke wieder einiges vom von den Löwen gegen Melsungen vorgelegten Torvorsprung abgeknabbert, liegt nun bei Punktgleichheit sieben Tore hinter den Badenern. Es dürfte also ein Endspurt geben, bei dem es auf jeden Treffer ankommt.

Es gilt also noch einmal, alles zu geben, um jedes Tor, um jede erfolgreiche Abwehraktion, um jeden gehaltenen Ball zu kämpfen – dies alles könnte entscheiden, den Ausschlag zwischen Himmel und Hölle geben. „Es zählt jedes Tor“, sagt Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson vor seiner letzten Partie als Trainer der Löwen. Und Spielmacher Andy Schmid verspricht schon mal. „Wir werden alles in dieses letzte Spiel reinlegen.“

Die Löwen hatten seit dem kräftezehrenden Sieg gegen Melsungen am vergangenen Mittwoch zehn Tage Zeit, um sich auf die Partie beim Tabellenzwölften, der bereits den Klassenerhalt sicher hat, vorzubereiten. Ein Tag gab Gudmundsson seinem Rudel nach dem Erfolg gegen die Nordhessen frei, dann begann bereits am vergangenen Freitag die Fokussierung die Begegnung bei den Oberbergischen. „Es ist wichtig, dass wir im Rhythmus bleiben“, erklärt Gudmundsson.

Die Löwen haben also im Vorfeld dieses Krimis um die deutsche Meisterschaft alles getan, um bestmöglich vorbereitet in das entscheidende Spiel zu gehen. Ab Samstag, 16 Uhr, heißt es dann noch einmal, dies 60 Minuten aufs Parkett zu bringen. „Wir müssen alles dafür geben, dass eine gute Saison am Ende belohnt wird“, sagt Löwen-Manager Thorsten Storm. Es soll eben das Beste für die Löwen geben…