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Den Löwen fehlt der Biss
Karlsruhe/Gummersbach (bin/ug). Die Generalprobe für das Champions-League-Halbfinale am Samstag gegen den FC Barcelona haben die Rhein-Neckar Löwen gründlich verpatzt. Die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson musste sich beim vom Lizenzentzug bedrohten VfL Gummersbach nach einem über weite Strecken uninspirierten Auftritt mit 28:36 (14:18) geschlagen geben. Damit verpassten die Badener den Sprung auf den dritten Tabellenplatz der Handball-Bundesliga, der die direkte Qualifikation für die europäische Königsklasse bedeutet. Bei nur noch zwei ausstehenden Partien haben es die Schützlinge von Gudmundsson zudem nicht mehr selbst in der Hand, sich auf direktem Weg für diesen lukrativen Wettbewerb zu qualifizieren.
Von Beginn an taten sich die Badener in der engen und mit über 2 000 Zuschauern gefüllten Eugen-Haas-Halle schwer und fanden gegen die robuste Gummersbacher Defensive nur selten ein Mittel. Dem Angriffsspiel fehlte oftmals die Bewegung, in der Abwehr ließen Oliver Roggisch und Co immer wieder den letzten Biss vermissen. Zudem bekamen die Gäste den glänzend aufgelegten Gummersbacher Nationalspieler Adrian Pfahl nie in den Griff.
Dass die Löwen bis zur Pause nicht höher zurücklagen, hatten sie vor allem Bjarte Myrhol (Foto: GES) zu verdanken. Der Norweger, der sich seit Wochen mit muskulären Problemen im Oberschenkel herumplagt und deshalb zurzeit nur im Angriff eingesetzt wird, biss die Zähne zusammen, marschierte vorneweg und setzte sich am Kreis immer wieder gekonnt in Szene. Mit sieben Treffern war Myrhol, der am Tag des Champions-League-Finales am kommenden Sonntag seinen 29. Geburtstag feiert, bester Löwen-Schütze. Auch nach der Pause schafften es die Badener nicht, die Partie zu drehen und schlichen schließlich mit hängenden Köpfen und leeren Blicken vom Parkett.
Die Gummersbacher dürfen indes auch in der kommenden Spielzeit auf Erstliga-Handball im oberbergischen Land hoffen. Wie Geschäftsführer Axel Geerken bekanntgab, habe man bislang bereits die Hälfte der zum Erhalt der Lizenz benötigten 2,2 Millionen Euro gesammelt. „Wir haben zwar noch viel Arbeit vor uns. Ich bin aber optimistisch, dass wir unser Ziel erreichen“, erklärte Geerken.
VfL Gummersbach: Pfahl 11/3, Anic 7, Wiencek 5, Zrnic 4, Wagner 3, Vukovic 3, Putics 2, Krantz 1.
Rhein-Neckar Löwen: Myrhol 7, Schmid 6, Tkaczyk 4, Stefansson 3, Groetzki 3, Gensheimer 3/2, Sesum 2/1.
25.05.2011