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Herber Rückschlag für Rhein-Neckar Löwen

Gummersbach. (HW) Herber Rückschlag für die Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Bundesliga und im Kampf um den dritten Tabellenplatz und damit die direkte Qualifikation zur Champions League: Die Mannschaft von Gudmundur Gudmundsson verlor in Gummersbach und kehrt mit einer 28:36 (14:18)-Klatsche von ihrem Auswärtsspiel zurück. „Das war unter aller Sau“, meinte der restlos bediente Manager Thorsten Storm. „So darf man sich nicht präsentieren, das war unter unserem Niveau.“

Am letzten Freitag hatte der VfL Gummersbach noch seiner umfangreichen Trophäen-Sammlung den Europapokal der Pokalsieger hinzu, doch der Jubel über den Titel blieb verhalten, drücken die Oberberger doch so große finanzielle Sorgen, dass die HBL die Lizenz für das kommende Spieljahr verweigert hat. Bis zum Freitag haben die Verantwortlichen beim VfL nun nur noch Zeit, um nachzubessern, um 2,2 Millionen Euro einzusammeln. Sogar an die eigenen Fans erging ein Spendenaufruf. „Willkommen ist jeder Beitrag, um zu helfen, die Schulden der Vergangenheit endlich zu tilgen und Bundesliga-Handball made in Gummersbach auch in Zukunft weiter möglich zu machen“, heißt es auf der Homepage des zwölfmaligen deutschen Meisters.

Als Dank dafür werden „unvergessliche Europapokal-Abende und 100 Prozent Einsatz in der Bundesliga“ versprochen. Gestern beim Punktspiel gegen die Löwen machten die Oberbergischen dieses Versprechen schon einmal wahr und machten sie den Löwen das Leben schwer.

Doch die Mannschaft von Trainer Gudmundsson musste sich auch an die eigene Nase fassen, denn trotz einer längeren Spielpause wirkten sie ausgelaugt und müde, ließen jeglichen spielerischen Glanz und Tempo vermissen. Und da die Abwehr auch nicht gut stand, bekamen die Hausherren mit zunehmender Spielzeit Oberwasser, konnten zudem viele Fehler der Löwen zu Kontern nutzen.

Hatte die „Besten aus dem Südwesten“ vielleicht doch schon das am Wochenende bevorstehende Final Four in der Champions League im Kopf und die Gummersbach trotz des mühsamen Hinspiel-Sieges unterschätzt? So war es jedenfalls kein Wunder, dass die Löwen bis zur Pause mit 14:18 ins Hintertreffen geraten waren.

Auch im zweiten Durchgang ging kein Ruck mehr durch die Mannschaft, ganz im Gegenteil, es sah fast so aus als würden sie sich aufgeben. Mit großem Selbstvertrauen werden die Löwen nun nicht nach Köln zum Final Four fahren.

Gummersbach: Pfahl 11/3, Anic 7,Wiencek 5, Zrnic 4, Wagner 3, Vukovic 3, Putics 2, Krantz 1. Löwen: Myrhol 7, Schmid 6, Tkaczyk 4, Gensheimer 3/2, Stefansson 3, Groetzki 3, Sesum 2. Zuschauer: 2212. Stenogramm: 3:2, 8:6, 11:8, 13:9, 18:14 (Halbzeit), 20:14, 23:16, 25:17, 25:17, 33:25, 36:28 (Endstand).

 25.05.2011