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Den nächsten Verfolger abgeschüttelt (MM)

Mit dem beeindruckenden 39:28 gegen die TSV Hannover-Burgdorf bleiben die spielfreudigen Löwen klar auf Champions-League-Kurs

MANNHEIM. Die eigene Aufgabe gegen Verfolger TSV Hannover-Burgdorf mit 39:28 (19:11) beeindruckend klar gemeistert und dann noch vom Ausrutscher der SG Flensburg-Handewitt in Lemgo profitiert – die Rhein-Neckar Löwen haben gestern Abend eindrucksvoll ihren aktuellen Spitzenplatz untermauert und segeln weiter auf Champions-League-Kurs. Auch die Spielfreude gegen den Tabellensechsten erinnerte erstmals wieder an die glanzvollen Auftritte der Vorrunde.

„In dieser Höhe war der Sieg natürlich nicht zu erwarten. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft“, strahlte Trainer Gudmundur Gudmundsson nach den starken 60 Minuten, Manager Thorsten Storm hob auf die Bedeutung der beiden Punkte ab: „Das war ein absolutes Schlüsselspiel, um oben zu bleiben. Am Sonntag folgt in Magdeburg aber gleich das nächste.“

Immerhin in den ersten Spielminuten wurde deutlich, warum Hannover in diesem Jahr so weit oben mitspielt. Die Löwen konnten die TSV einfach nicht abschütteln, weil sie immer wieder an Torwart Martin Ziemer scheiterten und in der Abwehr nicht den rechten Zugriff fanden. So erzielte Rückraum-Hüne Maik Patrail bereits im ersten Durchgang fünf Treffer und die Norddeutschen nutzten zudem technische Fehler der Badener zu Tempogegenstößen. Die letzten zehn Minuten in Abschnitt eins gehörten aber eindeutig den Löwen: Erst machte Spielmacher Andy Schmid aus dem 10:9 (19.) im Alleingang ein 13:9 (22.), dann geriet Hannover endgültig in den gelben Strudel. Die Bälle surrten den Gästen wie wild gewordene Hummeln um die Ohren und plötzlich stand es 18:10 (28.). Auch zwei Auszeiten von Trainer Christopher Nordmeyer konnten die Löwen nicht stoppen, die mit dem Gegenstoß zum 19:11-Halbzeitstand sogar noch ein spielerisches Glanzlicht setzen konnten. Wieder war Schmid der Vollstrecker.

Zweiter großer Pluspunkt war die nun deutlich aggressivere Abwehr vor dem starken Torhüter Goran Stojanovic. „Mit dieser Anspannung in der Abwehr kann man auch einen solchen Zwischenspurt hinlegen“, freute sich Storm über die klaren Verhältnisse beim Seitenwechsel und die Stimmung unter den anfangs etwas skeptischen Fans.

Dass sich die Gelbhemden aber die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen würden, war nach Wiederanpfiff schnell klar. Die Tempogegenstöße saßen wie gehabt und auch wenn sich Hannover nun wieder mehr auf Augenhöhe mit dem Tabellenzweiten befand, gaben die Löwen mit Blick auf die spielerischen Lösungen klar den Ton an. Über 25: 17 (40.) und 30:22 (47.) hielten die Badener den klaren Vorsprung – auch weil Andy Schmid (9 Tore) weiter Gala-Handball zeigte. Am Ende ging es nur noch darum, ob die 40-Tore-Marke fallen würde, doch die begeisterten Fans standen auch beim 39:28 auf den Sitzen.

Mit einer weiteren positiven Nachricht schlossen die Löwen den erfolgreichen Abend ab: Linksaußen Stefan Rafn Sigurmannsson verlängerte gestern seinen Vertrag vorzeitig bis 2014 und wird dann gemeinsam mit Uwe Gensheimer ein Duo bilden. „Ich bin glücklich, bei den Löwen zu sein. Die Verlängerung ist für mich die logische Konsequenz“, betont der 24-jährige Isländer, von dem auch Manager Storm überzeugt ist: „Stefan ist ein junger Spieler, der gut in unsere Strategie passt.“

Von Thorsten Hof