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Der Fokus ist auf Kiel gerichtet

Löwen bereiten sich auf das Rückspiel in der Champions League vor / „Den Druck hat der THW“

Die Erleichterung über den am Ende ungefährdeten Erfolg gegen den TBV Lemgo ist von den Akteuren der Rhein-Neckar Löwen gewichen. Mittlerweile ist der Fokus voll auf Sonntag gerichtet, wenn die Badener in Kiel ihren Traum vom Final Four in der Champions League lebendig werden lassen wollen. Um 17:15 Uhr (live bei Eurosport) steigt das Rückspiel im Viertelfinale in der Sparkassen-Arena, nach dem 28:29 im Hinspiel sind die Löwen zwar nicht der Favorit, aber auch nicht chancenlos.

Mit Videoanalyse und taktischen Training bereitet Ola Lindgren seine Mannschaft am Freitag auf den Vergleich mit dem Rekordmeister vor. Dabei will der Löwen-Coach darauf hinarbeiten, dass sein Team im Rückspiel nicht mehr die Fehler begeht, die zur knappen Niederlage im ersten Duell führten. „Dann“, sagt Lindgren, „dann können wir auch in Kiel gewinnen“.

Den Badenern gefällt die Ausgangssituation vor dem Rückspiel gegen das Team, das in den zurückliegenden drei Spielzeiten immer das Finale der Champions League erreichte. Der Druck lastet schließlich auf dem THW, erst recht nach dem Sieg in der SAP ARENA. „Kiel muss zum Final Four, wir wollen dorthin“, erklärt Thorsten Storm. Der Löwen-Manager kennt die Ansprüche, die an der Förde herrschen und will das für sich nutzen. „Je länger wir die Partie offen gestalten, desto größer wird die Angst der Kieler“, mutmaßt er.

Ähnlich sieht es auch Henning Fritz. Der Torhüter will sich aber lieber mit dem eigenen Spiel, als mit dem Gegner beschäftigen. „Wir müssen noch an den Kleinigkeiten arbeiten“, sagte Fritz nach dem 29:27 gegen Lemgo. Details müssen noch verbessert werden, glaubt der Keeper, und meint damit die exakten Laufwege im Angriffsspiel sowie die perfekte Ordnung im Deckungsverband. „Wir müssen unsere Leistung auf das Niveau von Hamburg bringen“, sagt Fritz mit Blick auf die Leistungen beim Lufthansa Final Four.

Entspannt blickt Patrick Groetzki auf das Rückspiel gegen Kiel. In der ersten Partie war der Rechtsaußen noch mehrfach an Thierry Omeyer im THW-Tor gescheitert, doch das hat der 20-Jährige längst abgehakt. „Ich habe schlecht geworfen und ich werde das am Sonntag besser machen“, verriet Groetzki nach dem Lemgo-Spiel, in dem er alle seine Würfe auch im Tor untergebracht hatte.

Lindgren kann in Kiel auf den kompletten Kader bauen, der in den zurückliegenden Wochen hervorragende Leistungen zeigte. „Zum Glück hat sich gegen Lemgo niemand verletzt“, sagte der Coach, ehe er sich gedanklich nur noch mit dem THW beschäftigte. „Nach dem Duschen denke ich nur noch an den THW“, erklärte auch Groetzki nach dem Erfolg über die Ostwestfalen.

Die Löwen sind also bereit für das Rückspiel in der Champions League. Am Samstag fliegen die Badener zunächst nach Hamburg, ehe es mit dem Bus weiter nach Kiel geht. Dort gibt es ein Abschlusstraining und ein weiteres Videostudium, ehe es am Sonntag gegen den THW um den Einzug ins Final Four nach Köln geht.