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„Der Klub hat große Ziele – das gefällt mir“

Monatelang waren die Rhein-Neckar Löwen auf der Suche nach einem Assistenten für Trainer Ola Lindgren. Am Ende präsentierte der Handball-Bundesligist einen prominenten Namen: Kent-Harry Andersson, einstiger Erfolgscoach der SG Flensburg-Handewitt, heuerte bei den Badenern an. Heute spielt sein neuer Klub beim „Eurotournoi“ in Straßburg gegen Medwedi Tschechow (18 Uhr). Gestern nahm sich der Schwede noch Zeit für ein Interview.

Herr Andersson, am vergangenen Samstag haben Sie bei den Löwen Ihre Arbeit begonnen. Wie sind Ihre ersten Eindrücke?

Kent-Harry Andersson: Ich weiß schon jetzt: Die Aufgabe bei den Rhein-Neckar Löwen wird sehr spannend. Momentan ist alles neu für mich. Ich muss die Spieler erst einmal kennenlernen.

Was ist das Besondere an Ihrem neuen Verein?

Andersson: Der Klub hat große Ziele, die er mit dieser Mannschaft erreichen kann. Das gefällt mir. Aber auch die Rahmenbedingungen sind einmalig. So gute Trainingsmöglichkeiten habe ich noch bei keinem Verein erlebt. Zudem sind die finanziellen Möglichkeiten der Löwen nicht gerade schlecht.

Sie sind seit einer langen Zeit im Trainergeschäft tätig. Warum lehnen Sie sich jetzt nicht zurück?

Andersson: Ich hätte das Angebot der Löwen vermutlich nicht angenommen, wenn Ola Lindgren und Thorsten Storm nicht auch da wären. Wir kennen uns seit vielen Jahren.

Sie waren jahrelang Cheftrainer, nun arbeiten Sie als Assistent. Wie schwer fällt es Ihnen, ins zweite Glied zu rücken?

Andersson: Ein Job als Chefcoach kam für mich nicht mehr infrage. Ich bin aber kein reiner Co-Trainer bei den Löwen. Ich kümmere mich auch um andere Projekte, zum Beispiel um unsere Kooperationspartner. Kurzum: Das umfangreiche Aufgabenfeld hat mir zugesagt. Im Prinzip agiere ich zwischen Storm und Lindgren, ich bin vielleicht so etwas wie ein Sportlicher Leiter.

Beschreiben Sie einmal Ihr Verhältnis zu Lindgren.

Andersson: Als ich noch in Nordhorn gearbeitet habe, war er mein Spieler. Dann wurde Ola mein Nachfolger auf der Trainerbank. Er ist ein sehr ruhiger Typ, hat aber ganz klare Vorstellungen. Ola verfolgt seine Ziele hartnäckig und ist einfach ein sehr guter Trainer. Das hat er in Nordhorn eindrucksvoll gezeigt.

Was ist für die Löwen in der kommenden Saison möglich? Wer ist der erste Titelanwärter?

Andersson: Kiel ist trotz der Abgänge der Favorit, Hamburg steht unter Druck und muss endlich Meister werden. Ich hoffe, dass wir mindestens in die Champions League einziehen.

Von Marc Stevermüer

20.08.2009