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Der Löwe nutzt den Heimvorteil (Rheinpfalz)

Mannheim. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft mit ihrem Interims-Kapitän Oliver Roggisch hat gestern Abend das Testspiel gegen Island 33:22 (16:13) gewonnen. Das Ergebnis hat nur bedingt Aussagekraft. Bei Island fehlten einfach zu viele Asse.

Der EM-Siebte Deutschland gegen den EM-Zehnten Island, das war ein Spiel, in dem die deutsche Auswahl nie Zweifel am Erfolg aufkommen ließ. Island bot dem deutschen Team nur vor der Pause Paroli, konnte das Spiel aber schon da nicht drehen. Das lag auch daran, dass sich Torhüter Carsten Lichtlein steigerte. Rivale Silvio Heinevetter fehlte erkältet.

Nach der Pause setzte sich die deutsche Mannschaft Tor um Tor ab. „Da standen wir in der Abwehr besser. Die jungen Spieler haben es hervorragend gemacht. Ich wollte sie beruhigen, habe aber gemerkt, dass sie gar nicht aufgeregt waren”, erläuterte Roggisch. „In der zweiten Halbzeit war der Spielfluss der Isländer durch unsere Umstellung auf die 5:1-Deckung dahin”, kommentierte Bundestrainer Martin Heuberger. Er war mit den sieben Spielern, die bei der EM in Serbien noch nicht mitmachten, gestern Abend absolut zufrieden.

Auffälligster deutscher Spieler war Rechtsaußen Patrick Groetzki. Der Rhein-Neckar-Löwe nutzte seinen Heimvorteil! „Ich wollte ein gutes Spiel machen. Ich denke, das ist mir auch gelungen. In der ersten Halbzeit haben wir zu technische Fehler gemacht und zu viele leichte Tore kassiert. Das haben wir in der zweiten Halbzeit besser gemacht“, sagte Groetzki nach seiner Galapartie.

Martin Heuberger wechselte munter durch, so kamen auch die drei Neulinge zum Zug. Bei seinem Länderspiel-Debüt machte Linksaußen Maximilian Holst mit zwei feinen Toren seine Sache sehr gut. Auch Debütant Johannes Sellin von den Füchsen Berlin kam auf zwei Treffer.

Eine Augenweide war das Zusammenspiel der beiden Flügelspieler der  Löwen, Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki. Sie zeichneten sich in der ersten Halbzeit durch ihr blindes Verständnis aus. Das schönste Tor des Abends gelang Lokalmatador Groetzki aber nach einer Vorlage von Torhüter Martin Ziemer. Der Torwart von HBW Balingen-Weilstetten, für Weltklassemann Heinevetter im Kader, hielt ganz stark. Und so war das deutsche Team in der Lage, ganz locker davonzuziehen.

„Wir hatten nur zwei Trainingseinheiten. Wir haben mit vielen neuen Spielern viel probiert. Die Jungen haben ihre Qualität gezeigt, aber es ist natürlich nicht schön, so hoch zu verlieren“, sagte Islands Kapitän Robert Gunnarsson.

Von Udo Schöpfer und Dietmar Einzmann