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Der nächste Höhepunkt

Mannheim. In der Endphase der Handball-Saison jagt ein Höhepunkt den nächsten. Nur drei Tage, nachdem die Rhein-Neckar Löwen mit ihren grandiosen 35:26-Erfolg in Montpellier den Einzug ins Final-Four Turnier der Champions League feierten, empfangen sie heute, 19.15 Uhr, den Bundesliga-Tabellenführer Hamburger SV in der heimischen SAP Arena.

Torhüter Henning Fritz war bester Laune, als er gestern auf dem Mannheimer Maimarkt Autogramme gab und munter über die Saison des Bundesligisten plauderte. Nach überstandenem Hexenschuss dürstet es ihn nach neuen Taten. „Mit dem Rücken ist wieder alles okay”, informierte er. „Ich wäre schon am Samstag wieder einsatzbereit gewesen.”

Dank der überragenden Leistung von Slawomir Szmal konnte er seine Kräfte aber noch ein wenig schonen. Und die Stimmung könnte ohnehin kaum besser sein: „Nach dem Hinspielergebnis, bei der bekannten Heimstärke von Montpellier und der ersten Halbzeit im Rückspiel war ja nun wirklich nicht damit zu rechnen, dass wir das noch schaffen.” Vor Euphorie warnte der Routinier aber: „Wir haben zwar einen großen Schritt gemacht, aber letztlich mit dem Halbfinale auch nur ein Zwischenziel erreicht.” Dort treffen die Löwen im Finalturnier am 28. Mai auf den Wunschgegner des 36-Jährigen, den FC Barcelona.

Den aktuellen Terminplan sieht er dennoch zwiespältig: „Klar ist die Stimmung im Kader zur Zeit gut, aber man darf nicht vergessen, dass wir am Samstag ein schweres Spiel hatten und am Wochenende steht dann schon das Final Four-Turnier um den Deutschen Pokal auf dem Programm.” Zwar mussten auch die Hamburger in der Champions League antreten, aber die waren nach ihrem 38:24-Erfolg aus dem Hinspiel gegen Medvedi Chechov im Rückspiel (37:37) bei weitem nicht mehr so gefordert. „Die Ansetzung ist unglücklich, aber aussuchen können wir sie uns ja nicht”, meinte er.

Aussuchen können sich die Löwen auch ihre Verletzten nicht. Zuletzt fehlten Michael Müller (Meniskus) und Bjarte Myrhol (Oberschenkel). Dafür war neben Fritz auch Börge Lund nach seinen Rückenproblemen wieder mit dabei. „Aber wir sind gut damit umgegangen. Es hat die Harmonie in der Mannschaft nicht gestört”, sagte Fritz mit Blick auf zuletzt acht Bundesliga-Siege in Serie. Gegen den Tabellenführer dürfte gerne der neunte folgen, mit dem die Rhein-Neckar Löwen zumindest für einen Tag nach Punkten mit dem Tabellenzweiten THW Kiel gleichziehen könnten. Denn bei aller Euphorie: „Gewonnen haben wir noch nichts”, weiß Fritz.

Auslosung

Champions League Final Four in Köln Samstag, 28. Mai: Halbfinale (15.15/18 Uhr): Rhein-Neckar Löwen – FC Barcelona, BM Ciudad Real – HSV Hamburg Sonntag, 29 Mai: Spiel um Platz 3 um 15.15, Finale um 18 Uhr.

Von Volker Endres

 03.05.2011