Veröffentlichung:

Der nächste Schock für die Löwen

Heidelberg. Langsam wird’s eng, besorgniserregend. Den Rhein-Neckar Löwen gehen die Spieler aus. Vor allem die, die mit der linken Hand passen und werfen, prellen und schießen. Hier ist der Notstand ausgebrochen. Seit gestern sind nur noch zwei übrig: Olafur Stefansson und Patrick Groetzki, mehr nicht. Denn das, was Löwen-Manager Thorsten Storm in der Dienstagsausgabe der RNZ bereits befürchtete, ist nun Gewissheit: Ivan Cupic (24/Foto: dpa), der kroatische Rechtsaußen, muss unters Messer. Und zwar sofort, nicht erst nach den Wochen der Wahrheit.

Der Manager: „Wir haben wirklich alles versucht, Ivan fit zu bekommen, um ihn in den nächsten schweren Spielen einsetzen zu können. Doch es hat nichts genutzt: Ivans Schmerzen sind zu stark.“ Die Operation am Außenminiskus seines rechten Knies wird morgen durchgeführt. Wie lange Cupic, der sich die Verletzung kürzlich bei der Nationalmannschaft zugezogen hat, pausieren muss, bleibt abzuwarten. Wobei eine Rückkehr noch in der Vorrunde mehr als unrealistisch ist. Eine Pause von mindestens sechs Wochen scheint unvermeidbar zu sein. Und das ausgerechnet jetzt.

Storm nickt, spricht leise, wirkt nachdenklich: „Wir haben nun mit Kiel und Hamburg die beiden deutschen Topteams vor der Brust. Und das drei Mal innerhalb von ein paar Tagen.“ Stimmt. Das Programm ist mörderisch: Am Sonntag geht’s zum Champions-League-Kracher nach Kiel, am kommenden Mittwochwartet der Bundesliga-Schlagabtausch beim Tabellenführer HSV Hamburg und zwei Tage später steigt das Königsklassen-Rückspiel gegen die Kieler „Zebras“ in der Mannheimer SAP Arena.

Cupic bleibt dann genau wie Michael Müller (Kreuzbandriss) und Gudjon Valur Sigurdsson (Knie-Verletzung) nur die Zuschauerrolle. Müller und Sigurdsson haben sich damit längst abgefunden. Cupic nicht. Er wäre gerne dabei, wenn es gegen die richtig Großen des Welt-Handballs geht, wenn die sogenannten „Big Points“ vergeben werden. „Ivan ist richtig traurig. Er ist einer, der für solche Spiele lebt, sie förmlich herbeisehnt“, verrät Storm.

Auf dem Weg der Besserung befindet sich derweil ein Noch-Hamburger und Bald-Löwe. Gemeint ist Krzysztof Lijewski (27). Seine Schulter-Operation ist mittlerweile schon mehrere Monate her. Aktuell rackert er in der Reha. Storm, der in regelmäßigem Kontakt zu Lijewski steht, verfolgt sie genau. Er sagt: „Krzysztof macht gute Fortschritte. Für mich ist er einer der besten Linkshänder der Welt. Wir hoffen nun, dass er wieder richtig fit wird.“

Von Daniel Hund

 18.11.2010