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Der Tanz auf drei Hochzeiten, Teil zwei

Löwen-Manager Thorsten Storm über das richtungsweisende Spiel in Flensburg, die Chancen im DHB-Pokal und in der VELUX EHF Champions League / Tag des Handballs wirft seine Schatten voraus

Die Medaillen bei der Europameisterschaft in Dänemark sind vergeben. Die Löwen kehren mit Silber und Bronze zurück. Niklas Landin Jacobsen landete mit den Gastgebern hinter Europameister Frankreich auf Rang zwei, Gedeon Guardiola belegte mit Spanien den dritten Platz. Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson weilte am Finalwochenende in Herning und sah einen in dieser Deutlichkeit nie erwarteten 41:32 (23:16)-Erfolg der Franzosen über Titelverteidiger Dänemark. „Eine brillante Vorstellung“, sagte Gudmundsson, der aber auch viel Lob für den Silbermedaillengewinner übrig hatte: „Dänemark hat ein überragendes Turnier gespielt, die Begeisterung in der Arena und im ganzen Land war sensationell, aber sie haben sich eben einen Ausrutscher erlaubt, leider im Finale.“

Gudmundsson selbst hat längst mit der Vorbereitung auf die restliche Rückrunde begonnen. Die Badener starten am 5. Februar mit dem schwierigen Auswärtsspiel bei der SG Flensburg-Handewitt in den zweiten Teil der Saison 2013/14. Es ist das erste von insgesamt sieben Pflichtspielen in diesem zweiten Monat des Jahres. Ehe es wieder losgeht, sprachen wir mit Löwen-Manager Thorsten Storm. 

Der Januar war nicht nur der Monat der Europameisterschaft in Dänemark, es waren auch die Wochen, in denen einige Entscheidungen bei den Löwen gereift sind. Wie beurteilen Sie die Weichenstellungen?

Thorsten Storm: Zunächst ist die aktuelle Saison das Wichtigste. Aber wenn ein kurzer Blick in die Zukunft erlaubt ist: Wir werden weiterhin auf unsere komplette erste Sieben setzen, die unverändert bleibt und zusätzlich auf jede Menge junge Talente.

Zunächst steht die aktuelle Spielzeit im Fokus…

Storm: Und da steht uns mit der Auswärtsaufgabe in Flensburg gleich ein richtungsweisendes Spiel ins Haus. Dort im hohen Norden haben wir zuletzt immer schlecht ausgesehen. Und wir müssen sicherlich einen guten Tag erwischen, um den Hebel umzulegen. Zumal uns mit Goran Stojanovic, der bei den Asienmeisterschaften mit Katar gute Aussichten auf den Titel hat, ein Torhüter fehlen wird. Das Keeper-Duo werden also Niklas Landin und Roko Peribonio bilden. Dabei hat die Partie in Flensburg Endspielcharakter, wenn man dort gewinnt, ist Vieles möglich. Aber die Arena dort ist eine Festung, dort üben die Zuschauer enormen Druck aus. Sicherlich sind stabile Schiedsrichter gerade wenn es eng wird, eine wichtige Voraussetzung, sonst hast du auch bei einer guten Leistung keine Chance.

Im DHB-Pokal winkt nach zwei Jahren ohne die Löwen wieder der Einzug ins Final Four nach Hamburg. Am 26. Februar kreuzt der Zweitligist VfL Bad Schwartau zum Viertelfinale in Mannheim auf. Wie beurteilen Sie die Möglichkeiten in diesem Wettbewerb?

Storm: Wir wollen ins Final Four. Dafür brauchen wir einen Heimsieg gegen Bad Schwartau. Dann ist die Chance für alle Teilnehmer gleich. Auch, weil der THW Kiel und der HSV Handball dieses Mal nicht dabei sind.

Außerdem stehen die Löwen bereits im Achtelfinale der VELUX EHF Champions League. Was ist in der europäischen Königsklasse für die Badener möglich?

Storm: Das ist die Kür für unser Team. Wir hoffen auf einen attraktiven Gegner im Achtelfinale, aber zunächst freuen wir uns auf das nächste Gruppenspiel gegen MKB-MVM Veszprem, wenn wir am 9. Februar einen Favoriten auf den Titel in unserer SAP Arena begrüßen dürfen.

Ein Event oder besser ein Tag wirft bereits seine Schatten voraus. Der Tag des Handballs. Wenn am 6. September 2014 in der Frankfurter Commerzbank Arena alles im Zeichen der Sportart stehen wird…

Storm: Es fragen sich tatsächlich viele, warum wir das machen. Die Antwort ist denkbar einfach: Wir wollen den Handball von der Basis bis zur Bundesliga anschieben und gemeinsam etwas auf den Weg bringen. Dabei wollen wir auch das große Potenzial unserer Sportart demonstrieren und unterstreichen. Sicherlich gibt es noch viel zu tun, aber wir erfahren viel und wichtige Unterstützung. Bei den Jugendturnieren haben wir inzwischen über 100 Anmeldungen vorliegen. 18000 Eintrittskarten für die Veranstaltung sind draußen. Unsere Dauerkartenbesitzer kaufen den Besuch am 6. September 2014 in der Frankfurter Commerzbank Arena mit ihrer Dauerkarte für die Saison 2014/15. Dabei hoffen wir ganz besonders auf die Unterstützung unserer Fans. Wie natürlich schon jetzt in der restlichen Rückrunde der aktuellen Spielzeit. Wir freuen uns darauf!