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Deutscher Olympia-Traum zerschellt an bärenstarken Ägyptern

26:31-Niederlage im Viertelfinale

Löwe Uwe Gensheimer im DHB-Dress beim Siebenmeter.

Halbfinale ade! Der Medaillen-Traum der deutschen Handball-Nationalmannschaft ist beendet. Gegen Ägypten setzte es am Dienstag eine 26:31 (12:16)-Niederlage für das DHB-Team von Bundestrainer Alfred Gislason. Die bärenstarken Nordafrikaner treffen in der Runde der letzten Vier auf Rekord-Weltmeister Frankreich. Auch für das schwedische Löwen-Duo Andreas Palicka / Albin Lagergren endete die Olympia-Reise im Viertelfinale. In einem dramatischen Duell mit Europameister Spanien unterlag der Vize-Weltmeister 33:34.

Die Deutschen erwischen einen miserablen Start. Nach neun Minuten steht es 1:6, knirscht es in allen Mannschaftsteilen. Ägypten nutzt Ballverluste zu schnellen und leichten Toren. Im Positionsangriff sieht es sogar noch krasser aus. Die Nordafrikaner brechen nach Belieben durch, treffen zuverlässig. Deutschland hingegen muss sich jedes Tor hart erarbeiten. Wichtig, dass Julius Kühn ins Spiel findet, dreimal in Folge erfolgreich abschließt und auf 5:8 verkürzt (13.). Wirklich an den Drücker kommt die Truppe von Alfred Gislason aber nicht, steht sich regelmäßig selbst im Weg. Vor allem der Torabschluss ist das große Manko der ersten Halbzeit, nach deren Ablauf es 12:16 aus DHB-Sicht steht.

Durchgang zwei beginnt nicht viel besser. Nach einem Treffer von Elderaa steht es 13:18 (33.), nach einer Doppelparade von Hendawy und Tor von Omar Yahia 14:19 (35.). Gislason sieht sich gezwungen, den siebten Feldspieler zu bringen, in der Abwehr auf eine noch offensivere Variante umzustellen (37.). Wirklich beeindrucken kann man damit die Ägypter aber nicht. Nach sechs Minuten ohne Tor versenkt Linksaußen Alwakil zweimal eiskalt, stellt auf 16:21 (43.). Beim 20:23 sind die Deutschen noch einmal halbwegs dran, Kühns sechstes Tor macht ein bisschen Hoffnung (47.). Diese schwindet endgültig, als danach fast gar nichts mehr gelingen will. Ägyptens Hendawy bleibt der entscheidende Faktor – zusammen mit der unbändigen Entschlossenheit des ägyptischen Rückraums. Über das 20:24 und 21:26 ziehen „die Pharaonen“ auf 22:28 davon und jubeln am Ende völlig losgelöst über ein verdientes 26:31.

Am Donnerstag um 10 Uhr deutscher Zeit geht es um den Final-Einzug. Gegner Ägyptens wird Frankreich sein, das sich in der Nacht von Montag auf Dienstag 42:28 gegen Bahrain sein Halbfinal-Ticket sicherte. Im zweiten Halbfinale treffen am Donnerstag um 14 Uhr Titelverteidiger Dänemark und Spanien aufeinander.

Bilder: IHF