Veröffentlichung:

Deutschland beendet EM-Qualifikation mit weißer Weste

Die Deutsche Handball National-mannschaft hat auch ihr letztes Qualifikations-spiel für die Europa-meisterschaft 2020 gewonnen. Die Qualifikation hatte die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop bereits vor der heutigen Partie geschafft. Am heutigen Abend feierte Deutschland in der mit über 7200 Zuschauern ausverkauften Arena Nürnberger Versicherungen einen 28:17 (16:5) Erfolg gegen den Kosovo. Bester Werfer wurde der Flensburger Johannes Golla mit sechs Toren. Bereits das Hinspiel hatte Deutschland mit 30:14 gewonnen. Mit sechs Siegen aus sechs Spielen qualifiziert sich Deutschland ohne Punktverlust für die kommende Europameisterschaft.

In Nürnberg legte die DHB-Auswahl früh den Grundstein für den nie gefährdeten Kantersieg. Auch ohne zahlreiche Stammspieler, die aufgrund der bereits feststehenden Qualifikation geschont wurden, hatte der DHB zu keinem Zeitpunkt Probleme mit den Gästen vom Balkan. Bundestrainer Christian Prokop hatte zahlreiche Leistungsträger für die Partie geschont, darunter auch das Löwen-Trio Patrick Groetzki, Steffen Fäth und Jannik Kohlbacher. Auch Kapitän Uwe Gensheimer stand am heutigen Sonntag in Nürnberg nicht im Kader sondern weilte bereits im Urlaub.

Angetrieben von einem starken Andreas Wolff im Tor legte Deutschland ein schnelles 5:0 vor, erst nach neun Minuten gelang dem Kosovo der erste Treffer der Partie, doch zwei Tore von Tobias Reichmann, darunter ein sehenswerter Kempa-Treffer und ein Siebenmeter schraubten die Führung von Deutschland auf 7:1. Gegen die individuelle Klasse der DHB-Akteure fand der Kosovo kaum ein Mittel, auch wenn die Deutsche Mannschaft in der heutigen Besetzung bisher wohl kaum ein Länderspiel absolviert haben dürfte.  So war Andreas Wolff eigentlich der einzige Spieler aus dem Stammkader, daneben vertraute der Bundestrainer zu Beginn noch Marcel Schiller, Philipp Weber, Nico Büdel, Johannes Golla, Kai Häfner und Rückkehrer Tobias Reichmann. Linkshänder Franz Semper war bereits vor dem Spiel verletzt von der Nationalmannschaft abgereist, Christian Prokop verzichtete auf eine Nachnominierung und bestritt die heutige Partie nur mit 13 Aktueren. Sechs Minuten vor der Pause erzielte der Leipziger Philipp Weber beim 13:3 die erstmalige 10-Tore-Führung für Deutschland, der Kosovo war vorher schon zweimal vom Siebenmeterpunkt an Andreas Wolff gescheitert. Mit einer klaren 16:5 Führung ging es in die Pause.

Auch durch die klare Führung nutzte Bundestrainer Christian Prokop die letzten 30. Minuten der EM-Qualifikation zu zahlreichen personellen Wechseln. So kam in der 2. Hälfte der Wetzlarer Torhüter Till Klimpke für Andreas Wolff ins Tor. Am Kräfteverhältnis änderte sich jedoch auch in der zweiten Hälfte nichts mehr, Philipp Weber erzielte den ersten Treffer der zweiten Hälfte. Sebastian Heymann und Marian Michalczik erhöhten auf 20:6 und Marius Kastening sorgte im Gegenstoß dann erstmals für einen Abstand von fünfzehn Treffern. Der Kosovo reagierte mit einer Auszeit, für das Team von Trainer Taip Ramadani ging es längst um Schadensbegrenzung und um einige positive Impulse zum Abschluss der durchaus guten Qualifikation. Mit drei Treffern aus drei Angriffen und einem gehaltenen Siebenmetern folgten solche Momente direkt im Anschluss an die Unterbrechung, zudem konnten die Gästefans nach einem Wurf von Enis Kabashi das zehnte Tor des Spiels bejubeln. Mehrfach ging nun der Plan mit einem zusätzlichen siebten Feldspieler beim Kosovo aus.

Christian Prokop reagierte auf die Unkonzentriertheiten und den 1:4-Lauf nun seinerseits mit einer Auszeit. Erik Schmidt setzte in der Folge zwar das 23:10, doch die Partie blieb zunächst auch aufgrund der Wechsel im deutschen Team und der deutlichen Führung etwas zerfahren. Kosovo hatte sich stabilisiert, das DHB-Team hingegen hatte die Konsequenz verloren. In doppelter Unterzahl setzten die Gastgeber dann aber durch Marian Michalczik einen sehenswerten Kempa. Vorbereiter Yves Kunkel traf zum Ende der Unterzahl im Gegenstoß noch selbst zum 25:12 mit dem es in die letzten zehn Minuten ging. In denen war aber die Luft beim DHB-Team raus, unter anderem vergab Tobias Reichmann noch zwei Siebenmeter. Deniz Terziqi hingegen nutzte die Chance, ließ immer wieder seine Klasse aufblitzen und brachte mit seinem Treffer zum 25:15 den Abstand wieder in Nähe des einstelligen Bereichs. Reichmann hatte sich von seinen Fehlwürfen nicht entmutigen lassen, traf nun aus der ungewohnten Position im rechten Rückraum, die er zum Ende der Partie bekleidete, zum 26:15.  Der Kosovo versuchte es weiter mit dem siebten Feldspieler, und auch wenn Marian Michalczik das Risiko mit einem Distanzwurf nach einem Ballgewinn bestrafte, griff das Mittel größtenteils. Und so setzte der Außenseiter am Ende ein weiteres Achtungszeichen, denn der 28:17-Endstand, den Marcel Schiller von der Siebenmeterlinie erzielte, bedeutete einen ausgeglichenen zweiten Abschnitt.

Deutschland – Kosovo 28:17 (16:5)

Aufstellung und Tore DHB: Wolff (9 Paraden), Klimpke (8 Paraden); Golla (6), Reichmann (3/1), Heyman ((1), Kunkel (1), Weber (5), Schmidt (1), Michalczik (5), Häfner (3), Schiller (1/1), Büdel (1), Kastening (1)