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Deutschland beendet Heim-EM auf Rang 4

31:34-Niederlage gegen Schweden im Spiel um Platz drei

Juri Knorr wird für seine Wahl in das All-Star-Team geehrt

Deutschland beendet Heim-EM auf Rang 4: Nach dem famosen Auftritt im Duell gegen Weltmeister Dänemark, in welchem das DHB-Team am Ende knapp den Kürzeren zieht, geht es für das Team von Bundestrainer Alfred Gislason im letzten Spiel der Heim-EM gegen Schweden um den 3. Platz. Die deutsche Mannschaft muss sich in diesem einer stark aufspielenden schwedischen Mannschaft um einen hervorragend aufgelegten Andreas Palicka geschlagen geben und beendet die Europameisterschaft auf dem vierten Rang.

Bereits vor Anpfiff des Spiel gibt es, in der erneut ausverkauften Lanxess Arena, Grund zur Freude: Löwen-und DHB-Spielmacher Juri Knorr sowie Andreas Wolff werden für ihre starken Turnierleistungen und die damit einhergehende Wahl in das All-Star-Team der EM geehrt. Letzterer startet umgehend mit einer grandiosen Parade in die Partie, kauft Karlsson in seiner ersten Aktion einen Wurf nach Tempogegenstoß ab. Ärgerlich aus DHB-Sicht, dass auch Schweden-Goalie und Ex-Löwe Andreas Palicka einen hervorragenden Start hinlegt, der deutschen Mannschaft in der Anfangsphase sechs aussichtsreiche Torchancen zu Nichte macht und das „Drei-Kronen-Team“ daraufhin erstmals mit zwei Toren in Führung gehen kann (2:4 / 07. Minute). Die Chance auf EM-Bronze sowie die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris – man merkt der jungen deutschen Mannschaft an, dass es um viel geht und die Nervosität groß ist. Zu oft leider bauen die DHB-Adler Abspielfehler ein oder bleiben an der schwedischen Defensive hängen. Dies merkt auch Alfred Gislason und nimmt aus diesem Grund bereits früh seine erste Auszeit, fordert in dieser mehr Konzentration von seinen Spielern (4:7 / 11. Minute). Stark, wie Löwe Jannik Kohlbacher sich in die Partie einfindet und im Überzahlspiel ein stetiger Unruheherd für die schwedische Defensive ist. Nachdem er den sechsten Treffer für Deutschland macht, holt er im darauffolgenden Angriff einen Siebenmeter raus.

Unschöne Minuten und eine bedrückende Stimmung für alle Anwesenden im Kölner Handballtempel, als die Partie aufgrund eines medizinischen Notfalls mehrere Minuten unterbrochen werden muss. Umso beruhigender, dass es kurz darauf Entwarnung gibt, die Ärzte den Daumen heben und das Spiel fortgesetzt werden kann. Mit einem 4:0-Lauf setzt sich Schweden binnen drei Minuten auf 07:14 ab, distanziert sich erstmalig deutlich vom DHB-Team, welches in der Offensive zu viele Chancen liegen lässt und sich an der körperbetonten schwedischen Defensive um Bergendahl, Darj und Carlsbogard aufreibt. Stark, wie David Späth seine Mannschaft in der 23. Minute vor einem höheren Rückstand bewahrt und den Wurf von Sandell reaktionsschnell aus dem langen Eck kratzt. Verhängnisvoll, dass Andreas Palicka seine starke Anfangsphase bestätigt und den deutschen reihenweise klare Torchancen abkauft. So steht der schwedische Routinier nach 27 Minuten bei zwölf Paraden und 53% Fangquote (11:16). Und auch offensiv wissen die Schweden zu überzeugen, kommen vor allem über die Kooperation mit dem Kreis zu Toren. Deutschland geht mit einem 12:18-Rückstand und der Gewissheit, dass es in den zweiten 30 Minuten eine deutliche Leistungssteigerung braucht, in die Halbzeit.

Deutschland beendet Heim-EM auf Rang 4: Starker Start in Hälfte Zwei

David Späth im DHB-Dress

Treffer Uscins, Parade Wolff, Ballgewinn in der Defensive – Deutschland kommt optimal aus der Kabine und bringt die Hoffnung auf eine Aufholjagd mit aus der Halbzeitpause (13:18 / 33. Minute). Super, wie Lukas Mertens in der 37. Minute hellwach ist, den Abpraller nach Renars Uscins Pfosten-Wurf aufnimmt und an Andreas Palicka vorbei zum 16:21 im Tor unterbringt. Kurz darauf ist es Juri Knorr, der nach einem Ballgewinn in der Defensive auf und davon ist und mit einem Tempogegenstoß-Treffer auf -4 verkürzt (18:22 / 40. Minute). Das deutsche Team nimmt jetzt so richtig Fahrt auf und lässt sich vom euphorischen Publikum antreiben. Juri Knorrs drittes Tor ist der Treffer zum 21:24 und die Erkenntnis: Hier ist noch etwas drin für das deutsche Team (43. Minute)!

Dass der Spielstand vorerst nicht noch enger wird, liegt vor allem an Schweden. Der Mannschaft von Trainer Glenn Solberg unterlaufen offensiv, trotz einer leidenschaftlichen Deckungsarbeit des DHB-Teams, nahezu keine Fehler. Nachdem Hampus Wanne per Siebenmeter das 25:29 macht, nimmt Alfred Gislason seine zweite Auszeit, stellt personell noch einmal um und seine Mannschaft auf die Schlussphase ein (50. Minute). Klasse, wie sich Julian Köster in der Abwehr auf den Ball schmeißt, diesen auf dem Boden liegend auf Lukas Mertens spielt und der Magdeburger das Spielgerät daraufhin im leeren Tor der Schweden unterbringt (26:29 / 51. Minute). Als Christoph Steinert acht Minuten vor Ende des Spiels das 28:30 erzielt, steht die Halle Kopf und dreht den Lautstärkepegel, spätestens nach einer Parade von Andreas Wolff und dem 29:30 von Renars Uscins, nahe des Maximums.

Wahnsinn, wie Andreas Palicka nun wieder zum Faktor wird und drei deutsche Torchancen hintereinander pariert. Der 30. Treffer des DHB-Teams ist ein wunderschöner. Renars Uscins fasst sich ein Herz und knallt den Ball in den Winkel – der bis dato siebte Treffer des fantastisch aufspielenden Hannoveraners. Die 17. Palicka-Parade ist eine mit Signalwirkung. Erst fängt der schwedische Schlussmann einen Wurfversuch des DHB-Teams und im Gegenzug macht Felix Claar das 30:33 – die vermeintliche Vorentscheidung der Partie (58. Minute). Die deutsche Mannschaft zieht in der Schlussphase noch einmal alle Register, deckt sehr offensiv und stellt Schweden die Wurffalle. Das 31:34 durch Ex-Löwe Albin ist die Entscheidung sowie der letzte Treffer der Partie.