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Deutschland bleibt im Rennen ums Halbfinale

Souveräner Auftritt zum EM-Hauptrunden-Start gegen Weißrussland

Löwe Uwe Gensheimer jubelt.

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat das ersehnte Erfolgserlebnis erreicht und am Donnerstagabend bei der EM ein souveränes 31:23 (18:11) gefeiert. Zum Auftakt in die Hauptrunde gegen Außenseiter Weißrussland zeigte das DHB-Team eine grundsolide Offensivleistung, profitierte dabei insbesondere von einer bockstarken 6:0-Abwehr. Timo Kastening machte ein Riesenspiel, klaute hinten Bälle und brachte alle sechs Wurfversuche im Tor unter. Andi Wolff kam mit 12 Paraden auf starke 34 Prozent gehaltene Bälle.

Löwen- und DHB-Kapitän Uwe Gensheimer machte ein gutes Spiel, traf bei 3 von 4 Versuchen. Löwen-Kreisläufer Jannik Kohlbacher verrichtete Schwerstarbeit am Kreis und konnte sich bei 2 Versuchen 1 Mal belohnen. In der Tabelle von Gruppe I liegt das Team von Bundestrainer Christian Prokop mit 2:2 Punkten in Reichweite zu den führenden Nationen Spanien und Kroatien (jeweils 4:0).

Deutschland da, Weißrussland fehlerhaft

Deutschland ist von Beginn an voll da: Andreas Wolff setzt direkt die erste Parade, Julius Kühn bricht durch zum 1:0 (2.). Timo Kastenings 3:2 ist der Auftakt der ersten Dreierserie, die Hendrik Pekeler mit zwei Gegenstoßtoren zum 5:2 abschließt (5.). Dabei profitiert das DHB-Team von einem unheimlich nervös auftretenden Gegner. Weißrussland leistet sich im Gegensatz zu den hochkonzentriert agierenden Prokop-Schützlingen technische Fehler en masse – auch, weil die Deutschen in ihrer 6:0-Formation richtig fleißig arbeiten.

Andi Wolff machte ein tolles Spiel.

Mit der zweiten Dreierserie ziehen die Deutschen von 5:3 auf 8:3 davon (11.). Das 8:3 kommt von Jannik Kohlbacher nach feinem Pass Kai Häfners. Zum krönenden Abschluss der besten deutschen Turnierviertelstunde besorgen Kastening und Uwe Gensheimer (2) den Sprung von 8:4 auf 11:4 – da sind die DHB-Jungs auf bestem Weg zum dritten EM-Sieg (16.). Zumal sich nach einer ausgeglichenen Phase zwischen der 17. und 27. Minute auch Andi Wolff noch einmal zu Wort meldet. Mit seinen Paraden fünf und sechs tütet der Keeper die 18:11-Pausenführung ein und kommt auf eine Top-Quote von 35 Prozent.

Kein Nachlassen

Weil die Deutschen nach der Pause nicht nachlassen, die Weißrussen aber konsequent dagegenhalten, bleibt die Führung konstant. Eine starke Szene von Golla, der sich erst den Ball klaut und anschließend den Gegenstoß versenkt, bringt das 23:16 (39.). Jetzt kommen ganz starke Minuten von Philipp Weber. Der Mann vom SC DHfK Leipzig trifft zum 24:17, 25:18 und 26:20 (49.). Als Tobias Reichmann per Siebenmeter auf 28:20 erhöht, ist die Partie so gut wie entschieden (51.). Nach 60 Minuten konzentrierten Handballs steht ein 31:23 für die deutsche Handball-Nationalmannschaft.

In den ersten beiden Hauptrundenspielen der „deutschen“ Gruppe I in Wien gab es ebenfalls Favoritensiege. Spanien schlug Tschechien 31:26, Kroatien Co-Gastgeber Österreich 27:23. Beide Teams erhöhten ihr Punktekonto auf 4:0 und belegen damit vor den drei weiteren Hauptrundenspieltagen die Halbfinalplätze 1 und 2. Rhein-Neckar Löwe Gedeón Guardiola stand beim souveränen Auftritt von Titelverteidiger Spanien rund 23 Minuten auf der Platte. Der Abwehr-Spezialist nutzte einen Gegenstoß zu seinem vierten Turniertreffer im vierten Spiel.

Deutschland: Wolff, Bitter (n.e.) – Gensheimer (3), Zieker (1), Reichmann (2/1), Kastening (6), Pekeler (2), Wiencek (1), Kohlbacher (1), Golla (2), Kühn (4), Böhm (1), Weber (4), Drux (1), Häfner (2), Schmidt (1)

Bilder: Sascha Klahn