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Deutschland schlägt den Europameister

Achtungserfolg gegen Dänemark / Kroatien und Island lösen London-Ticket

Die deutsche Nationalmannschaft ist für die WM-Qualifikationsspiele gegen Bosnien/Herzegowina gerüstet. Einen Tag nach dem 26:26-Remis gegen Dänemark besiegte die DHB-Auswahl den Europameister im zweiten Vergleich deutlich mit 33:26 (16:12). Die 5300 Zuschauer in der Campushalle in Flensburg sahen ein starkes deutsches Team, für das Uwe Gensheimer fünf Mal traf. Dafür musste mit Oliver Roggisch der zweite Löwe zuschauen, der an Rückenproblemen litt.

„Heute hat man gesehen, was man mit Spaß, Kampf und Disziplin im Angriff erreichen kann. Für uns geht eine sehr erfolgreiche Woche zu Ende, bei der die Mannschaft viel von dem umgesetzt hat, was wir uns im Training erarbeitet haben“, resümierte Martin Heuberger. Der Bundestrainer konnte zufrieden sein, weil sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eintrugen.

Insgesamt hatten die Dänen, die den letzten Einsatz vermissen ließen, keine Chance gegen aggressivere Deutsche, die in Keeper Silvio Heinevetter zudem den besten Akteur auf dem Parkett in ihren Reihen hatten. Mit dem Sieg gegen den Europameister hat die DHB-Truppe einen Achtungserfolg gelandet und den Aufwärtstrend der zurückliegenden Wochen fortgesetzt.

Olympia-Quali: Island und Kroatien sind durch, Polen und Serben müssen zittern

Doppelter Jubel in Varaždin: Sowohl die Kroaten als auch die Isländer haben beim Qualifikationsturnier ihren zweiten Sieg eingefahren und somit vorzeitig das Ticket für London gebucht. Die „Cowboys“ hatten mit Chile keine Mühe und gewannen vor 3.000 Zuschauern klar mit 35:15 (17:9). Löwen-Rechtsaußen Ivan Čupić steuerte fünf Treffer bei. Trotz dieses klaren Sieges bestand zunächst noch die theoretische Wahrscheinlichkeit des Ausscheidens, doch die sank durch den darauffolgenden 41:30 (20:11)-Erfolg Islands über Japan auf null. Löwe Róbert Gunnarsson war mit neun Toren bester Werfer der Partie. Wenn am Sonntag die Sieben von Guðmundur Guðmundsson auf Ausrichter Kroatien trifft, geht es zwar um den Gruppensieg, doch der hat nur statistische Relevanz. In London werden beide Teams dabei sein.

Zittern müssen hingegen Serben und Polen. Einer von beiden wird im Sommer zuschauen müssen. Denn während Spanien Algerien klar mit 28:20 bezwang und sich frühzeitig qualifizierte, lieferten sich beide Nationen einen wahren Krimi, der 25:25 endete. Die Ausgangssituation ist nun wie folgt: Serbien hat einen Zähler auf dem Konto, kann aber im abschließenden Match gegen das ausgeschiedene Algerien auf drei erhöhen. Polen hingegen steht bereits bei drei und würde schon bei einem Remis gegen die qualifizierten Spanier das Rennen machen. Gewinnt Serbien und verliert Polen, entscheidet das Torverhältnis, und das dürfte wiederum zugunsten der Serben ausfallen, die momentan bei -3 stehen, Polen bei +1. Žarko Šešum markierte einen Treffer für Serbien, Karol Bielecki (2) und Krzysztof Lijewski (3) trafen zusammen fünf Mal für Polen.

Das Momentum sprach für die Wenta-Sieben, als sie beim 23:21 mit zwei Treffern führte und auch eine Auszeit Serbien nicht in die Partie zurück brachte. Als Bielecki und Lijewski für das 25:22 sorgten, schien vier Minuten vor Spielende die Vorentscheidung gefallen. Doch Serbien stemmte sich gegen die Niederlage, Rajko Prodanović sorgte 40 Sekunden vor Schluss für den Anschlusstreffer und auf der Gegenseite verwarf Michał Jurecki. Zehn Sekunden verblieben Šešum und Co. noch, Ivan Nikčević startete in den Gegenangriff, bekam den Ball und ließ mit seinem Treffer zum 25:25 Serbien jubeln.