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Deutschland schließt EM mit Sieg ab

Letztes Hauptrunden-Spiel gegen Russland bringt einen versöhnlichen Turnierabschluss

Deutschland schließt EM mit Sieg ab: Letztes Hauptrunden-Spiel gegen Russland bringt einen versöhnlichen Turnierabschluss.
Philipp Weber nimmt Maß gegen Russlands Dmitrii Santalov.

Deutschland schließt EM mit Sieg ab: Ihr letztes Spiel bei der EHF EURO 2022 hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft am Dienstagabend gegen Russland mit einem 30:29 (16:12) beendet. Die DHB-Auswahl schließt somit die Hauptrunden-Gruppe II als Vierter ab. Für Mittwochvormittag ist die Heimreise geplant nach einem äußerst turbulenten Turnier, bei dem mehr als ein Dutzend Corona-Fälle und mehrere Nachnominierungswellen den Kader komplett durcheinandergewirbelt haben. Ohne Deutschland geht die EM weiter mit dem Finale in Hauptrunden-Gruppe I am Mittwoch sowie dem Halbfinale am Freitag und den Finalspielen am Sonntag.

Den besseren Start ins finale Turnierspiel beider Teams erwischen die Deutschen. Philipp Webers Kempa-Anspiel verwertet Tobias Reichmann sicher (5:3, 5.). Daniel Rebmann im Tor kommt nach elf Minuten auf eine Fangquote von 44 Prozent. Fabian Wiede erhöht auf 8:5. Deutschland ist, anders als in den meisten anderen EM-Spielen, von Beginn an voll da (12.). Julian Köster, der Shooting-Star des Turniers aus deutscher Sicht, bringt mit dem 10:6 die Vier-Tore-Führung, auf die Russlands aus der Bundesliga bekannte Trainer Velimir Petkovic mit der ersten Auszeit des Abends reagiert (15.).

Deutschland schließt EM mit Sieg ab: Kurzer Knick schnell korrigiert

Deutschland schließt EM mit Sieg ab: Letztes Hauptrunden-Spiel gegen Russland bringt einen versöhnlichen Turnierabschluss.
Lukas Stutzke, hier im Spiel gegen Norwegen.

Eine Auszeit mit Folgen: Nach einer Dreierserie sind die Russen auf 10:9 dran (17.). In weniger als zwei Minuten holen die Deutschen den Gegner mit schwachen Abschlüssen und zögerlicher Abwehrarbeit wieder in die Partie. Dmitrii Santalov stellt den Ausgleich her (10:10, 18.). Deutschland hält dagegen, findet mit mehr Einsatz in der Defensive und mehr Fokus im Angriff wieder in den Rhythmus und Wiede Johannes Golla am Kreis (14:12, 26.). Nach Ballverlust Russlands geht Patrick Zieker auf und davon (15:12, 28.). Den nächsten Gegenstoß nutzt Golla, stellt zum Pausenstand auf 16:12.

Durchgang zwei beginnt so, wie die Phase nach der ersten Auszeit verlief: Russland nutzt deutsche Leichtsinnigkeiten im Abschluss zu drei schnellen Treffern (16:15, 32.). Wichtig Rebmanns Parade beim Stand von 17:15 (34.). Auf der Gegenseite kann Zieker auf 18:15 erhöhen (35.). In Überzahl verkürzen die Russen auf 21:20 (40.), kurz darauf schaffen sie den Ausgleich (21:21, 43.). Jetzt hat der Bundestrainer Redebedarf. Lukas Stutzke bringt mit schönem Sprungwurf das 22:21 (44.). Rebmann hält, David Schmidt sieht und nutzt die Lücke: 23:21 (45.). Russland beißt sich erstmal fest, verkürzt durch Nikita Kamenev auf 24:23 (47.) und gleicht durch Aleksandr Ermakov aus (24:24, 48.).

Mit 24:24 geht es in die letzten zehn Minuten. Nach dem nächsten schwachen Wurf holt Santalov per Gegenstoß die Führung zurück zu Russland (25:26, 51.). Drux‘ Abschluss nahezu aus dem Stand ist nicht genug (54.). Wichtig der mutige Wurf von Stutzke (26:26, 55.). Schmidt hält das DHB-Team auf Augenhöhe (28:28, 57.). Zu offen wieder das deutsche Abwehrzentrum. Sergej Mark Kosorotov, Russlands größtes Talent, nutzt den Platz zum 28:29 (58.). Bei 29:29 30 Sekunden vor Schluss hat Deutschland den Ball. Lukas Zerbe findet Patrick Zieker per Außen-Kempa: 30:29 (60.). Das ist der spektakuläre Siegtreffer!

Bilder: Sascha Klahn (DHB)