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DHB-Abwehr legt Grundstein für Zittersieg über Ungarn

Nach 31:31 am Samstag schaffen die Deutschen am Sonntag eine Steigerung und fahren einen verdienten Heimerfolg im Freundschaftsspiel ein

DHB-Abwehr legt Grundstein für Zittersieg über Ungarn. Nach dem 31:31 am Samstag schaffen die Deutschen am Sonntag eine Steigerung.
Andreas Wolff bejubelt eine seiner Paraden gegen Ungarn.

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat sich am Sonntag in Kassel gegen Ungarn 30:29 (17:13) durchgesetzt. Am Samstag hatte man sich in Gummersbach 31:31 (17:16) getrennt. Die beiden Spiele waren die ersten Testspiele für Deutschland seit der EM im Januar. Das Fazit: DHB-Abwehr legt Grundstein für Zittersieg über Ungarn.

Im Unterschied zum Vortag und dem ersten Aufeinandertreffen kann sich das DHB-Team frühzeitig absetzen. Beim 13:7 führen sie mit sechs Toren – und verteidigen diesen Vorsprung bis kurz vor der Pause. Dass es „nur“ mit 17:13 in die Kabinen geht, liegt an der fahrigen Schlussminute des ersten Durchgangs. Für Ungarn, das vorne wie hinten deutlich unterlegen ist, ein schmeichelhaftes Resultat. Eines, das für Halbzeit zwei alle Chancen offenhält.

Stark bei Deutschland bis dahin vor allem Torwart Andreas Wolff, der u.a. einen Siebenmeter und gleich mehrere freie Würfe entschärft. Die deutsche Abwehr steht insgesamt gut, bringt durch Ballgewinne immer wieder leichte Tore auf den Weg. Nach der Pause beginnt Deutschland mit der Löwen-Achse Juri Knorr / Jannik Kohlbacher auf Mitte und am Kreis.

DHB-Abwehr legt Grundstein für Zittersieg über Ungarn

Nach einem Leichtsinnsfehler im Angriff sind die Ungarn auf 18:16 und nur noch zwei Treffer dran (36.). Wie schon am Samstag lässt sich die Mannschaft von Neu-Trainer Chema Rodriguez einfach nicht abschütteln – egal wie groß der Rückstand ist. Bundestrainer Alfred Gislason nimmt eine Auszeit, muss wieder ein bisschen mehr Struktur in den stehenden Angriff bekommen.

Wichtig, dass Löwe Knorr sich nicht entmutigen lässt, trocken aus dem Rückraum das 19:17 erzielt (39.). Auf der Gegenseite kassiert Kollege Kohlbacher zwei Minuten. In Unterzahl ziehen die Deutschen ein Stürmerfoul. Die clevere Abwehr bleibt das große Plus in diesem Spiel. Steal und Gegenstoß Lukas Mertens: 22:19 (44.). Ballgewinn und zweite Welle Julius Kühn: 23:20 (46.). Parade Till Klimpke, Sprungwurf David Schmidt: 24:20 (47.). So kommen die Deutschen wieder in die Spur.

Klimpke bekommt den rechten Fuß an einen Schlagwurf (51.), Fabian Wiede findet Jannik Kohlbacher am Kreis: 27:23 (53.). Drei Minuten vor dem Ende sind noch drei Tore des Vorsprungs übrig, stellt Gislason auf den siebten Feldspieler um (29:26, 57.). Ungarn reagiert mit einer 5-1-Deckung, riskiert alles, um ein zweites Unentschieden zu retten. Die Rechnung geht auf. Nach zwei Toren am Stück steht es 29:28, dann folgt der nächste schnelle Ballklau. Mit 13 Sekunden auf der Uhr können die Ungarn den Ausgleich machen.

Ungarn trifft, aber die letzten vier Sekunden auf der Uhr nutzt Johannes Golla: Er sieht das leere ungarische Tor und knallt die Kugel vom Anwurfkreis weg in die verwaisten Maschen. 30:29! Zittersieg für Deutschland gegen tapfer kämpfende Ungarn!

Bilder: Sascha Klahn / DHB