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Juri Knorr dreht auf

Löwen-Rückraumspieler überzeugt im DHB-Trikot gegen Ungarn/ Kohlbacher bleibt Torerfolg verwehrt

Mit den beiden Rhein-Neckar Löwen Juri Knorr und Jannik Kohlbacher im Aufgebot bestritt die Deutsche Handball- Nationalmannschaft heute in der Gummersbacher Schwalbe Arena ihr erstes Länderspiel nach der Europameisterschaft 2022. Die Partie gegen Ungarn endete mit einem 31:31 (17:16)- Unentschieden. Vor 2480 Zuschauern war Fabian Wiede mit neun Toren erfolgreichster Werfer im Team von Bundestrainer Alfred Gislason, aber auch ein Löwe rückte sich in den Fokus: Juri Knorr. Der nachnominierte Mittelmann musste zwar bis zur 37. Minute auf seinen Einsatz warten, doch dann stellte er sein Potential auf der Spielmacher-Position eindrucksvoll unter Beweis. Der 21- Jährige steuerte nicht nur vier Treffer bei, sondern bewies auch ein gutes Auge für seine Mitspieler, die er mit erstklassigen Anspielen bediente.

Wie schon zuletzt mit den Löwen gegen Melsungen freute sich Juri Knorr auch beim DHB-Team über seine zurückgewonnene Treffsicherheit

„Juri hat das sehr gut gemacht“, lobte Alfred Gislason den Löwen- Akteur nach dem Spiel. Insgesamt sah der Isländer im Test gegen die Ungarn einige positive Ansätze, aber auch noch jede Menge Verbesserungspotential: „Wir haben in der zweiten Halbzeit zu viele klare Chancen im Angriff liegen lassen und dadurch den Vorsprung letzlich verspielt. Auch in der Abwehr haben wir zu viele Zweikämpfe verloren, gerade im Innenblock. Das darf gegen einen guten Gegner eben nicht passieren.“

Apropos Innenblock: Dieser stand nach dem Nationalmannschafts-Rücktritt von Patrick Wiencek an diesem Nachmittag natürlich unter besonderer Beobachtung. Im Abwehrzentrum sollten es zunächst Kapitän Johannes Golla und der Leipziger Simon Ernst richten, später kamen hier der Gummersbacher Julian Köster und der Erlanger Tim Zechel zum Einsatz. Doch beide Formationen taten sich schwer, die Bodenpässe der Ungarn an den Kreis zu unterbinden oder die direkten 1:1-Duelle für sich zu entscheiden.

Juri Knorr dreht auf: Gute Wurfquote hält DHB-Team auf Kurs

Auf eine effektive Ausbeute in der Offensive konnten sich die Deutschen Handballer hingegen über weite Phasen der Partie verlassen. In der Anfangsphase nutzte die Mannschaft von Alfred Gislason den zaghaften Rückzug der Ungarn konsequent aus und legte bis zur achten Minute auf 5:2 vor. Doch die Gäste stabilisierten sich im weiteren Verlauf der ersten Hälfte in ihrem Deckungsspiel und fanden auch vorne geeignete Lösungen. Vor allem durch Treffer des Melsungers Julius Kühn und von Berlins Fabian Wiede behauptete die DHB-Auswahl die Führung, aber die Ungarn ließen sich nicht abschütteln. Mit einem 17:16 ging es in die Kabinen.

Nach dem Wechsel zeigten sich die Hausherren weiterhin treffsicher und bauten ihren Vorsprung zunächst auf 20:17 aus. Doch dieser war schnell wieder verspielt, es blieb beim Kopf-an-Kopf- Rennen. In der 37. Minute musste Mittelmann Luca Witzke nach einem üblen Foul von Ex-Löwe Gabor Anscin verletzungsbedingt das Spielfeld verlassen und dies eröffnete Juri Knorr die Chance, sich zum ersten Mal nach der verpassten Europameisterschaft wieder im DHB-Trikot zu beweisen. Und diese nutzte er. Kaum auf dem Spielfeld, zeigte sich der Löwen-Akteur für die nächsten drei Treffer (23:22, 24:24, 25:24) der Deutschen Handballer verantwortlich. Sehenswert waren auch seine Anspiele an Johannes Golla an den Kreis, aus denen die Tore zum zwischenzeitlichen 26:24 und 29:28 resultierten. Auch an dem wohl spektakulärsten Spielzug der Partie war Juri Knorr maßgeblich beteiligt. Nach seinem Anspiel auf Lukas Mertens, brachte dieser Fabian Wiede in Position und der traf per Kempa in der 58. Minute zum 31:31. Wiede hatte kurz danach noch den Siegtreffer für das DHB-Team in der Hand, doch sein Dreher aus aussichtsreicher Wurfposition landete am Pfosten.

Juri Knorr dreht auf: Morgen zweiter Test gegen Ungarn

Der zweite Löwe im Bunde, Jannik Kohlbacher, kam in der Partie gegen Ungarn ab der 14. Minute regelmäßig zu kürzeren Einsatzzeiten im Angriff oder auch in der Abwehr. In der 18. Minute hatte er zudem die Möglichkeit, sich in die Torschützenliste einzutragen. Doch Keeper Marton Szekely machte dem Odenwälder hier einen Strich durch die Rechnung, in dem er den Wurf parierte. Bereits morgen geht es für Juri Knorr und Jannik Kohlbacher mit der DHB-Auswahl erneut gegen Ungarn auf die Platte, dann in der Rothenbachhalle in Kassel. Anwurf zu diesem Testspiel ist um 17.15 Uhr und vielleicht rückt dann erneut ein Löwe ins Rampenlicht.

Tore für Deutschland:
Wiede (9), Kühn (5), Golla (4), Knorr (4), Mertens (2), Köster (2), Schiller (2/1), Zerbe (1), Witzke (1), Kastening (1).