DHB-Auswahl gewinnt in Zagreb

Gelungener Test in Hinblick auf kommende EM / Löwen-Duo schlägt sich ordentlich

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat das erste Testspiel des Oktober-Lehrgangs am Mittwochabend 26:25 (13:12) gewonnen. In Zagreb besiegt die DHB-Auswahl Gastgeber Kroatien verdient – und das trotz einer Schwächephase Mitte der zweiten Halbzeit. Beide Löwen-Spieler überzeugen: Uwe Gensheimer trifft viermal. Jannik Kohlbacher holt bei einem eigenen Tor drei Siebenmeter heraus und spielt mehr als 30 Minuten in Angriff und Abwehr.

Schön zu sehen, dass es die deutsche Nationalmannschaft ein dreiviertel Jahr nach der WM schafft, an die dort gezeigten Stärken anzuknüpfen und damit ein gutes Gefühl in Hinblick auf die EM im kommenden Januar zu entwickeln. So funktionieren insbesondere Abwehr und Tempospiel hervorragend. Torwart Andreas Wolff ist direkt da und kommt bis zur Pause auf eine Top-Quote von rund 37 Prozent. Im Positionsangriff versuchen es die Deutschen über Variabilität und schnelle Hände. Damit erspielen sie sich gute Abschlüsse. Einzig die Chancenverwertung – auch das eine Parallele zur Heim-WM – macht in Durchgang eins Kopfzerbrechen.

Deutschland lässt Chancen liegen

So trifft Löwen- und DHB-Kapitän Uwe Gensheimer zwar aus schier unmöglichem Winkel zum 2:2 (6.), lässt in der Folge aber einen freien Wurf (beim Stand von 6:5 für Kroatien, 14.) und einen Siebenmeter liegen (11:12, 28.), den Löwen-Kamerad Jannik Kohlbacher herausgeholt hatte. Weil Deutschland einiges an Großchancen vergibt, bleiben die Kroaten über weite Strecken der ersten 30 Minuten sogar in Führung – trotz der besseren Spielanlage der Prokop-Truppe.

Die Gastgeber setzen vor allem auf ihre Wucht und Spielintelligenz im Rückraum, insbesondere in Person von Luka Cindric, Domagoj Duvnjak und Luka Stepancic. Nach dem 0:1 brauchen die Deutschen bis zur 24. Minute, um ein zweites Mal in Führung zu gehen. Dem 10:11 folgt noch das 10:12. Mit 12:13 geht es in die Pause. Herausstechende Figuren in der DHB-Auswahl sind neben Wolff im Tor Hendrik Pekeler im Innenblock und Tobias Reichmann, der nach zwei Fehlwürfen cool bleibt und seine nächsten vier Würfe allesamt verwandelt.

Die Spannung steigt

Den besseren Start in die zweite Hälfte haben die personell kräftig durchgemischten Deutschen. Dario Quenstedt, der für Wolff im Tor übernimmt, findet klasse in die Partie. Genauso Julius Kühn, der auf halblinks direkt zwei Ausrufezeichen setzt und hilft, den Vorsprung bis zum 16:21 auf fünf Treffer auszubauen (43.). Nach einem kollektiven Aussetzer, der die Kroaten binnen fünf Minuten sechs Tore am Stück erzielen lässt, fangen sich die Jungs schnell wieder. Von 22:21 für Kroatien geht es wieder auf 22:24 für Deutschland.

Am Ende einer teils wilden Schlussviertelstunde versuchen die Kroaten viel – mehr gelingt aber den Deutschen, die trotz einiger technischer Fehler die Nerven behalten und letztlich verdient gewinnen. Das goldene Tor zum 25:26 aus Gastgeber-Sicht erzielt Kühn, der zusammen mit Jannik Kohlbacher und Franz Semper die meisten Akzente nach der Pause setzt. Uwe Gensheimer versenkt alle drei Siebenmeter von der Bank kommend.

Am Samstag um 14.30 Uhr (live in der ARD) geht es zum „Rückspiel“ des Doppeltests in Hannover.  

Bilder: Marco Wolf