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DHB-Auswahl sichert sich den Supercup

24:23-Erfolg zum Abschluss des Turniers gegen Polen

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat sich den Supercup 2013 gesichert. Die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger setzte sich am Sonntag im „Endspiel“ mit 24:23 (11:11) gegen Polen durch.  Der Sieg gegen den WM-Zweiten von 2007 machte den insgesamt sechsten Supercup-Gewinn für eine deutsche Auswahl perfekt. „Wir nehmen viele positive Dinge mit. Aber wir wissen auch, dass wir noch einige Baustellen haben“, bilanzierte Coach Heuberger nach dem Vier-Länder-Turnier und nach den drei Erfolgen gegen Schweden, Ägypten und Polen.

Die Polen erwischten im abschließenden Duell den besseren Start, nutzten ihre Chancen konsequent und führten folgerichtig auch beim 3:5 (7.) mit zwei Treffern. Aber Deutschland fightete sich in die Partie, Rechtsaußen Patrick Groetzki markierte sein zweites Tor – und den 5:5-Ausgleich. Es folgten mehrere Fahrkarten auf beiden Seiten, unter anderem scheiterte Uwe Gensheimer mit zwei Siebenmetern an Keeper Kasa Szmal. Wie überhaupt in dieser Phase die beiden Torhüter das Duell bestimmten, so blieb Carsten Lichtlein knapp neun Minuten ohne Gegentreffer. Tim Kneule zum 10:9 (28.) sorgte für die erste Führung der DHB-Auswahl.

Nach dem Wechsel rückte Silvio Heinevetter zwischen die Pfosten und schwang sich ebenfalls zu einer ganz starken Leistung auf. Adrian Pfahl brachte seine Farben wieder in Front. Aber die Polen drehten das Spiel erneut und legten auf 12:14 (37.) vor. Gensheimer sorgte für den Anschluss, Wiencek glich nicht nur aus, sondern erzielte auch das 15. und 16. Tor. Ein 4:0-Lauf der DHB-Auswahl, der ihr auch Selbstvertrauen in dem bis dato eher mauen Angriffsspiel gab. So legte Deutschland in der Folge vor, absetzen konnte sich zunächst allerdings keines der beiden Teams. Beim 21:18 (53.) durch Gensheimer stand die erste Drei-Tore-Führung des Spiels. Zwar gelang der Truppe von Coach Michael Biegler noch zwei Mal der Anschluss, aber wiederum Gensheimer zum 23:20 (57.) und Michael Haaß zum 24:22 (59.) sorgten für die wichtigen Tore in der Schlussphase.

„Dieses Abschneiden wird uns Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben verleihen. Schließlich haben wir einiges gut zu machen“, sagte DHB-Kapitän Oliver Roggisch in Anspielung auf die verpasste Qualifikation zur Europameisterschaft im Januar in Dänemark. Der 35-jährige Abwehrchef fügte an: „Außerdem wollen wir die Zuschauer in Zukunft wieder vermehrt in die Hallen holen.“ Das positive Signal der deutschen Handball-Nationalmannschaft hatten nur verhältnismäßig wenige Fans live erlebt. 4050 waren zum Supercup-Auftakt nach Bremen gekommen, 3950 hatten die zweite Partie gegen Ägypten in Hamburg verfolgt, am Finaltag waren es – ebenfalls in Hamburg – erneut 4050. Linksaußen Uwe Gensheimer: „Wir arbeiten daran, dass wir den nächsten Supercup wieder vor ausverkauftem Haus spielen.“

Schweden hatte sich zuvor mit einem 40:29 über Ägypten den dritten Platz gesichert.

Am Vortag hatten die beiden Finalisten jeweils ihren zweiten Sieg eingefahren. Polen arbeitete sich zu einem 29:28 über Schweden. Die DHB-Auswahl machte es am Ende gegen den mehrmaligen Afrikameister Ägypten deutlich: Ein 36:26 prangte am Schluss von der Anzeigetafel der Hamburger O2-World. Löwe Gensheimer traf sieben Mal und war damit erfolgreichster Werfer, für Patrick Groetzki wurden vier Tore notiert. Einen davon erzielte der Linkshänder aus dem Rückraum, im zweiten Abschnitt erhielt Groetzki auch Spielanteile auf der halbrechten Position. DHB-Kapitän Roggisch erklärte im Anschluss. „Zwischendurch sind uns einige Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Aber über weite Strecken haben wir das gut gemacht. Spielerisch war das auch ein Schritt nach vorne.“ Bundestrainer Heuberger gefiel vor allem das Tempospiel seines Kollektivs, weniger allerdings, „dass wir zu viele einfache Gegentore bekommen haben“.

Die DHB-Auswahl war am Freitag in Bremen mit einem 29:24-Erfolg gegen Schweden in das Vier-Länder-Turnier gestartet. Löwen-Kapitän Gensheimer hatte bei seinem Comeback für Deutschland den ersten Treffer erzielt und zwei weitere Tore folgen lassen. Rechtsaußen Groetzki konnte sich zwei Mal in die Torschützenliste eintragen. „Es war eine gute Mannschaftsleistung. Alles in allem war es eine ordentliche Leistung“, freute sich Martin Heuberger über den Auftaktsieg, auf den es aufzubauen galt. Die Skandinavier mussten beim Supercup ohne den Halblinken der Löwen, Kim Ekdahl du Rietz, auskommen: Der Rückraumspieler laboriert an einer Verletzung des Handgelenks.

Im ersten Spiel des Supercups war Polen mit 24:21 gegen Ägypten erfolgreich gewesen.

Bring Cup in Norwegen

Vize-Weltmeister Dänemark hat sich den Bring Cup im norwegischen Oslo gesichert.  Zwar unterlag das Team von Trainer Ulrik Wilbek im abschließenden Duell mit 26:32 gegen Norwegen, holte sich bei dem Golden-League-Turnier aber dennoch aufgrund des direkten Vergleichs den Turniersieg. Norwegen spielte nach einem 14:17-Rückstand zur Pause im zweiten Abschnitt wie entfesselt auf.  Beim Stand von 21:21 (45.) glich die Mannschaft von Löwen-Kreisläufer Bjarte Myrhol das erste Mal im Spiel aus, wenig später gingen die Gastgeber mit 23:22 in Führung und gaben diese bis zum Schlusspfiff nicht wieder aus der Hand.

Dänemark hatte sich zum Auftakt des Vier-Nationen-Turniers ohne den angeschlagenen Löwen-Keeper Niklas Landin-Jacobsen mit 33:29 gegen Olympiasieger Frankreich durchgesetzt und auch gegen Kroatien nach einem knappen 29:28 als Sieger das Parkett verlassen. Gastgeber Norwegen war trotz der sechs Treffer von Löwe Bjarte Myrhol mit einer 26:28-Niederlage gegen Kroatien in die Golden League gestartet. Auch im zweiten Match zogen die Norweger den Kürzeren: 29:32 gegen Frankreich lautete das Endergebnis, Myrhol war fünf Mal erfolgreich.

Schweiz in Slowenien und gegen Luxemburg

Für die SHV-Auswahl mit Löwen-Spielmacher Andy Schmid standen zwei WM-Qualifikationspartien in Slowenien und gegen Luxemburg auf dem Programm. Unter der Woche hatte es eine 30:33-Niederlage beim WM-Vierten in Slowenien gesetzt. Trotzdem hakten die Eidgenossen, die bei den haushoch favorisierten Gastgebern vor allem eine ganz starke zweite Halbzeit hinlegten, diesen Auftritt in Velenje als Achtungserfolg zum Auftakt in eine neue Ära ab. Schmid fand im Verlauf immer besser ins Spiel, führte stark Regie und markierte fünf Tore.

Am Sonntag in Zürich hieß es dann 32:23 gegen die Auswahl aus dem Großherzogtum. Erneut lief Spielmacher Schmid zu großartiger Form auf, trieb gegen Luxemburg nicht nur das Spiel seiner Farben an, sondern steuerte bereits sechs Tore zum 15:9-Halbzeitstand bei. Auch nach dem Wechsel in der Saalsporthalle hatte Schmid die richtigen Antworten parat: Als die Luxemburger beim 16:12 bis auf vier Tore verkürzen konnten, knipste Schmid zum insgesamt siebten Mal. Und die Schweizer bauten fortan ihren Vorsprung weiter aus. Beim 23:13 (44.) war die Führung zum ersten Mal zweistellig. Unterm Strich standen schließlich ein klarer Erfolg für die Eidgenossen – und zehn Treffer von Andy Schmid.

Ungarn contra Spanien

Die spanische Nationalmannschaft stand in zwei Test-Vergleichen Ungarn gegenüber. Nach einem 30:26-Erfolg der Iberer am Freitag folgte ein 29:24 über die Magyaren am Samstag. Gedeon Guardiola erzielte zwei Treffer für den Weltmeister.

Österreich contra Island

Nachdem Island im ersten Aufeinandertreffen noch mit 29:28 die Nase vorn hatte, drehten die Gastgeber aus Österreich am Folgetag den Spieß um und gewannen 33:32. Stefan Sigurmannsson von den Löwen versenkte die Kugel für Island zwei Mal im gegnerischen Gehäuse.

Tschechien contra Serbien

Zunächst hatten sich die beiden Kontrahenten 29:29 (Tore für Serbien u.a. Nikola Manojlovic 1 und Rajko Prodanovic 7) unentschieden getrennt, dann setzten sich die Tschechen mit 30:25 (Prodanovic traf zwei Mal für Serbien) durch.

 

Die deutschen Stimmen nach dem Supercup

Oliver Roggisch, Uwe Gensheimer, Patrick Wiencek und Adrian Pfahl